Die Rheinbacher Narren feiern auch ohne Prinzenpaar
Josef Hartmann vom Festausschuss ist für die jecke Session bestens gerüstet
Rheinbach. Rheinbach hat kein Kernstadtprinzenpaar. Obwohl die Zeit drängt, hofft der Chef des Festausschusses Rheinbacher Karneval (FRK) Josef Hartmann darauf, dass noch "einer aus dem Kasten springt". In seinem Herrschaftsbereich, dem "Veilchendienstagzug", sei alles beim Alten: "Die Musikkapellen sind bestellt."
Der 63-Jährige ist davon überzeugt, dass der Zug 2007 genau so lang wird wie sein Vorgänger. Seine Bitte an die Narren: "Füllt die Säle und öffnet die Geldbörsen, denn die Kinder und die Vereine haben lange für die Auftritte trainiert." Die Prinzengarde macht den Beginn mit der Prunksitzung am Freitag, 5. Januar, in der Stadthalle.
Im Januar starten die Köttzüge, die Geld für den Zug und dessen Kamelleregen bringen sollen. Mit Hoffmann organisiert ein "alter Hase" den Rheinbacher Straßenkarneval. Der ehemalige Präsident und heutiger Vize der Förderation Europäischer Narren (FEN) ist seit Juli Vorsitzender des Festausschusses Rheinbacher Karneval (FRK), der 2000 das dortige Zugkomitee aus rechtlichen Gründen ablöste.
Die Aufgaben: die Planung und Durchführung des Sessionseröffnung, des Rathaussturms, des Veilchendienstagszuges sowie die Verleihung eines Verdienstordens pro Jahr im Auftrag der Gesellschaften. Im FRK sind die Karnevalsgesellschaften der Kernstadt durch die Vorstände vertreten. In so genannten Turmversammlungen stoßen die Vereine der Ortschaften hinzu.
Der gebürtige Roisdorfer ist nicht von Geburt an "jeck". Er zog 1972 nach Rheinbach. Erst als Tochter Andrea dort Kinderprinzessin wurde, wurde er angesteckt. "Als sie einmarschierte, war ich gefangen." Damals gab es noch Prinzenpaare. Warum der Wormersdorfer Prinzenthron auf Jahre hinaus besetzt ist, sich die Suche in der Kernstadt aber schwierig gestaltet, weiß Hartmann nicht.
Er glaubt auch nicht, dass das Geld, das in Bekleidung, Orden oder Equipage zu investieren ist, ausschlaggebend sei. "Die Ausgaben kann jedes Prinzenpaar mitgestalten." In dem es mit geliehenem Ornat aufmarschiert oder weniger Orden ausgibt. Er vermutet vielmehr, dass es am Urlaub scheitere, den ein Prinzenpaar für die Session nehmen müsse. Hartmann hofft daher auf die besonders kurze Session 2008, die bereits Anfang Februar endet. Anmeldeformulare für den Zug liegen bis 12. Januar im Rathaus aus.
Internet: www.festaussschussrheinbacherkarneval.de oder Josef Hartmann, Windthorstweg 1, 53359 Rheinbach, Rufnummer (0 22 26) 15 78 18, Email: Hartmann-rheinbach@t-online.de.