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Portemonnaie-Auswaschen in Hersel: "Es waren wunderschöne Karnevalstage"

Portemonnaie-Auswaschen in Hersel : "Es waren wunderschöne Karnevalstage"

Alles verjubelt, alles auf den Kopf gehauen: Gähnende Leere herrschte gestern in den Portemonnaies der Bornheimer Jecken.

Und auch in der Geldkassette, die Bürgermeister Wolfgang Henseler zum Rheinufer mitgebracht hatte, war nur noch Konfetti. Gemeinsam mit den Vorgebirgstollitäten der abgelaufenen Session und Vertretern von Ortsausschüssen und Dorfgemeinschaften war das Stadtoberhaupt zum traditionellen Bornheimer Portemonnaie-Auswaschen ans Herseler Rheinufer gekommen. So wusch die überwiegend in Schwarz gekleidete Trauergesellschaft die an Schnüren befestigten Geldbörsen im Rhein aus - verbunden mit der Hoffnung, dass bis zum Elften im Elften wieder Münzen und Scheine hineingespült werden.

Im Anschluss zog Henseler eine Bilanz der jecken Tage aus Sicht der Stadt. Er dankte den Tollitäten "ganz, ganz herzlich" für ihren Einsatz. Auch lobte er alle, die im Hintergrund zur Organisation des Karnevals in allen Orten beigetragen hatten. "Es waren wunderschöne Karnevalstage", so Henseler. Er selbst habe alle Züge im Stadtgebiet gesehen: "Es war toll, was auf die Beine gestellt worden ist." Wo viel gefeiert wird, ist meist auch viel Alkohol im Spiel. Bereits im Vorfeld hatte die Stadt auf die Aktion "Keine Kurzen für Kurze" aufmerksam gemacht, die darauf abzielt, bei Jugendlichen das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu schärfen.

An den tollen Tagen waren in diesem Sinne dann Streetworker sowie Mitarbeiter des Jugendamts, des Bornheimer Jugendtreffs, des Stadtteilbüros, der Rheinflanke, des Kulturraums Sechtem und des Stadtjugendrings unterwegs. Unter anderem wurden kostenlos Brötchen verteilt. Henselers Angaben zufolge handelte es sich um 300 Brötchen in Kardorf, 250 Brötchen in Sechtem und 150 Brötchen in Waldorf.

Zugleich führte das Ordnungsamt an den Karnevalstagen 1170 Kontrollen des Jugendschutzgesetzes durch. "250 Liter Alkohol wurden beseitigt", sagte Henseler. Nicht immer hatten Präventionsmaßnahmen - bei Jung und Alt - allerdings Erfolg. Nach Angaben der Stadt mussten an Weiberfastnacht in Roisdorf und Kardorf 68 Menschen behandelt werden, 19 davon im Krankenhaus. In Waldorf und Widdig habe zwölf Personen geholfen werden müssen.

Fünf davon seien ins Krankenhaus gekommen. Im Umfeld des Zuges in Bornheim seien wiederum sieben Menschen behandelt worden, drei davon im Krankenhaus. In dieser Hinsicht lobte Henseler auch den Einsatz der Hilfs- und Rettungskräfte. Mit Blick auf die vielen Menschen, die die Züge besucht hätten, relativierten sich die Behandlungszahlen, meinte Henseler. Er befand aber auch, dass man sie zum Anlass nehmen müsse, noch mehr in Sachen Prävention zu tun.