Närrische Notizen

Mertener Dreigestirn wird nach Köln ausgeliehen - Witterschlicker Männerballett in Netzstrumpfhosen - Heimerzheimer Ehrengarde feiert 30jähriges Bestehen - Dünstekovener Prinzenpaar folgt jecker Familientradition - In Ludendorf sind die Wiever los

Vorgebirge. Die Jecken sind los. Was die Narren der Region an diesem Wochenende auf die Beine gestellt haben, das konnte sich sehen und hören lassen. Und es gibt einen flotten Vorgeschmack auf die Session, die ja noch einige Wochen für Trubel sorgen wird. Landauf, landab haben die Karnevalisten kräftig gefeiert.

Bornheim-Merten. (bb) Wie schon bei der Vorstellung des Dreigestirns war der Raum wieder zu klein für alle Fans von Prinz Peter IV., Jungfrau Franziska und Bauer Frank: Das Festzelt auf dem Dorfplatz war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Reiner Gehlen, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, die Drei proklamierte.

"Ejal ob 2 oder 3, de Mertene Feuerwehr es mit Spass dobei", lautete das Motto des Dreigestirns, das für die Feuerwehr den Mertener Karnevalsthron bestieg.

Singend und tanzend überzeugten sie mit der Fähigkeit, gute Laune zu übertragen, doch mit der Verkündung der elf närrischen Gebote gewannen sie alle Herzen für sich: Demnach darf in Merten bis Aschermittwoch nichts mehr brennen, da die Feuerwehrmänner anderweitig beschäftigt sind - das Löschen, Retten und Bergen sollten stattdessen die Frauen übernehmen.

Diese müssen per Dekret außerdem die Augen senken, wenn das Dreigestirn kommt - um "vor lauter Schönheit nicht geblendet zu werden". Besonderen Jubel löste die Preissenkung für das Schneiden roter Haare bei allen Frisören aus, schließlich war der gesamte Elferrat mit Sitzungspräsident Heinz Müller rothaarig erschienen.

So überraschte Bürgermeister Wilfried Henseler keinen, als er berichtete, aus Köln hätten ihn Wünsche zum Ausleihen des Mertener Dreigestirns erreicht.

Alfter-Witterschlick. (shj) Mit einem Programm, das keinen Wunsch offen ließ, begeisterte die Karnevalsgesellschaft Alpenrose rund 300 Jecken aus Witterschlick und Umgebung.

Schon bevor der Elferrat, die Solotanzmariechen und die Alpengarde einmarschierten, schunkelten die Narren ausgelassen an den langen Tischen in der Witterschlicker Turnhalle.

Nach fetzigen Tänzen der Tanzmariechen und der Jugendgarde sorgten "der lustige Jo", das "Schnäuzer Duo" und der "Mann mit dem Höttche" mit Büttenreden für gute Stimmung und Applaus.

Sitzungspräsidentin Verena Mickenhagen führte durch das närrische Programm. Auch die hübschen Herren des Witterschlicker Männerballetts mit Netzstrumpfhosen wurden für ihre Darbietung von den Jecken mit reichlich Beifall belohnt.

In diesem Jahr begleitete, nach 28 Jahren der Haus-Band "Peanuts, die Band "Los Ultimos" die Prunksitzung, zum Tanz spielte "Leo Colonia". Trotz blendender Stimmung gab es für Thorsten Sterl, Vorsitzender der KG Alpenrose, einen Wermutstropfen: "Die Resonanz ist leider schlechter als in den vergangenen Jahren und wir sind auf jede Karte angewiesen, um das aufwendige Programm zu finanzieren."

Swisttal-Heimerzheim. (khs) "Ohne die Ehrengarde ist der Karneval in Heimerzheim undenkbar", sagte der Swisttaler Bürgermeister Eckhard Maack. Mit einer riesigen Jubiläumsparty feierte die Heimerzheimer Ehrengarde am Samstag ihr 30jähriges Bestehen.

Die 400 Gäste in der Aula der Georg-von-Boeselager-Schule begrüßten das Dreigestirn, Prinz Karl I., Bauer Georg I. und Jungfrau Rudi I.. Zum Jubiläum haben die Heimerzheimer Jecken erstmals in ihrer Karnevalsgeschichte ein Dreigestirn.

Im Jahre 1974 gründeten vier Heimerzheimer die Ehrengarde. Heute hat die Garde 163 Mitglieder. Eine eigene Tanzgruppe hat die Heimerzheimer Ehrengarde seit 1978.

Heute tanzen drei Tanzgruppen in der Ehrengarde: die Mini-, die Mittlere- und die Große Tanzgarde. Drei Prinzenpaare stellte die Ehrengarde in den 30 Jahren und in diesem Jahr das erste Heimerzheimer Dreigestirn.

Swisttal-Dünstekoven. (khs) Der Swisttaler Bürgermeister Eckhard Maack kam zur Proklamation des Dünstekovener Prinzenpaares zu spät. Der Dünstekovener Dorfvorsteher Jakob Zimmer hatte Prinz Markus II. und Prinzessin Heike I. bereits die Insignien der Macht überreicht, als Maack den Dünstekovener Dorfsaal betrat.

So konnte er nur noch seine Präsente, zwei Flaschen Wein und einen lustigen Blumenstrauß an die beiden überreichen. "Die Eltern sind das Heimerzheimer Schützenkönigspaar, die Kinder sind unser Prinzenpaar", sagte der Präsident der Karnevalsgesellschaft Freundschaftsbund Dünstekoven, Hans Kämpfe.

Das Prinzenpaar Markus und Heike Krahforst sind Geschwister. Der 22-jährige Heizungsbauer und die 25-jährige Polizeimeisterin wohnen in Heimerzheim. Ihre Eltern waren vor Jahren bereits ein Prinzenpaar in Heimerzheim und sind heute das amtierende Schützenkönigspaar von Heimerzheim.

Für jahrelanges Wirken im Vorstand und langjährige Mitgliedschaft in der Karnevalsgesellschaft erhielten Helga Härtel und Gertrud Eiff vom Bezirksvorsitzenden des Bundes Deutscher Karnval, Gottfried Gratzfeld, die Auszeichung in Gold. Der Präsident des Dünstekovener Freundschaftsbundes, Hans Kämpfe erhielt die Auszeichnung in Silber.

Swisttal-Ludendorf. (wom) Die Stimmung in der Bauhofhalle in Ludendorf kochte über: die Ludendorfer Jonge hatten zur dritten Großen Swisttaler Damensitzung geladen und nachdem das Tanzcorps der Meckenheimer Stadtsoldaten, die beiden Bauchredner Klaus und Willi sowie die Tanzgarde Höppemötztjer die jecken Swisttalerinnen in Stimmung gebracht hatten, standen die Damen bei den Auftritten der Rabaue, des Schnäutzer Duos, der Drei Colonias und bei Bruce Kapusta auf den Bänken.

Und auch die Damen hatten sich eine echte Rakete vom Veranstalter verdient: Im Gegensatz zu den Besuchern der Herrensitzung der Ludendorfer Jonge in der Vorwoche kamen die weiblichen Narren allesamt kostümiert.