1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Wiever im Vorgebirge: In den Sälen in Alfter und Bornheim brodelt die Stimmung

Wiever im Vorgebirge : In den Sälen in Alfter und Bornheim brodelt die Stimmung

Mit viel guter Laune und erstklassigen Kräften feiern die Frauen in Alfter und Bornheim. Das Programm gestalten die Wiever überall selbst.

Für ausgelassenen Spaß brauchen die jecken Weiber in Alfter und Bornheim keine teuren Stars auf der Bühne.

Seit 14 Jahren lockt die Konfettisitzung an Weiberfastnacht jecke Wiever in die Herseler Rheinhalle. „Die Sitzung ist über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt und beliebt“, erzählten die Organisatorinnen Andrea Kuhl und Margit Günther, die sich über eine mit 250 Besucherinnen gut gefüllte Halle freuten. Besonders stolz sind sie darauf, dass die Sitzung alle Generationen anspricht. „Junge Frauen kommen ebenso wie Bewohnerinnen der Senioreneinrichtungen Haus Baden und St. Angela.“ Für ein abwechslungsreiches Programm sorgten die Germania Funken, „Dä kölsche Tenor“ Tino Selbach, das Tambour-Corps Germania Hersel, die Band Sibbeschuss, Gnadenlos Taktlos sowie das Musiker-Duo Achim und Michael. Auch Vorträge aus den eigenen Reihen fehlten nicht: Eine Gruppe des Turnvereins nahm sich, verkleidet als Waldelfen, dem Beethoven-Jubiläum an, das Tambour-Corps begeistere mit einer Laser-Show und Ute Pinkert unterhielt die Gäste mit einem Vortrag.

Wenn die Männer ausschließlich die Aufgabe haben, Kaffee nachzuschenken und gekühlte Getränke zu bringen, sitzen prachtvolle Fantasievögel, 20er-Jahre-Diven und Piratinnen zum Wieverfastelovend im Saal von Spargel Weber zusammen. Im ausverkauften Festsaal schnürte das Damenkomitee Rot-Weiß Alfter unter eloquenter Leitung von Sitzungspräsidentin Heidi Gummersbach ein vierstündiges Programm der Extraklasse – mit extra erstklassigen Eigenkräften. Diese nahmen ihr Publikum etwa auf eine Zeitreise in die 70er und 80er Jahre mit, als die ZDF-Hitparade über die Bildschirme flimmerte: So gaben sich Udo Lindenberg, Nena oder Al Bano und Romina Power die Klinke in die Hand – unterbrochen von ulkigen Werbespots. Außerdem ging es per Sketch zum Eheberater oder ins Stripteaselokal. Zwischen den Späßen gibt es für die Zuschauerinnen verlässliche Bewegungspausen, in denen sie aufstehen und im Saal tanzen können.

Wenn im Pfarrheim von Witterschlick derart die Vorhänge zuzuzogen sind, dass kein Lichtstrahl in den Pfarrsaal gelangt, wollen die rund 100 Damen jeden Alters bei der Weiberfastnachtssitzung des Karnevalsvereins Tonmöhne 1947 Witterschlick einfach unter sich sein. Männer sind auf der Bühne geduldet – zumindest, wenn sie wie Eigengewächs Christoph Schumacher einen goldenen Glitzeranzug und hohe Plateauschuhe tragen sowie Gold in der Stimme haben. Welche Schwächen der Männerwelt es zu berichten gibt, bringen Heidi Franke und Jessi Bridde als „Et Doofilein un de Finge“ zur Sprache. Die Tonmöhnen machen alles selbst, inklusive der Tanzdarbietungen der vereinseigenen Tanzgarden, was das Publikum zu schätzen weiß. Mit Beifall und Jubel, dem Brot der Bühnenkräfte, geizen die Zuschauerinnen nicht.

Über ein mit gut 240 bunt kostümierten Wievern gefülltes Festzelt freute sich das Damenkomitee Leckere Mäus’chen. Zum ersten Mal fand die Sitzung, die das Komitee mit Kräften aus den eigenen Reihen gestaltete, nicht in der Turnhalle der Rösberger Markus-Schule, sondern im Zelt auf dem Hemmericher Dorfplatz statt. Schon die Begrüßung durch Moderatorin Antonie Wieck stand ganz im Zeichen des jecken Jubiläums, das der Verein in diesem Jahr begeht. „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran“, gaben Steffi Sonntag und Maria Hirsch den auf die Leckeren Mäus’chen umgedichteten Udo Jürgens-Song zum Besten und vergaßen mit der Zeile „Mit 66 Jahren, da ist noch lange nicht Schluss“ auch nicht, für Nachwuchs zu werben. Auftritte der Mini-Mini und der Mini-Mäus’chen, des Tanzcorps sowie zahlreiche Sketche, Tänze, Gesangseinlagen und ein geschichtsträchtiges Finale ließen keine Minute Langeweile aufkommen.