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Prinzenpaar: Sonja und Udo Ellmer wagen den dritten Anlauf

Karneval in Heimerzheim : „Dreimol Prinz zo sin“

Corona machte ihnen zwei Mal einen Strich durch die närrische Rechnung. Jetzt wagen Sonja und Udo Ellmer einen dritten Versuch als Heimerzheimer Prinzenpaar.

Sonja II. und Udo I. nehmen in Heimerzheim den dritten Anlauf, um endlich eine komplette Session als Prinzenpaar an der Spitze des närrischen Volkes zu Ende zu bringen. Zwei Mal hatte Corona sie gestoppt. Pünktlich um 19.11 Uhr ziehen das Tambour Corps „Frei Weg“, die Tanzgarde der Ehrengrade und das Prinzenpaar zur Sessionseröffnung in die Heimerzheimer Schützenhalle ein. Es sei wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ruft Udo Ellmer den Gästen im Saal zu. Nur erklinge aus dem Radiowecker nicht Sonny & Cher mit „I got you Babe“, sondern „Dreimol Prinz zo sin in Hemezem“. Mit Sonja und Udo Ellmer sprach Stephan Faber.

Wie ändert sich der Blick auf Karneval durch die lange Abstinenz?

Sonja Ellmer: Die Zeit ist schon lang geworden. Wenn man bedenkt, dass wir 2020 bereits proklamiert werden sollten, davor hatten wir ja auch schon ein Wartejahr, weil noch andere Tollitäten vor uns dran waren. Den Blick auf den Karneval haben wir jedoch nicht verloren. Es hat sich eher noch verstärkt, nun alles intensiv zu genießen.

Wie kann man das finanziell alles stemmen? Welche Unterstützung gab es?

Udo Ellmer: Die lange Wartezeit hatte natürlich auch Vorteile. So konnten wir die Kosten verteilen und gleichzeitig noch etwas sparen. Die KG und ein paar Sponsoren haben und werden uns in den kommenden Wochen unterstützen.

Stichwort Corona-Speck. Musste das Ornat angepasst werden?

Udo Ellmer: Mmh, kein Kommentar.

Gibt es neue Orden? Was ist mit dem Wurfmaterial passiert?

Sonja Ellmer: Wurfmaterial hatten wir glücklicherweise noch nicht besorgt. Unseren Orden haben wir so gestaltet, dass eine Amtszeit von 2021 bis 2023 damit abgedeckt ist. Die können wir also in dieser Session noch benutzen.

Bleibt das Motto gleich?

Udo Ellmer: Unser Motto ist zeitlos, es ist sogar durch die Flut noch wichtiger geworden: Zosamme jonn, zosamme stonn, zosamme fiere.

Was ist für den Rosenmontagszug in Heimerzheim geplant?

Sonja Ellmer: Der Rosenmontagszug soll ja unser Highlight werden. Dieser Zug ist für uns Motivation genug weiterzumachen. Er wird hoffentlich so stattfinden wie immer.

Karneval in schwierigen Zeiten feiern, zwischen Krieg in der Ukraine und Klimawandel. Wie gelingt der Spagat?

Sonja Ellmer: Ja, wir leben in einer schrecklichen Zeit. In einem Bericht aus der Ukraine haben wir jedoch gesehen, dass auch das Feiern nicht zu kurz kommen darf, denn auch das tut der Seele gut. Letztes Jahr an Rosenmontag haben wir einen Friedenszoch veranstaltet, in diesem Jahr werden wir auch an die Menschen in der Ukraine denken. Das Thema klimaneutraler Zug hatten wir schon vor ein paar Jahren einmal angegangen, damals wurden nach dem Rosenmontagszug Bäume und Sträucher gepflanzt. Diese produzieren immer noch Sauerstoff, das haben die ja nicht nach einem Jahr eingestellt. Wir werden nach dem Zoch auch etwas dazu beitragen und Bäume pflanzen.

Würde es auch noch einen vierten Anlauf geben?

Udo Ellmer: Nein, im nächsten Jahr sind andere dran.