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Großer Veilchendienstagszoch: Fast 800 Jecken marschieren durch die Rheinbacher City

Großer Veilchendienstagszoch : Fast 800 Jecken marschieren durch die Rheinbacher City

Man sah ihrer Lieblichkeit Prinzessin Eve I. die Begeisterung an, die sie beim Begrüßen der bunten Narrenschar entwickelte, die in die Münstereifeler Straße einbog und dabei an ihrer prachtvollen bunten Kutsche vorbei defilierte.

Knapp 800 Narren in 38 Gruppen brachte der Zoch am Veilchendienstag auf die Straßen der Innenstadt, die sich eine Stunde zuvor fast menschenleer präsentierte. Nur aus manchen Wohnungen klang schon laute Karnevalsmusik oder die Fassaden und Zäune waren mit bunten Wimpeln und Luftballons geschmückt, als sich die Narren in der Turmstraße trafen, um die richtige Zugreihenfolge zu finden.

Die 20 farbenprächtigen Gefährte zum großen Teil aus den Händen der Oberdreeser Wagenbauer prägten das Bild in der Turmstraße, allen voran die Kutsche der Prinzessin. Nachdem sie Platz genommen hatte, konnte man nicht mehr erkennen, ob sie den Tipp ihrer Vorgängerin Roswitha I., die Reifunterröcke lieber auszuziehen, umgesetzt hatte oder nicht.

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Den Jecken war's gleich, denn die Kamelle und Strüßje flogen reichlich. Ein dickes Kreuz im "Ja-Feld" prangte am Wagen der Hauptschule und die hatte sich dieses Jahr im "Zug der Rheinbacher Schulpolitik nach Nirgendwo" verschanzt. Der Leiter der Gemeinschaftshauptschule Adolf Füllenbach fuhr die Lokomotive mit zwölf Lehrern und 40 Schülern.

Getreu dem Lied von Christian Anders hatten sie umgedichtet und schmetterten im Refrain: "Oh Bernd Beißel, du lässt uns stehn, im Regen deiner Kommunalpolitik". Der Jubel aus dem letzten Jahr, nach der gescheiterten Anmelderunde zur Gesamtschule hatte nicht bis zu dieser Session angehalten, denn "damals sangen wir so sehen Sieger aus, jetzt fährt der Zug zu einer Schule, die es noch gestern gar nicht gab."

Viel Kreativität zeigte auch die SPD, die seit 1991 im Zoch mitgeht. Die "ruude Jecken" unter den Chefärzten Martina Koch und Folke große Deters betreuten den Patienten "Rheini", der mit 41 Grad Fieber darnieder lag. Auch die Diagnose stand fest: Es war das "tödliche schwarz-gelbe Fieber", das Rheini überfallen hatte.

Mit einer SPD-Infusion soll der nun von Klüngel und Schulden befreit werden. Die CDU hingegen, mit Bürgermeister Stefan Raetz, dem Ersten Beigeordneten Raffael Knauber und der Vorsitzenden Silke Josten-Schneider sah das einige Wagen zuvor natürlich anders. Sie schipperte "voll auf Kurs" im Missouri-Riverboat.

Wurfmaterial der besonderen Art gab es bei den Queckenberger Floriansjüngern. Mit Äpfel, Möhren, Rosenkohl und bunten Eiern", sorgten sie als "Queckenberger Kochschule" für kulinarische Genüsse bei den Jecken. Hinter der Gro-Rhei-Ka fuhr die Prinzessin und vollzog ihre schönste Amtshandlung - Kamelle schmeißen und Alaaf rufen.