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Karneval in Walberberg: Wunderkerzen zum Abschied

Karneval in Walberberg : Wunderkerzen zum Abschied

Der Walberberger Kirchenchor zeigt nach 25 Jahren seine letzten beiden Sitzungen im Landhaus Wieler und bietet fünf Stunden Fastelovend pur.

Die närrische Stimmung im Landhaus Wieler war bestens: Beduinen, Gärtner, Riesenbabys und Clowns – fast ausverkauft war der Saal an der Hauptstraße am Freitag- und Samstagabend, wollten doch die Walberberger bei den letzten beiden Sitzungen der Karnevalsgruppe des Kirchenchores Sankt Cäcilia dabei sein.

Denn nach 25 Jahren selbst geschriebener Büttenreden, Sketche und Liedvorträge ist für die jecken Sängerinnen und Sänger nun „Schluss mit lustig“ – zu groß sind die beruflichen Herausforderungen der Mitglieder und der organisatorische Aufwand für alle Beteiligten.

Und so waren die Auftritte eine Mischung aus neuen Texten und alten Kostümen der vergangenen 25 Jahre. Unter dem Motto „Der letzte Vorhang fällt“ zeigte die 13 Frauen und sieben Männer starke Gruppe einmal mehr, was lokaler Fastelovend bedeutet.

Schon der Einzug war überwältigend, verkleidet als kölsches Original Tünnes. Da war auch Schäl alias der Vorsitzende Hans Dieter Wirtz nicht mehr weit. Gleich zu Beginn machte Moderator Wirtz unter den bedauernden Pfiffen des Publikums noch einmal deutlich, dass „es das letzte Mal auf dieser Bühne ist. 25 Jahre ist genug, jetzt sind die Jungen am Zug“.

Rund fünf Stunden dauerte das Programm und damit länger als in früheren Jahren, da die Walberberger Kinderprinzessin Joana und das Dreigestirn aus dem Nachbarort Schwadorf überraschend ihre Aufwartung machten.

Abwechslungsreich und witzig gestalteten sich die Auftritte. Ob bei dem Sketch „Vater in Nöten“, bei dem sich ein Mann in Abwesenheit seiner Frau um Haushalt und Kinder kümmern soll, dabei kläglich versagt und sich in Lügen gegenüber seiner Frau verstrickt, oder bei dem Nachbarschaftstratsch „Trude zum Dessert“ – eine Anspielung auf die Kölner Schauspielerin Trude Herr – mit Maria Müller und Claudia Krüger, die Jecken im Saal amüsierten sich bestens bei den unterhaltsamen Wortspielen. Um Geschichten aus dem Dorfleben ging es Wirtz als „Goldkelchen“.

Den krönenden Abschluss bildete der Zirkus, bei dem Zauberer Michael Lütticke und Maria Müller als unfähige Assistentin auftraten. Daneben beeindruckten aber auch die Parts des Schlangenbeschwörers, Flötenspielers, Gewichthebers und der Elefantendompteuse.

Zahlreich waren die Rollen und die Kostüme zum großen Finale. „Die letzte Sitzung ist schon ein komisches Gefühl“, meinte denn auch Brigitte Welter, die bei „Da stimp wat net“ auf der Bühne gestanden hatte.

Auch das Publikum hatte für die Karnevalsgruppe zum Abschied eine Überraschung parat. Beim letzten Lied zündeten alle Gäste ihre mitgebrachten Wunderkerzen an. „Da kamen mir sogar die Tränen“, sagte Hans Dieter Wirtz.