KG-Ehrenpräsident Josef Bürvenich: Es begann mit einem Fehlstart vor 24 Jahren

So musste Bürvenich, heute 74, sein Debüt um ein Jahr verschieben. Seitdem hat der Karnevalist mit Leib und Seele den Heimerzheimer Narren 24 Züge mit insgesamt etwa 600 Wagen und Fußgruppen vorgestellt - immer launig und witzig und bestens informiert.

Der jüngste Rosenmontagszug war Bürvenichs letzter am Mikrofon. "Eigentlich wollte ich schon mit 70 aufhören, man kann das ja nicht ewig machen", sagte er am Morgen nach dem Zug, die Stimme immer noch lädiert von einer hartnäckigen Erkältung. Bürvenich kennt nahezu jeden Piraten, Hunnen oder Wüstensohn, der im Zug mitgeht. Als "Halbstarker", wie er seine Jugend in den 50ern beschreibt, war er Tanzoffizier in der Garde der Heimerzheimer KG. Später ging er mit der "Knolljass" (Vorgebirgsstraße) im Zug mit.

1973 regierte er mit seiner Frau Karin als Prinzenpaar die Jecken. 1974 organisierte er die erste Kindersitzung im Ort, arbeitete im Vorstand der KG mit und wurde 1985 deren Präsident. In seine Amtszeit fiel die Entscheidung, 1990 den Rosenmontagszug abzusagen, weil ein heftiger Sturm durch die Region tobte. "Im Dorf flogen Ziegel von den Dächern, das Risiko wollte ich nicht eingehen", sagt Bürvenich. "Ich habe immer gerne am Mikro gestanden", blickt er zurück. Wichtig sei eine gute Vorbereitung. Im General-Anzeiger informiert er sich das ganze Jahr über das Vereinsleben im Ort, so dass er zu jedem Wagen und jeder Gruppe, die von der Euskirchener in die Kölner Straße einbiegt, eine Anekdote erzählen kann.

Bürvenich: "Es ist schön, in die erwartungsvollen Augen der Teilnehmer zu blicken und deren Engagement dann zu würdigen. Besonders dankt er Klaus Quäsching, der für die Beschallung und die Zugleitung verantwortlich ist. Nachfolger am Mikro wird Manfred Lütz. Vielleicht wird Bürvenich dessen Debüt 2016 verpassen, denn er möchte sich einmal im Leben den Kölner Rosenmontagszug anschauen.