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"Alaaf" mit Sondergenehmigung

"Alaaf" mit Sondergenehmigung

Der Karnevalsbeginn ist noch einige Tage hin, aber in Witterschlick war schon am Samstagabend das erste "Alaaf" zu hören: zur Proklamation der neuen Tollitäten der Karnevalsgesellschaft Alpenrose.

Alfter-Witterschlick. Der Karnevalsbeginn ist noch einige Tage hin, aber in Witterschlick war schon am Samstagabend das erste "Alaaf" zu hören: zur Proklamation der neuen Tollitäten der Karnevalsgesellschaft Alpenrose.

"Wir haben beim Bund Deutscher Karneval angefragt", erklärte der Ortsausschussvorsitzende Walter Buchholz. Von dort kam grünes Licht: "Wenn wir das zeitnah zum 11.11. machen, dürfen wir das. Wir haben also den Segen von höchster Stelle."

Da sich die Witterschlicker also nicht zurückhalten mussten, war auch die Stimmung in der Sporthalle schon richtig gut - als hätte die Session bereits begonnen. Frenetisch begrüßten die Jecken auf den Stühlen stehend ihr neues Prinzenpaar Dennis Schiffelgen und Annett Lübke, das sich und dem Publikum einen langen Einmarsch durch alle Tischreihen gönnte und dabei Strüssje und Bützje verteilte.

"Diesen Einmarsch werden wir im Leben nicht vergessen", bedankte sich die Prinzessin. Die Ernennung des Paares zu Dennis I. und Annett I. übernahmen Bürgermeister Rolf Schumacher und Ortsvorsteherin Sigrit Pippon, die ihnen die Machtinsignien überreichten. Vor dreieinhalb Jahren hätten sie sich an Weiberfastnacht im Lambertushof kennengelernt, erzählte der Prinz. Er dankte seiner Annett dafür, "dass du mit mir meinen Kindertraum wahr machst".

Der Prinz ist Rheinländer, seine Prinzession gebürtige Leipzigerin, entsprechend wählten sie ihr Motto: "Ost-West-Beziehung wunderbar, wir sind euer Prinzenpaar." Der Prinzenorden greift das Motto auf: Er hat die grobe Form der Bundesrepublik und zeigt Dennis und Annett in inniger Umarmung.

Die Prinzessin freute sich auch, dass ihre Eltern im Saal waren: "Sie sind frühmorgens mit dem Flieger aus Leipzig angereist." Und sie erhielten gleich auf ihrer ersten Karnevalsveranstaltung auf der Bühne den Prinzenorden.

Für den geistlichen Segen war der evangelische Pfarrer Andreas Schneider gleich über zwei Schatten gesprungen: Er hatte sich als katholischer Kardinal verkleidet und sprach als gebürtiger Westfale seinen Segen in Form eines Kölschen Gedichtes, wofür ihm lautstark Respekt gezollt wurde.

Mit der Verlesung der elf Gebote war die Proklamationszeremonie abgeschlossen: Prinz Dennis I. und Prinzessin Annett I. erhoben anschließend die gesamte Bevölkerung "in den Status des Clowns", bestimmten den Lambertushof als Hofburg, verbaten sich die Erwähnung des Wörtchens "Aschermittwoch" in ihrer Anwesenheit, verfügten, dass den Kindern in der Schule das karnevalistische Liedgut beigebracht und erklärt wird, und forderten alle Karnevalsmuffel auf, den Jecken nicht den Spaß zu verderben.