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So gesehen: Vorkoster fürs Prinzenpaar

So gesehen : Vorkoster fürs Prinzenpaar

Agrippina war schon ein rechtes Luder. Nicht weil sie vor knapp 2000 Jahren die kleine Ubier-Siedlung am Rhein, in der sie geboren worden war, zur Stadt erhob. Nein, die Gründung Kölns kann man ihr nicht vorwerfen.

Wohl aber den Giftmord an ihrem Gatten Claudius, von Beruf Kaiser des Römischen Reiches, um ihren Sohn Nero auf den Thron zu hieven. Laut Tacitus ließ die Kaiserin ihrem Mann ein vergiftetes Pilzgericht servieren.

Weil diese Art der Karriereplanung im antiken Rom weit verbreitet war, hatte die Branche der Giftmischer und Vorkoster regen Zulauf. Nero war vielleicht ein Früchtchen: Er legte Rom in Brand und brachte dann seine Mutter um, die ihm den Weg auf den Thron geebnet hatte.

Ob nun die Wormersdorfer Tomburg-Ritter mit ähnlich weitreichenden Folgen gerechnet haben, als sie das örtliche Prinzenpaar am Samstag zum mittelalterlichen Frühstück einluden, wissen wir nicht. Jedenfalls ergriffen sie alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen, um Dirk II. und Nici I. zu schützen.

Als Vorkoster hatte der oberste Ritter und Gastgeber Jörg Schnebele den furchtlosen Walter Viethen engagiert. Denn selbst unter der fröhlichsten Narrenschar, so befürchteten die Ritter, könnten sich böse Menschen befinden, die dem Prinzenpaar - womöglich aus Neid - nach dem Leben trachten.

Am Ende war die Sorge unbegründet. Weder in der Hühnersuppe, noch in den Haxen und dem Met wurden Spuren von Gift entdeckt. Viethen und das Prinzenpaar werden heute also putzmunter im Zoch dabei sein.