Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter „Wenn man in der niedersächsischen Karnevals-Diaspora aufgewachsen und im Rheinland mit dem Karnevalsvirus infiziert wird, ist das schon ein besonderes Erlebnis“, sagte Ulli I. an der Seite von Joey I. in Heimerzheim. Auch wenn das Paar sämtliche Veranstaltungen in vollen Zügen genießen wollte, freute es sich besonders auf die Prunksitzung. „Für die haben wir uns eine Überraschung ausgedacht, bei der alle mitmachen“, erzählte Ulli I. Mehr wollte sie nicht verraten.
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter „Weil es einfach einmalig ist, das Erlebnis, dass alle zusammenkommen und helfen. Alle packen mit an und feiern auch zusammen“, beschrieb Prinzessin Renate I. aus Hemmerich, weshalb sie einmal jeckes Oberhaupt in den Vorgebirgs-Höhenorten Hemmerich-Rösberg sein wollte. Sie will es auf der Bühne zusammen mit dem närrischen Volk traditionell krachen lassen. „Viele Traditionen gehen verloren, mir ist es wichtig, diese zu erhalten“, sagte die Tollität. Für die 47-Jährige erfüllte sich mit ihrer Session ein seit ihrer Kindheit gehegter Wunschtraum.
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter In Alfter Ort übernahm am Sonntag die 48. Kinder-Alfreda Mia I. die Herrschaft über das bunte Volk. Schon die Mutter und die Tante der 13-jährigen Schülerin waren einmal Prinzessinnen gewesen. Die Nachwuchsjecke freute sich am meisten auf die Proklamation und darauf, bei den vielen Veranstaltungen viel Neues kennenzulernen. Das Rheinische Motto „Fastelovend im Bloot, de Prinzengarde im Hätze, loosse mir et mit üch richtig Fetze“, ging Mia I. übrigens recht flüssig von der Zunge. „Sie hat früher schon bei Mundartwettbewerben in den Endausscheidungen gestanden und damit auch schon vor der Kamera“, erzählte ihre Mutter, Nicole Kentenich.
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter Prinz Georg I. und Gine I., beide mit Mitte 50 mitten im Leben, genossen in Volmershoven-Heidgen vor allem die ungewöhnliche Struktur bei den Karnevalsveranstaltungen im Dorf. „Alle Vereine machen mit, so viele Leute unterstützen uns und sind hier im Dorf engagiert“, erzählte Georg I. und nannte Zahlen: „Wir haben ungefähr 1300 Einwohner, davon sind zirka 600 im Damenkomitee.“ Bei so viel gutem Teamgeist wollten die beiden auch einmal Prinzenpaar sein. Zur Proklamation trat unter den Insignien der Macht übrigens Historisches zutage: Das Zepter zeigte schon in den 1970er Jahren unter der Regentschaft von Hans Dung, wer der Chef der Narren war.
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter Roisdorf stellte seine „Majastät Maja I.“ am Samstagnachmittag vor. „Weil wir das als Freundesgruppe gerne mal zusammen machen wollten, und um das Leben zu feiern“, sagte die nach eigenen Worten ewiglich 29-Jährige im gelb-schwarzen Bienenkostüm. Sie begründete ihre hoheitliche, unter Umständen nicht gänzlich zutreffende Altersangabe mit: „Weil Bienen einfach nicht weiter zählen.“ In Roisdorf gebe es für die Tollitäten traditionell eine Besonderheit: „Wir dürfen uns aussuchen, was wir in der Session tragen wollen.“ So trat die Majastät als Bienchen mit ihrem Bienenschwarm zur Session an.
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter Die „Prolongation“ (Verlängerung) von Prinzessin Johanna I. wurde anstelle einer Proklamation zu einem bisher ungesehenen Ereignis im Meckenheimer Karneval. Weil die Tollität im Corona-Jahr 2021 schon proklamiert worden war, konnte die Zeremonie nicht erneut durchgeführt werden. Die Pandemie hatte die Session seinerzeit im Keim erstickt. So wurde Johanna I. mit einem Kuss des Prinzen der vergangenen Session aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und ihre Herrschaft durch Bürgermeister Holger Jung feierlich „prolongiert“. Für ihre Regentschaft wünschte sich Johanna I., „dass ich gerade in dieser Zeit der vielen Krisen den Menschen ein bisschen Freude und Abstand vom Alltag bringen kann“, sagte die 29-Jährige mit Karnevalsgenen im Blut: Schon ihre Eltern und die Großeltern hatten früher das Rathaus gestürmt.
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Darauf freuen sich die neuen Tollitäten im Vorgebirge
Foto: Petra Reuter Für das Rheinbacher Prinzenpaar Sven I. und Prinzessin Tanja I. gab es mit vielen närrischen Jubiläen genug Gründe, einmal an der Spitze der bunten Karnevalisten zu stehen. „Hätte es vor 33 Jahren die Wiedervereinigung nicht gegeben, wäre der Prinz heute nicht hier“, nannte Sven I. einen der Gründe. Außerdem zähle man 22 Jahre bei der Bundeswehr, die Prinzessin zählt 44 Lenze und der Verein wird jecke 111 Jahre alt. „Das wollten wir als Paar mit all den anderen zusammen feiern“, sagte der Prinz und zählte auf, worauf sie sich besonders freuen: „Gemeinsam feiern, die Sorgen mal Sorgen sein lassen zu können, und vor allem auf die leuchtenden Kinderaugen bei den Auftritten in den Schulen und Kindergärten, und natürlich beim Zug, wenn die Kamelle kommen.“
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