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Die Frauen haben Ausgang, und die Männer sehen zu

Die Frauen haben Ausgang, und die Männer sehen zu

Drei jecke Wiever schwingen als Dreigestirn das närrische Zepter in Merten

Bornehim-Merten. Der Prinz eines Dreigestirns hat zwar traditionell die längsten Federn an der Kappe, aber an Körpergröße überragt Bauer Margret (Klein) beim Mertener Dreigestirn ihren Prinzen Ute I. (Koenen) nicht nur wegen der vielen hohen Pfauenfedern auf dem Kopf.

Mit Hintersinn verkündete das Dreigestirn bei seiner Proklamation im gefüllten Festzelt auf dem Heinrich-Böll-Platz, dass für die Dauer der Session niemand über 1,52 Meter vor dem Prinzen stehen dürfe - anders bekommt der kleine Prinz Ute I. nämlich sonst nicht mit, was vor ihr passiert. Und das Mertener Dreigestirn - bestehend nur aus jecken Wievern - will schließlich nichts verpassen.

Besonderen Applaus sicherten sich Prinz, Bauer und Jungfrau Karoline (Diederichs) mit ihrer Verordnung, dass alle Frauen Ausgang haben sollen "bis zum Umfallen" und die Männer dabei zusehen müssen ohne zu meckern. "Damenwahl" sei außerdem das oberste Gebot, dem sich kein Mann widersetzen dürfe. Bürgermeister Wolfgang Henseler zollte dem als erster Gratulant des Trios Tribut, als er die Inthronisierung eines rein weiblichen Dreigestirns begrüßte. Das ebenfalls weibliche Dreigestirn in Hersel zeige, dass dies Schule mache.

Josef Breuer, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, hatte zuvor die drei Mertenerinnen proklamiert. Als Geschenk überreichte er ihnen jeweils einen Dorfgemeinschafts-Schal, "damit sie gesund durch die Session kommen". Davor hatte das Trio jedoch selbst vorgesorgt: Eine Gesetz ihrer "närrischen elf Punkte" war die Vorschrift, dass in jedem Mertener Haushalt genug Schönheitscreme und Schnaps vorrätig sein muss, um die Gesundheit des Dreigestirn jederzeit stützen zu können.

Mertens Ortsvorsteher Hans-Gerd Feldenkirchen sprach Prinz Ute I. Mut zu: "Die Kleinen sind immer zäh. Ich spreche aus Erfahrung, ich habe das selbe Format zu Hause", plauderte Feldenkirchen über seine Ehe. Bis zum Karnevalszug an Veilchendienstag regiert das Dreigestirn nun unter dem Motto: "Fiere donn mir met alle Mann, beim Rejiere senn mir Fraue draan!"

Zur Seite steht dem von der Schützenbruderschaft gestellten Dreigestirn ein Gefolge, zu dem auch Vanessa Klein gehört - die vierjährige Pagin feierte an dem Proklamationsabend ihren Geburtstag und hatte so ganz Merten zur Feier eingeladen. Durch das anschließende Programm führte Sitzungspräsident Heinz Müller, Literat des Abends war Ortvorsteher Feldenkirchen.