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Schlümpfe, Wutbürger und Dschungelcamper

Schlümpfe, Wutbürger und Dschungelcamper

Nach dem Motto "Ein echter Karnevalsjeck kennt kein kaltes Wetter", standen viele Cowboys, Prinzessinnen, Tiger und auch kleine Pinguine am Straßenrand und warteten auf den heiß ersehnten Kamelle- und Strüßjeregen.

Swisttal-Morenhoven. (akk) Nach dem Motto "Ein echter Karnevalsjeck kennt kein kaltes Wetter", standen viele Cowboys, Prinzessinnen, Tiger und auch kleine Pinguine am Straßenrand und warteten auf den heiß ersehnten Kamelle- und Strüßjeregen. 17 Gruppen, davon fast alle aus dem Ort, starteten ihre Tour das erste Mal samstags, statt an dem sonst traditionellen Rosenmontag.

Davon erhoffte sich die Karnevalsgesellschaft mehr Jecke am Straßenrand, da an diesem Tag kaum Umzüge in den Orten der Umgebung stattfinden. Der Junggesellenverein war unter dem Motto "Die tollkühnen Männer mit ihrer fliegenden Kiste" dabei. Mottogetreu waren sie mit Pilotenjacke, -kappe und -brille gekleidet, während sie ihr rot-weißes Flugzeug auf dem Anhänger eines Autos durch den Ort ziehen ließen.

Das Morenhovener Mädchendreigestirn Prinzessin Gabi I., Jungfrau Lisa I. und Bäuerin Pia I. hatte seinen Spaß auf einem Hippiebus, ebenso wie die erwachsenen männlichen Kollegen Prinz Franz I., Jungfrau Rudolfina I. und Bauer Otto I., die jede Menge Süßigkeiten unters Volk brachten. Unter dem Motto "De Zupp kütt" konnten sich die Narren mit Erbsensuppe stärken, die die Feuerwehr als Schlusslicht des Zuges verteilte.

Swisttal-Ludendorf. (stl) So etwas nennt man wohl Kaiserwetter: blau-weißer Himmel und Sonnenschein. Worüber sich am Sonntag als erstes die Ludendorfer Jecken freuen konnten. So dass die Plätze mit guter Sicht und großer Kamelle-Dichte pro Kubikmeter denn auch recht schnell besetzt waren. Um die üblichen Verdächtigen von der Mattscheibe an sich vorbeiziehen zu lassen: begonnen beim Dschungelcamp, diesmal aber aus animalischer Perspektive betrachtet: "Wir sind die Tiere, holt uns da raus."Genau umgekehrt halten es da die kleinen blauen Herrschaften mit den weißen Zipfelmützen: "Die Schlümpfe überfallen die Jugendfeuerwehr." Das geht Karnevalssonntag ja soweit in Ordnung. Ansonsten braucht sich aber keiner Sorgen zu machen, dass auf dem Ortsschild zwischen Miel und Odendorf künftig der Name Schlumpfhausen steht. Oder dass man sich nachts nicht mehr auf die Straße trauen könnte, weil dort ein paar adrette Blutsaugerinnenn ihr Unwesen treiben. Was sie zum Glück ja nur "bis(s) Aschermittwoch" tun.

Wie jedes Jahr wieder mit dabei: "Simon's kleine Feldküche", dessen Würstchen bei knackig-kalten Temperaturen buchstäblich heiß begehrt waren. Während die Ludendorfer Jonge als Sitzungs-Piraten von der Santa Tura keine Einladung brauchten, um dem Fußvolk tüchtig einzuheizen. Um das Maß voll zu machen, schickte die Escher Jass ein paar putzmuntere Vogelscheuchen auf den Weg, und die Ludendorfer Mädels präsentierten sich als Ritterinnen "von der scharfen Lanze".

Swisttal-Buschhoven. (stl) Für Furore hatten sie schon im Vorfeld gesorgt: Die Wutbürger des Stammtisches "Ling Ham" mit ihrer Aktion "Kottenforst 21" und einem Festwagen, auf dem ein gefräßiger Kopf eine ganze Lok verschlingt. Ein absoluter Hingucker in einem Zug, der auch sonst mit vielen originellen Ideen in liebevoller Umsetzung über Swisttals Grenzen hinaus zu den schönsten seiner Art zählen dürfte.So haben die Jungs der "KG Kuckstdunur", der Box-Legende Rocky Balboa ein Denkmal gesetzt. Während die Buschhovener Kannentouristen op Jök ihr Handwerkszeug am liebsten beim Baumarkt "Theoretiker" kaufen, denn da gibt es "20 Prozent in allem außer Biernahrung". Und vielleicht sogar an der Kasse die garantiert dioxinfreien Ü-Eier von Nicole & Friends.

Und mögen die Buschhovener Neandertaler mit Wehmut an Zeiten erinnern, die nun echt schon "verdamp lang her" sind, richten andere - wie zum Beispiel das Damenkomitee Rot-Weiß und die Feuerwehr - ihr Augenmerk auf den kommenden Frühling. Da müssen sich die Karnevalsfreunde, die seit 1982 keinen Zoch auslassen, aber ranhalten, um den Buschhovener Hasen doch mal zu erwischen. Sonst heißt es nachher wieder: "Nix jeschosse is och jejach."

Swisttal-Dünstekoven. (stl) Ob das tatsächlich ernst gemeint war? "Ich bin ein Jeck, holt mich hier raus", hatten sich die Alten Herren von Rot-Weiß Dünstekoven und ihre Freunde auf die Fahnen geschrieben und dazu noch die persönliche Durchwahl auf den Rücken. Aber was wäre der Dünstekovener Zoch ohne sie.Also blieben die Telefone an diesem Tag - zum Glück - stumm. Und weder Alt-Kommunarde Rainer "Rocky" Langhans noch seine Mitstreiter mussten zur Dschungelprüfung antreten. Weil es auch ohne Kakerlaken oder pürierte Rattenschwänze reichlich ze süffele und ze müffele gab. Zum Beispiel von den Heimerzheimer Freunden des Dünstekovener Karnevals, die als appetitliche Frittentüten aufliefen. Oder auch den Freunden aus Kirrgäßchen und Holzgasse, die dazu die Original-Hamburger von der Swist auslieferten.

Seit 35 Jahren dabei und stolz darauf sind die "Löstige Lömmele", Heimerzheims ältester Kegelclub. Das muss ihnen erst einmal einer nachmachen. Zum Beispiel der Freundeskreis von Schneewittchen mit dem passenden Motto "So blau wie wie Berge sind nur die Zwerge". Gegen den anschließenden Kater hilft womöglich etwas "RitterSport" des rot-weißen Fußballclubs. Ganz gleich, ob mit oder ohne Kettenhemd.