1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Jemös und Rievkooche für die Jeckenschar

Jemös und Rievkooche für die Jeckenschar

Ein durch und durch majestätischer Zug unter strahlend blauem Himmel - so sah der Höhepunkt des Straßenkarnevals in Witterschlick aus. Im Jubiläumsjahr - vor 50 Jahren startete der erste Zug - mangelte es anders als in der Vorsession nicht an gekrönten Häuptern.

Witterschlick. Ein durch und durch majestätischer Zug unter strahlend blauem Himmel - so sah der Höhepunkt des Straßenkarnevals in Witterschlick aus. Im Jubiläumsjahr - vor 50 Jahren startete der erste Zug - mangelte es anders als in der Vorsession nicht an gekrönten Häuptern.

Die Jecken bejubelten nicht nur das Prinzenpaar Dennis I. und Annett I., sondern auch das erste Kinderdreigestirn in der Geschichte des Witterschlicker Karnevals: Prinz Florian, Bauer Manuel und Jungfrau Sandra. Beide Witterschlicker Karnevalsvereine - Tonmöhne und Alpenrose - bildeten mit Tanzgruppen aller Altersstufen, Fußgruppen und Komiteewagen einen prächtigen Tross vor den Tollitäten, die in kunstvoll mit Papierrosen geschmückten Prunkwagen kutschiert wurden.

Als Jubiläumsgäste wurden die Clowns der Gruppe "Materna" begrüßt, die sich zum ersten Zug im Jahr 1961 gegründet hatte und bis heute besteht. Das Männerballett "Plüschkissen" erinnerte an die Zeit der Petticoats und des Rock'n'Roll, der Knobelclub versorgte die Zuschauer mit frisch zubereiteten Portionen aus ihrer rollenden Reibekuchenbraterei. Federvieh und Piraten, Engel mit goldenen Flügeln und Bodyguards mischten im Zug mit, der von einem reichen Musikangebot begleitet wurde.

Für Staunen sorgte nicht nur die Dudelsackkapelle aus Dreiborn. Auf große Begeisterung stieß auch der Fanfarenzug Schutterwald aus dem Schwarzwald, der aufgrund freundschaftlicher Kontakte nach Witterschlick gekommen war und auch eine Fußgruppe mitgebracht hatte. Mit gruseligen Holzmasken, wilden Mähnen und Hörnern auf dem Kopf verbreitete sie viel beachtete alemannische Fastnachtsstimmung. "Ihr könnt hier Asyl beantragen", freute sich Bürgermeister Rolf Schumacher über die Gäste und versprach: "Diesen Antrag bearbeiten wir noch Rosenmontag."

Volmershoven-Heidgen. Klein, aber fein - so präsentierte sich der Karnevalszug in Volmershoven und Heidgen, an dem sich nicht nur die Ortsvereine ideenreich beteiligten. Als "junges Jemös" und gleich als größte Fußgruppe war erstmals auch der Heidgener Waldorfkindergarten vertreten.Die rund 40 Teilnehmer gaben sich ernährungsbewusst: Nicht nur ihre Verkleidungen warben für den Genuss von Kartoffeln und Tomaten, Möhren und Brokkoli, auch die Kamelle bestanden aus Obst und Gemüse. Unter dem Motto "Zurück zur Natur" verteilte die Fußgruppe Schmitz ebenfalls Erzeugnisse vom Feld.

Doch von anderen Zugteilnehmern gab es natürlich auch süße Kamelle. Mehrere Musikwagen und Kapellen sorgten für Stimmung, darunter der Fanfarenzug Schutterwald aus dem Schwarzwald. Die Musiker waren aufgrund freundschaftlicher Verbindungen zum Witterschlicker Zug angereist, nahmen aber gern auch die Einladung in den Nachbarort an.

Gut gerüstet bei Alkoholproblemen zeigte sich der Kegelclub "drink ene met": Die "blauen Spezialisten" führten auf ihrem Anhänger für alle Fälle eine Notaufnahme mit. Als Käse aus Holland marschierte die Chorgemeinschaft Eintracht auf, der Karnevals-Förder- und Sparverein kam als Zigeunergruppe.

Die Jugend des SC Volmershoven-Heidgen ging als Fußballer, die ihre Freude über den künftigen Kunstrasenplatz kundtaten, während die Gymnastikgruppe des Vereins als Schneewittchen und die sieben Zwerge märchenhafte Stimmung verbreitete. Als Cowboys die kleinen Herzblättchen, als Lebkuchenherzen die Erwachsenen - so zeigte sich das Damenkomitee, das mit seinem Prunkwagen keinen Zweifel daran ließ: "Wenn mir alle zusamme stonn, kann Karneval he wigge jonn!"