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Oberdreeser machen Ruf als Meister des Wagensbau alle Ehre

Oberdreeser machen Ruf als Meister des Wagensbau alle Ehre

"Hexenlochmühle" als Motiv für den diesjährigen Karnevalswagen der KG

Rheinbach-Oberdrees. Die Reise in den Schwarzwald ihres Präsidenten Heinz Schneppen hat sich für die KG "Bekömme dich net dröm" Oberdrees gelohnt: Die bekannte "Hexenlochmühle" war prompt als Motiv für den diesjährigen Karnevalswagen der KG auserkoren.

Und sie nehmen's genau: "Das ist ein Original-Nachbau", betonen Franz Stauder, Karl-Heinz Eich und Ulrich Hanf. Seit Monaten hängt nämlich nicht nur ein Foto am Tor ihrer Wagenbauhalle im Schornbusch. Ihre Gruppe gehört zu den "Filigranen", denjenigen, die genau nach Plan bauen. Im Gegensatz zu anderen Gruppen, die - jedenfalls nach Meinung der "Filigranen" - "frei Schnauze" bauen.

Zuständig für den exakten Entwurf ist bei der KGO der stellvertretende KG-Präsident Robert Zavelberg, und an seinen Entwurf wird sich gehalten. Denn "Home made in Oberdrees" ist inzwischen ein Gütesiegel für Karnevalswagenbau. Zwar werden auch in einigen Dörfern, Karnevalsgesellschaften und Damenkomitees noch große Karnevalswagen und Prunkwagen gebaut, wie vom Damenkomitee Rotkehlchen in Morenhoven oder dem Damenkomitee Odendorf-Essig. Aber dass ein ganzes Dorf sozusagen als Hobby Karnevalswagenbau betreibt, gibt es in dieser Form nur noch in Oberdrees.

Nicht nur in der KG organisierte Karnevalisten, auch Familien oder Nachbarschaftsgruppen sind mit von der Partie. "Es gibt sogar Gruppen, die sich nur für den Wagenbau und Karnevalszug zusammen tun", so Schneppen. "Das bezieht sich auch aufs Rosendrehen. Es gibt etliche Frauen, die für jeden Rosen drehen, für Vereine ebenso wie für Privatgruppen. Die Frauen bekommen das Material geliefert, und einige Tage später können die fertigen Rosen abgeholt werden."

In diesem Jahr wurden 13 neue Wagen gebaut, so KG-Präsident Schneppen. Die "alten" werden erst nach einigen Jahren "abgewrackt". In der Zwischenzeit finden sie in einer Reihe von Scheunen und landwirtschaftlichen Hallen ihren Unterstand. Verliehen wird keiner dieser Wagen, so Schneppen. "Wir geben sie nur ab an andere Vereine oder Gruppen. Im Gegenzug bekommen wir dafür einen Auftritt bei unseren Veranstaltungen oder je nachdem eine Spende an die jeweilige Gruppe", erklärt der KG-Präsident.

Dass alte und neue Wagen vorher sämtlich den Sicherheitscheck beim TÜV passiert haben, ist selbstverständlich. "Alle Wagen müssen von hinten einen sicheren Aufstieg haben", wie Schneppen erläutert. Geachtet wird auch auf eine Brüstungshöhe von mindestens einem Meter und darauf, welche Materialien verwendet werden. "Nach der Abnahme sagt uns der TÜV, wie viele Leute auf welchem Wagen mitfahren dürfen", sagt der KG-Präsident.

Auf dem Wagen "Hexenlochmühle" der KGO ist auf jeden Fall Max Thieme mit dabei. Das hat er sich auch verdient, schließlich ist der 18-Jährige seit November als "Greenhorn" bei den "Alten Herren" der KGO in die harte Lehre gegangen. Mit stoischer Ruhe hat er Latten gepinselt, den Giebel gestrichen und Handlangerarbeiten gemacht.

"Jeder muss mal klein anfangen. Max ist lernfähig, wissbegierig und produktiv", flachsen die Älteren. Und sind froh, dass in diesem Jahr mit Max Thieme noch die etwa gleichaltrigen Christian Schwark, Kevin Diehl und Markus Hidien den roten Rock der KGO angezogen haben.