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Nierendorf: Sophie I. regiert als neue Kinderprinzessin

Karneval in Nierendorf : Sophie I. regiert als neue Kinderprinzessin

Kurz nach Weihnachten geht es auf der Grafschaft schon äußerst närrisch zu. Sophie I. wurde als Höhepunkt des Nierendorfer Kinderkarnevals zur neuen Kinderprinzessin gekürt und proklamiert.

Sie konnten es wohl kaum erwarten, die Narren aus der Grafschaft und den umliegenden Orten: endlich wieder Karneval. Gerade noch wurde unterm Weihnachtsbaum gesungen, das neue Jahr begrüßt, und schon ging es wieder rein in Kostüm oder Uniform. Gleich zwei Tage lang wurde in Nierendorf gefeiert, das Festzelt sah Hunderte von Narren und eine kleine Prinzessin: Sophie I. wurde als Höhepunkt des Nierendorfer Kinderkarnevals am Samstag zur neuen Kinderprinzessin gekürt und proklamiert. Auf der Bühne sprang aus einem zweiten Sack ihre beste Freundin Anna Lena, die der Prinzessin bis Aschermittwoch als Adjutantin zur Seite steht.

Die neue Kindertollität Sophie Johanna Große-Kreul kommt aus Nierendorf, ist zwölf Jahre alt, hat eine jüngere Schwester und einen Hund. Karneval ist neben Reiten und Tanzen das große Hobby der Siebtklässlerin am Ahrweiler Gymnasium Calvarienberg. Adjutantin Anna Lena Boden ist 13 Jahre alt und besucht die siebte Klasse der Realschule am Calvarienberg. Die beiden Mädchen sind schon seit zehn Jahren befreundet.

Das närrische Nierendorfer Wochenende startete bereits am Freitagabend fulminant. Nicht Prunksitzung, sondern Prunkparty stand an. Man geht mit der Zeit, das eigene Feiern steht im Vordergrund. Und so tummelten sich auf der Bühne Showtanzcorps, Gardisten und Musikanten, die die rund 400 Gäste der ausverkauften Veranstaltung bei Laune hielten und immer wieder in allerbeste Stimmung versetzten. Dorfgarde und Möhnen als Veranstalter hatten einmal mehr aufs richtige Pferd gesetzt. Marcel Werner als Moderator konnte einen Kracher nach dem anderen ansagen. Ihm zur Seite stand Obermöhn Michelle Schüring, die in diesem Jahr zusammen mit ihrem Mann den Sessionsorden der Grün-Gelben Nierendorfer ziert. Denn die beiden sind seit 25 Jahren verheiratet, das wird ebenso groß wie närrisch gefeiert.

Zum Mitfeiern war das halbe Dorf gekommen, dazu Narren und Tollitäten aus den umliegenden Orten. Närrische Herrscher aus Remagen, Oberwinter und Kripp, aber auch die einzige Grafschafter Tollität, Prinzessin Edith aus Esch, waren gerne nach Nierendorf gekommen. Sie erlebten gleich zum Auftakt einen Augenschmaus, denn die Funken der Dorfgarde eroberten die Bühne. Das Motto des Abends tänzerisch umzusetzen wussten Dorfgarde und Möhnen. Die Funken schnappten sich gleich nach ihrem Tanz die Gardisten zum gemeinsamen Auftritt mit klassischem Stippefott.

Erst Garde-, dann Showtanz gab es von Blue Velvet aus Bad Bodendorf zu sehen. Die 18 jungen Damen hatten sich „Bauer sucht Frau“ zum Motto gewählt. Die Tanzgarde des Sportvereins aus Kripp überzeugte ebenso wie die Hafengarde aus Oberwinter. Für einen Schnellschuss sorgten die Magic Dancers aus Remagen. Sie hatten nach der Absage eines Männerballetts erst am Freitagmorgen ihre Zusage gegeben, am Abend standen sie mit ihrem Indianertanz zum Abschluss des offiziellen Programms auf der Nierendorfer Bühne. Das war spontane Hilfe.

Es wurde nicht nur getanzt, sondern auch gesungen. Und wie. Garde und Möhnen hatten mit der Newcomer-Band „Lupo“ ein Team aus dem Kölner Karneval gewinnen können. Das Quintett um Sänger Kai Mathias hielt, was es versprach, das Festzelt stand schon am frühen Abend Kopf. Dafür sorgten nicht nur die Lupo-Hits „Claudia“ oder „Nur für die Liebe nit“. Musik der großen kölschen Mundartbands coverten schließlich am späten Abend noch die Schäl Pänz aus Niederzissen. In deren kölsche Songs mischte sich, wie irgendwie den ganzen Abend über ins Programm, auch eine gewisse „Cordula Grün“.

Der Song sollte auch Programm für den fast schon obligatorischen Stromausfall im Zelt sein. Den gab es bisher bei jeder Prunkparty, was zum gemeinsamen Singen zur Überbrückung anregte. Dieses Jahr wurde geübt, aber alle Sicherungen hielten. Da konnten die Nierendorfer und ihre Gäste noch so lange feiern.