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Für die langen Kerls war schon Weihnachten

Für die langen Kerls war schon Weihnachten

Volmershovener gingen auf Jeckenfang, in Witterschlick waren "Ritter der Ökumene" unterwegs und in Widdig teuflische Fußballerinnen

Alfter-Volmershoven. (hel) Vom Ortsausschuss organisiert, wand sich der Zug der Jecken mit 17 Gruppen durch die großen und kleinen Straßen des Ortes. Hunderte Narren säumten die Straßenränder und riefen als erster Kamelle schmeißenden Gruppe den Scheichs von der Tankstelle Witter zu.

Die Sportler vom SC zeigten sich als Piraten, Schamanen und Blumenkinder aus der Südsee mit Palmen auf dem Wagen. Der Männergesangverein ging auf Jeckenfang, ganz eingehüllt in Fischernetze. Die Gruppe Kupfer hatte sich wohl die meiste Mühe mit ihren Kostümen gemacht. Bereits zum elften Mal gingen die Freunde mit im Zug. Karneval in Venedig war das Motto und sorgte für Bewunderung unter den Jecken.

Die Damen schön und geheimnisvoll, die Männer als Gondolieri. Dem Schloss-Wagen des Prinzenpaares Markus I. und Tanja I. ging die grün-weiße D-Jugend voran, deren Trainer der Prinz ist.

Alfter-Witterschlick (js) Wind und Wetter? Kein Problem für die Witterschlicker Prinzessin Bettina I., die mit einer langen Hose, Strumpfhose und Angora-Unterwäsche vorgesorgt hatte. Zusammen mit Prinz Stefan I. , ihrem Bruder, ließ die Lieblichkeit Kamelle und Strüssjer von ihrem Wagen, der "Abtei Michelsberg", auf die Jecken regnen. Ebenfalls historisch hielten es die katholische und evangelische Pfarrei, die auf einer efeugeschmückten Burg als "Ritter der Ökumene" unterwegs waren.

Da waren auch "Robin Hood und seine Wilden", gestellt von der Karnevalsgemeinschaft Wilde Straße, die Indianer der Tonmöhne und selbst die "Küken aus dem Ei" der KG Alpenrose nicht mehr weit. Besonders schön fiel der Wagen der Gruppe Bois - "Star in der Manege" - aus, auf dem sich unentwegt vier Seehunde aus schwarzen Röschen drehten.

Bornheim-Widdig. (mab) "Ob ierzte, zweite, drette Plöck, Fastelovend senn mer möt de Bahn op Jöck", entschieden sich die Widdiger gemäß ihrem Motto, an den tollen Tagen das Auto stehen zu lassen.So waren fast alle Gruppen am Samstag unmotorisiert unterwegs: Die Cowboys und Indianer der Gruppe Familienglück etwa zogen ihren Marterpfahl auf Rollen hinter sich her, auch die "Kannibale zweiter Plöck" der Katholischen Frauengemeinschaft und die Vogelscheuchen der Kegelclubs "Eene steht noch" und "Kalle jöcke" waren zu Fuß unterwegs.

Die Damenmannschaft des SC Widdig bewies mit Flügeln und Hörnern, dass im Damenfußball auch aus Engeln Teufel werden können. Einen Wagen leisteten sich nur die als Kamelle verkleideten Widdiger Möhne und natürlich die KG "Blau-Gold" Hersel-Widdig.

Bornheim-Hersel. (mab) Die Mimen vom Theaterverein zeigten sich nicht nur als mittelalterlich gekleidete Gesellen, sondern fuhren sogar mit der "Burg Edelweiß" durch den Ort. Die ostfriesische Wetterstation des Männervereins sagte regenfreies Wetter voraus, so dass auch die Engel und Teufel der Herseler Ursulinenschule angesichts des 150-jährigen Bestehens der Schule trocken mitfeiern konnten.Die "Jecke vun der Rhingstroß" sahen als Pizzen zum Anbeißen aus, während der Kleintierzuchtverein die Geburt des Euro auf offener Straße feierte.

Mit Samba-Kostümen und einer großen Blumen-geschmückten Showtreppe brachten die "Veedelspänz" südamerikanisches Flair nach Hersel, während der Männergesangverein mit Margeriten, Gerbera und Veilchen auch mit Blumen eine neue Übersetzungsmöglichkeit für ihr Vereinskürzel "MGV" fand.

Die lustigen Herseler Holzhackerinnen feierten ihr 30-jähriges Bestehen auf einem aus echten Baumstämmen gewerkelten Wagen. Den Abschluss machte das Herseler Prinzenpaar Peter II. und Petra I. in einem Blumenwagen.

Bornheim. (mab) Auf dem Peter-Fryns-Platz waren Stehplätze knapp: Als die Windmühlen und Blumenkinder der "Los Molinos" als erste über die Königstraße liefen, jubelten ihnen Hunderte entgegen. Die Alten Herren der SSV Alemania Brenig brachten danach "Michael Schumacher" nach Bornheim, allerdings nicht mit einem Wagen, sondern der Boxengasse.Die Breniger Messdiener dagegen veranstalteten heiße Rennen mit kleinen Flitzern, zur großen Begeisterung der Zuschauer. Einen Prinzen aus der Zwischenwelt zu besorgen war der Lösungsvorschlag der Gruppe "Määt nix", falls sich nochmal keine Tollitäten finden sollten. Besonders glamourös verkleidet waren die "Schlangengöttinnen" der Gruppe Bergheim, die "Leuchttürme" der Gruppe Langel, die "Inka-Könige" der "Kellergeister" und die "Schneeköniginnen" des Kegelclubs "Schnapsdrosseln".

Aufsehen erregten auch die baumlangen "Weihnachtsmänner" der SG Sechtem: Mit einem Christbaum auf dem Wagen schienen sie sich wenig für die Unterscheidung von Feiertagen zu interessieren.