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Veilchendienstagszug in Alfter: Närrische Rebellen erobern die Straßen

Veilchendienstagszug in Alfter : Närrische Rebellen erobern die Straßen

Das Krümelmonster verschenkte Quietsche-Entchen, und Graf Zahl ließ mit einem Propeller lauter Seifenblasen durch die Luft tanzen: Die Figuren der Sesamstraße hatten sich in den Alfterer Veilchendienstagszug eingereiht – nebst Froschkönigen, Funkemariechen, Bibern, Pfauen und Kaugummiautomaten.

Etwa 500 Teilnehmer waren es laut Zugleiter Günter Schiffelgen, die emsig Kamelle verteilten. Die konnte die bunte Narrenschar überwiegend auch im Trockenen einsammeln.

Vor allem die vielen Fußgruppen hatten sich für ihre Kostüme mächtig ins Zeug gelegt. Kleine Geißböcke von „Heidi und Pitter“ verzückten mit weißem Ziegenbart, Christbäume schritten mit bunten Kugeln behangen in rauschenden Tannenröcken des Weges und eine adelige Rokoko-Gesellschaft hatte ihren etwas anderen „Prunk-Wagen“ im Schlepptau: Auf Kaninchendraht hatten „Die Rebellen“ lauter selbstgewickelte Papierrosen zu einem Turm aufgesteckt, den sie unter dem Motto „Protz und Prunk“ nebst einem „Narrenkäfig“ durch die Straßen zogen.

Ein besonderer Hingucker waren auch die Astronauten der Gruppe Parkitny: Aus Autofolien und Lüftungsrohren hatten sie sich die passende Weltraumkluft geschmiedet. Regie dafür führte Florian Parkitny, der Kostümdesign studiert – einen besseren Major Tom hätten die Freunde und Verwandten wohl kaum finden können.

Auch ein märchenhafter Zufall ereignete sich im Alfterer Zoch: Während die Freunde und Nachbarn von der Görreshöhle als Zwerge auf eine weibliche Begleiterin verzichten mussten – „es wollte keiner das Schneewittchen machen“, erklärte Steffi Reingen – hatte die „Gruppe Born und dat Blumelädche“ zwar weniger Zwerge, aber gleich drei Schneewittchen zu bieten.

Davon saß ein männliches im wallenden gelben Rock am Steuer des Treckers, der den Wagen der Gruppe zog. „Wir hatten zu wenig Zwergenkostüme“, gestand Iris Vitus, die sich auch schon auf die kommende Session freute: „Wir stellen nächstes Jahr das Prinzenpaar“, verriet sie. Eine eigene kleine Tribüne als „Ex-Zugteilnehmer“ hatte derweil Guido Schäfer mit seiner Gruppe SMS an der Holzgasse aufgebaut. Als Piloten verkleidet waren Schäfer und zwei Begleiter im vergangenen Jahr des Zuges verwiesen worden, weil sie den Ablauf gestört haben sollen.

Ein späteres, klärendes Gespräch mit dem Festkomitee habe kein Ergebnis gebracht, sagt Guido Schäfer und auf Anregungen, man solle mehr auf die Vereine zugehen, um wieder mehr Leute zum Mitmachen beim Zug zu bewegen, sei man nicht eingegangen.

„Mit Augenzwinkern“ wollten sie daher nun ein kleines Ausrufezeichen setzen, dass sich etwas ändern solle. Zugleiter und Festkomitee-Vorsitzender Günter Schiffelgen wollte zu dem Streit nichts mehr sagen: „Das Ding ist für mich abgehakt“, erklärte er, betonte aber auch: „Selbstverständlich hätten sie dieses Jahr mitgehen dürfen.“ Vielleicht klappt es in der nächsten Session: „Ich glaube schon, dass wir dann wieder dabei sein werden“, meinte Schäfer.