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Walberberger Rosenmontagszug: Wo Al Capone über das Bienenvolk wacht

Walberberger Rosenmontagszug : Wo Al Capone über das Bienenvolk wacht

Bei strahlendem Sonnenschein schlängelte sich am Rosenmontag der "Zoch" durch die Straßen Walberbergs. Mehr als 400 jecke Karnevalisten nahmen am Zug teil.

Begleitet wurden sie von sieben großen Wagen, einigen Kleinbussen und vielen Bollerwagen.

"Unser Rosenmontagszug bekommt immer große Konkurrenz durch die Veranstaltungen in Köln und Bonn", berichtete Hans-Georg Radermacher von der Freiwilligen Feuerwehr Walberberg, der mit Jürgen Giesecke die Zugleitung übernahm. "Trotzdem sind die Straßen voll." 22 Karnevalsgruppen und -vereine präsentierten den zahlreichen Zuschauern ihre Kostüme, schmissen Kamelle und tanzten durch die Straßen.

Den Anfang machten der Spielmannszug Wilster und das Tanzcorps Rot-Weiß Hemmerich. Erste stimmungsvolle "Kamelle"-Rufe ertönten vom Rand. Sie wurden lauter, sobald sich weitere Gruppen näherten. Zootiere und Gärtner verstanden sich blendend. Flamingos, Tiger und Zebras trabten vorweg, der Kirchenchor folgte in grünen Latzhosen, mit Gießkannen in den Händen und Strohhüten auf den Köpfen. Ihren Wagen schmückte eine riesige Sonnenblume.

Die Damen der Karnevalsgesellschaft "Bündnis 95 Schwarz-Rot" wurden polizeilich gesucht: Sie waren als Gangsterboss Al Capone verkleidet und feierten ihr 20-jähriges Bestehen. Trotz Sonne regnete es bei den "Pappnasen". Von ihren bunten Schirmen hingen lange Plastikstreifen, ihr Motto: "Jeck im Rään". Die lauteste Musik bot der Junggesellenverein, dessen Mitglieder als Super Mario, Luigi & Co. verkleidet waren, und der Karnevalsclub "Ahl Säu" brachte eine eigene (künstliche) Feuerstelle mit.

Der Grund: Gallier können nicht lange ohne Wildschweinkeule sein. Auf einem Kutter schipperten die Mitarbeiter des ortseigenen Supermarktes durch Walberberg. Sie trugen gelbe Gummistiefel und Fischerkluft. Ihnen folgten Schneemänner, Meerjungfrauen und Bienen.

Das kurioseste Motto hatten die "Jungen Jecken". "Der Wagen war im Angebot, die Kostüme gab's gratis dazu" lautete es. Auch sie waren als Super Mario und Luigi kostümiert, den Wagen zierten ägyptische Gottheiten. Zusammenhang? Fehlanzeige! Im Karneval ist offenbar alles erlaubt. Mit 50 Hänneschen und Bärbelchen stellte die Feuerwehr die größte Gruppe des Umzugs. Auf ihrem Wagen prangte ein riesiger Bierkranz und ein XXL-Fässchen obendrein.

Als Schornsteinfeger traten die "Chaos Camper" auf, sie waren "Camper im Glück". Robin Hood gab es gleich 28 Mal. Die "Spaßvögel" hatten sich das grüne Kostüm ausgesucht. Am Schluss des Zuges fuhren zwar keine Majestäten mit - in diesem Jahr gab es keine - dafür wurde es britisch. Der Kegelclub "Dream Team" hatte die Tower Bridge auf seinem Wagen nachgebaut, die Mitglieder waren als "Tommys", sprich als britische Soldaten, verkleidet.