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Karnevalsgruppe: Jecke Wiever aus Alfter kreieren Kostüme selbst

Karnevalsgruppe : Jecke Wiever aus Alfter kreieren Kostüme selbst

Seit 40 Jahren ist die Damengruppe Ausflug aktiv als Fußgruppe im Alfterer Zug dabei. Die jecken Wiever sind bekannt für ihre ausgefallenen und aufwendigen Kostüme, die sie natürlich selbst kreieren und herstellen.

„Frau mit Grill, Mann mit Kohle“, so lautet das diesjährige Motto der Damengruppe Ausflug für die Session. Bei einem Glas Sekt sitzen die 18 Damen in der Oedekovener Bücherei und besprechen die letzten organisatorischen Feinheiten für die Teilnahme am Karnevalszug. Werden Kamelle geworfen oder nicht, wo wird der Sekt für den Zugweg gelagert und wie soll der Zugkarren gestaltet werden? Hitzige Diskussionen im rheinischen Dialekt folgen ausgelassenen Lachanfällen.

In Alfter sei die Gruppe bereits für ihre originellen und schrägen Kostüme bekannt, erzählt Zugleiterin Heike Reis. Zu den Highlights zählen für Eva Frieder, die seit Gründung der Gruppe dabei und für die Organisation verantwortlich ist, die Kostüme aus den Jahren 2019 und 2017. Im vergangenen Jahr sind die Damen nämlich als Motorbienen im Zug mitgegangen und haben sich selbst Motorroller gebastelt. Zur 950. Jahrfeier von Alfter hat sich die Gruppe vor drei Jahren als Törtchen verkleidet.

Marie-Therese Schmidt erzählt begeistert von weiteren ausgefallenen Kostümen: als Kreiseln, Flamingos oder auch Kuckucksuhren bereicherten die Damen schon die Alfterer Züge. „Richtig aufwendig war die Vorbereitung, als wir uns 2013 als Landkarte verkleidet haben“, erinnert sich Schmidt. Selbstgemachte Papierröcke und ein Wagen mit einer selbst kreierten Weltkugel schaffe man nicht mal eben so, meint sie.

Wie sie auf diese Einfälle kommen, beantwortet Frieder: „Wir alle zusammen kommen auf die Ideen“, sagt sie und fügt hinzu: „Es wird jedes Jahr bekloppter…“ Bereits im Herbst setzen sich die jecken Damen zusammen und besprechen die unterschiedlichen Einfälle. Dann bestimmt die Mehrheit, welches Kostümmotto umgesetzt wird. „Je nach Aufwand der Verkleidung treffen wir uns danach ungefähr noch fünf Mal. Die Idee wächst bei jedem Wiedersehen“, sagt Frieder. Ilka Hees fügt hinzu: „Dabei ergänzen wir uns alle gegenseitig.“ Manche seien eben eher künstlerisch begabt, andere hätten kreative Ideen und manche könnten sehr gut organisieren.

Die Kostüme für diese Sessionszüge sind in ihren Grundzügen schon fertig, verraten die Damen. Der Aufwand sei in diesem Jahr etwas kleiner gewesen, erzählt Brigitte Lülsdorf. Die 67-Jährige habe ihr Kostüm an nur zwei oder drei Abenden genäht. „Aufwendiger ist da die Organisation. Das ganze Material muss eingekauft werden und jeder soll zufrieden sein“, findet sie. Etwa 120 Euro pro Kostüm investieren die Damen. „Aber wir verkaufen die nach dem Zug wieder. So können wir die Kostüme für das nächste Jahr finanzieren“, so Frieder.

In dieser Session feiern sie ein kleines Jubiläum: Zum 40. Mal werden sie im Alfterer Zug mitgehen. Ihre Ursprünge hat die Gruppe Ausflug in einer Turngruppe, die bei einem Ausflug die Idee hatte, auch im Karnevalszug mitzugehen. So entwickelte sich die eigenständige Fußgruppe Ausflug.

Über die Jahre ist sie mehr als eine Karnevalstruppe geworden. Auch außerhalb der fünften Jahreszeit gibt es gemeinsame Treffen, wie beispielsweise das Sommerfest, zu dem auch die Ehemänner eingeladen sind.