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Beste Stimmung beim Bornheimer Tollitätentreff​

Karneval im Vorgebirge : Endlich wieder live: Beste Stimmung beim Bornheimer Tollitätentreff

Endlich wieder live Karneval feiern: Beim Bornheimer Tollitätentreff trafen sich routinierte Jecken und junge Neueinsteiger. Was beide vereinte waren Spaß und beste Stimmung.

Schunkeln, Schwaaden und mitsingen: Die 55. Auflage des Bornheimer Tollitätentreffs ging am Dienstag nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder live über die Bühne. Das war ein Unterschied zu den Zeiten, als der „Tolli“, die größte Karnevalsveranstaltung im Vorgebirge, in der Herseler Rheinhalle, zwar stattfand – allerdings nur digital und ohne Publikum. Und so war es kein Wunder, dass die Vorfreude auf den Abend bei den 380 bunt kostümierten Narren von Anfang groß war.

Lachende Gesichter, hier ein Schwätzchen, dort ein Bützchen. Besucher kamen teilweise auch aus dem Umland, wie Johanna und Wilfried Klose aus Euskirchen. Das Zwischenmenschliche, das gemeinsamen Feiern und Lachen hätten sie vermisst, stellte das Ehepaar unisono fest. Zum ersten Mal überhaupt das närrische Brauchtum erleben wollte der 18-jährige Phil Robin Weber. Der Sechtemer bedauerte, dass er und seine Generation durch Corona bisher kaum Berührung mit der fünften Jahreszeit gehabt hätten: „Mit 16 Jahren waren wir zu jung, mit 18 Jahren gehen viele zu solchen Feiern nicht mehr. Das ist sehr schade.“ Er wie auch sein Freund Jonas Küpper (19) wollten sich denn auch nach alter Sitte, mit Schunkeln, Singen und Klaafen, amüsieren, um „einen schönen Abend zu haben und uns vom stressigen Alltag zu erholen.“

Freude über viele Jecken

Die Freude an so vielen bunt kostümierten Jecken war auch Bürgermeister Christoph Becker anzusehen. In Feierlaune zeigten sich die Regenten schon beim Einmarsch, bei dem sie vom Musikverein Bornheim 1967 begleitet wurden. Auf der Bühne angekommen, stellte Becker das Prinzenpaar der Bonner Werkstätten Tobi I. (Schaetzer) und Anna I. (Richard), Prinzessin Sabine I. (Lehnen; Roisdorf), Prinz Wolfgang II. (Hinsen; Walberberg), Prinz Magnus I. (Heßling, Hemmerich-Rösberg), Kinderprinzessin Carla I. (Backhausen, Waldorf) sowie die närrischen Kollegen aus Merten Susanne I. (Lang) und Theo II. (Mandt) und aus Hersel-Uedorf Andrea I. und Herbert II. (Kambeck) vor.

Den ersten Orden der Stadt, den neben dem städtischen Logo mit Blick auf den Ukraine-Krieg auch ein Wunsch für „Frieden in der Welt“ ziert, überreichte Becker seiner Stellvertreterin Gabriele Kretschmer und Sitzungs-Moderator Andreas Wehn. Es war das dritte Mal, dass Verwaltungsmitarbeiterin Nicole Krumbach das Programm zusammengestellt hatte. Wie in den Vorjahren war es eine gelungene Mischung aus Wort-, Musik - und Tanzeinlagen. Dafür erhielten die Künstler erhielten stehende Ovationen. So richtig voll wurde es auf der Bühne mit den „Blauen Funken“ aus Köln, die mit sage und schreibe 105 Gardisten angerückt waren.

Während Stefan Knittler für temporeichen Pop-Kölsch sorgte, schwebten die Tänzerinnen der Fauth Dance Company mit Grazie über die Bühne. Ihr eigenes Motto „Spass haben ist das Salz in der Suppe“ setzte Kabarettistin Ingrid Kühne bravourös um. Ihr Kollege Bernd Stelter, für den als Herseler der Auftritt ein Heimspiel war, erntete mit seinen politisch „nicht immer ganz korrekten“ Texten und Songs nicht nur Lacher, sondern auch Applaus. Höhepunkt und Schluss bildeten die „Domstürmer“ als kölsche Kultband der Domstadt.