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Neues Outfit aus Swisttal für die Narren am Rhein

Neues Outfit aus Swisttal für die Narren am Rhein

Karnevalsbörse in Hersel ermöglicht Austausch von liebevoll genähten Kostümen

Bornheim-Hersel. Die Familie Bartz war zufrieden: Der Besuch der Herseler Karnevalsbörse vom Tambourcorps "Germania" hatte sich für die fünfköpfige Familie gelohnt.

Zwei Perücken zum Preis von einer halben und ein komplettes, handgenähtes Kostüm für den Familienvater hatten die Buschdorfer schon nach dem ersten Rundgang durch die Herseler Rheinhalle in der Einkaufstüte.

Die Kinder Lilli, Leah und Nike hatten sich eigens ihre Karnevalskleidung angezogen, um passende Accessoires dafür zu finden, während die Eltern sich nach einer kompletten Ausstattung umsahen. Vater Frank Bartz schließlich überzeugte ein Trapperkostüm, während Mutter Susanne Bartz sich noch auf der Suche befand.

"Auf jeden Fall haben wir jetzt schon eine Menge Geld gespart", erklärte sie, zufrieden mit dem Erwerb der fabrikneuen Perücken für ihre Kleinen. Zufrieden waren auch Elke Linden und Marita Zerlett vom Tambourcorps: Sie fanden mit ihren selbstgemachten Flammenkostümen viele Abnehmer.

"Vor allem die Kinderkostüme waren sehr schnell vergriffen, da hätten wir noch mehr von gebrauchen können", so Marita Zerlett. Doch Nachbestellen ist nicht: Bei ihrer Ware handelte es sich um Relikte vergangener Sessionen, als die Musiker mit ihren Eigenkreationen auf den Straßen für große Aufmerksamkeit sorgten.

So blieb den beiden an ihrem halb leer geräumten Tisch nur noch die allgemeine Werbung für Selbstgemachtes. "Das hat doch einfach viel mehr Flair als ein Kostüm von der Stange", so Marita Zerlett mit Hinweis auf ein Kleid aus Kunstrasen, eine überdimensionale Tube zum Hineinschlüpfen und ein mannshohes Stück Käse. Trotzdem war auch Fabrikware gefragt.

Beispielsweise warme Schuhe für Tänzerinnen, die sich während der Umzüge bei meist kaltem Wetter wenigstens warme Füße verdient haben. Kinderaugen leuchteten wegen der großen Auswahl an Plastiksäbeln für kleine Piraten, den glitzernden Ketten und Krönchen für Prinzessinnen und all den unterschiedlichen Cowboy-, Clown- und Batman-Outfits.

Eher eine Sache für Sammler war das Angebot an Karnevalsorden - Erinnerungsstücke an vergangene Sessionen in Bonn, Köln und der Region. Die Veranstalter freute vor allem aber die wachsende Begeisterung für die jecke Börse.

"Im letzten Jahr haben wir nur ein Drittel der Halle benötigt, diesmal füllen wir mehr als doppelt so viel Platz", verwies Organisator Hans-Dieter Günther auf die lange Liste von Anbietern. "Alles Privatverkäufer", betonte er. Denn der Austausch von liebevoll angefertigten und heiß geliebten Kostümen ist mehr als ein reines Geschäft für den Verein.

"Wir erwirtschaften hier kaum mehr als die Kosten für die Halle und auch das nur dank unseres Kuchenverkaufs", so Günther. Viel wichtiger ist ihm, "dass die Kostüme in Benutzung bleiben". So freuten sich die Herseler über Verkäufer aus Swisttal, die für am Rhein bislang noch unbekannte Kostüme sorgten.

"Vielleicht können demnächst auch einige von unseren Kostümen dort noch einmal zum Einsatz kommen", wünschte sich Günther einen regen Austausch unter den Karnevalisten - denn die nächste Session kommt bestimmt.