1. Narren-News
  2. Vorgebirge

52. Tollitätentreff in Bornheim: Kasalla in der Stadt met B

52. Tollitätentreff in Bornheim : Kasalla in der Stadt met B

Auch wenn die Zeichen auf Abschied standen: Die Stimmung beim 52. Tollitätentreff in der Rheinhalle Hersel war bei allen Beteiligten bestens. Der Überraschungsbesuch des Kölner Dreigestirns markierte um Mitternacht noch einen besonderen Höhepunkt.

Wo soll man bei einem solch denkwürdigen Tollitätentreff bloß anfangen zu erzählen? In diesem Fall am besten hinten – denn der Höhepunkt der mit über 500 Jecken ausverkauften Sitzung kam definitiv zum Schluss: Der mitternächtliche Auftritt des Kölner Dreigestirns in der Herseler Rheinhalle setzte dem mit Kasalla, Bernd Stelter, dem Tanzcorps Fidele Sandhasen, den Ratsherren Unkel, dem Bauchredner Klaus Rupprecht sowie dem „Klimpermännche“ und der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1879 ohnehin hochkarätig besetzten 52. „Tolli“ die Krone auf.

Abschiedsgeschenk für den scheidenden Bürgermeister

Dass das Erscheinen von Prinz Christian II., Bauer Frank und Jungfrau Griet aus dem Reiter-Korps Jan von Werth nicht auf dem Programmzettel angekündigt war, hatte einen Grund: Die jecken Blaublüter kamen gewissermaßen als „Abschiedsgeschenk“ für Bürgermeister Wolfgang Henseler, für den es aufgrund seiner im September endenden Amtszeit der 16. und letzte Tolli als Bürgermeister war.

Literatin Karin Schumacher-Lambertz sowie Sitzungspräsident Wolfgang Raschke hatten ihren Kontakt zu Peter und Björn Griesemann von den Blauen Funken genutzt. Artillerie-Präsident Griesemann ernannte Henseler aufgrund der langjährigen Verbundenheit kurzerhand zum Leutnant der Reserve.

Bürgermeister Henseler konnte seine Rührung kaum verbergen: „Jetzt hab ihr mich sprachlos gemacht“, sagte er angesichts des unerwarteten Besuchs, der sogar noch ein Medley bekannter Karnevalsklassiker zum Besten gab. Im Namen aller Dorfgemeinschaften, Vereinsgemeinschaften und Ortsausschüsse bedankten sich der Vorsitzende des Ortsausschusses Roisdorf, Wolfgang Mertgen, sowie Josef Breuer, Vorsitzender der Dorfgemeinsaft Merten, für Henselers Engagement. „Du hattest immer ein offenes Ohr für uns. Wir hoffen, dass dein Nachfolger in deine Fußstapfen tritt.“

Als Geschenk gab es einen Gutschein für einen gemeinsamen schönen Abend und einen bereits ausgefüllten Bierdeckel, den Henseler nur noch unterschreiben muss, um 2021 als Prinz in Kardorf zu regieren. Ein Nachfolger muss übrigens auch auch für Sitzungspräsident Raschke gefunden werden. Nach zehn Jahren verabschiedete er sich von der Tolli-Bühne und wurde sogleich zum Ehrensitzungspräsidenten ernannt.

Auch wenn die Zeichen auf Abschied standen: Die Stimmung war bei allen Beteiligten bestens. Munter und tanzfreudig zeigten sich die Tollitäten aus Kardorf, Waldorf, Rois­dorf, Hemmerich, Merten und den Bonner Werkstätten, die am langen Tisch auf der Bühne Platz genommen hatten. Beim Einmarsch hatten sie auf das Werfen von Stüssjer und Kamelle verzichtet und dafür lieber eine Spende für den guten Zweck geleistet: 1300 Euro sollen dem ambulanten Hospizdienst für Bornheim und Alfter zugutekommen. Ingo Pieper von der Kneipe Beim Piepsch steuerte einen gesammelten Betrag von 1111,11 Euro bei.

Beim Programm hatte Literatin Schumacher-Lambertz einmal mehr ein glückliches Händchen bewiesen: Eine gelungene Mischung aus Rednern, Tanz- und Gesangsnummern ließen keine Minute Langeweile aufkommen. Während des Auftritts des Traditionscoprs Kölner Funken Artillerie blau weiß mit rund 80 Uniformierten wurde es eng auf der Bühne der Rheinhalle.

Nach zwei amüsanten Rednern zündeten die Ratsherren Unkel ein musikalisches Feuerwerk. Kabarettist Bernd Stelter unternahm einen Rückblick in das Jahr 2006, als mit dem Bau des Berliner Flughafens – dem bis heute einzigen CO2-freien Flughafen weltweit – begonnen wurde, es noch keine iPhones gab und alle dachten, George W. Bush sei der schrecklichste US-Präsident aller Zeiten.

Eine ebenso anspruchsvolle wie beeindruckende Show lieferte das Tanzcorps Fidele Sandhasen Oberlar. Kein Halten gab es mehr beim Auftritt der Band Kasalla, die zum ersten Mal in der Rheinhalle aufspielte.

Bürgermeister Henseler freute sich, die Jungs „aus der Stadt met K“ in der „Stadt met B“ begrüßen zu können. „Das war ein besonderer Wunsch von mir, diese tolle junge Band hier zu haben“, sagte er.