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Siegburger Veedelszüge: Jecke Tonknubbele und lustige Fischköpp

Siegburger Veedelszüge : Jecke Tonknubbele und lustige Fischköpp

Die Siegburger Veedelszöch in Kaldauen und auf dem Stallberg verbreiten ursprüngliches viel karnevalistisches Flair.

Zum 50. Mal hintereinander und ohne Unterbrechung hat es die Bürgergemeinschaft Stallberg geschafft, den beliebten Veedelszoch in ihrem Stadtteil auf die Beine zu stellen. Daran erinnerten die „Lollipops“, die Tanzsportgruppe des DJK Stallberg, die natürlich auch in diesem Jahr am Karnevalssamstag wieder mit von der Partie waren. Ihr Motto lautete: „Wir fiere mit üch 50 Johr, vom Stallberg bis Venezia“. In goldenen Kleidern und venezianischen Masken zogen die Damen die Blicke der Jecken am Straßenrand ebenso auf sich wie der Verein „Echte Fründe vum Stallberg“. Die Truppe, ganz in Blau und wie von einem anderen Stern, hatte das Motto „Alles…, außer irdisch“ gewählt. Ins Auge fielen ebenfalls die Kostüme von „Der harte Kern“, ein Kreis von 35 Freunden aus Siegburg, Seelscheid und Troisdorf, die in Rokoko-Kostümen ein absoluter Hingucker waren. Traditionell zogen „Die kleinen Strolche“ der gleichnamigen Kita samt Eltern und Mitarbeitern der Einrichtung mit. In diesem Jahr als Schafherde. Die „Stallberger Tonknubbele“ holten sich ihre Idee bei der Trash-Sendung „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“. Bei ihnen hieß es allerdings „Ich bin ein Narr“. Insgesamt 15 Gruppen inklusive Musikcorps zählte der Zug. ⋌

Er ist nicht der längste Zug in der Stadt, aber einer, in dessen Organisation ganz viel Herzblut steckt: der Kaldauer Veedelszoch, bei dem traditionell jeder mitmachen darf und der sich durch Spenden finanziert. Elf Gruppen und Vereine mit 322 Personen, acht Fahrzeugen und 13 einzelnen Fußgruppen zogen in diesem Jahr durch den Siegburger Stadtteil, aber die sorgten für ordentlich Remmidemmi und beste Laune.

Außerdem schütteten sie mit vollen Händen Wurfmaterial über die Zuschauer entlang des Zuges aus. Die hatten zum Teil gleich mehrere Tüten mitgebracht, um alles verstauen zu können. Vorweg marschierte die Kita Murkel „im Märchenland“, so auch das Motto der insgesamt 45 Teilnehmer. Fester Bestandteil des Zuges am Sonntag sind die Kaldauer Fischköpp, die aus einer Laune gleichgesinnter Freunde heraus zusammengefunden haben. Nicht in einem Verein, sondern nur, um gemeinsam Spaß zu haben. Sie verteilten zwar keinen Fisch, dafür jede Menge Süßigkeiten und für die älteren Jecken gab es kleine Flaschen mit Hochprozentigem.

Die Politik in der Kreisstadt nahm das Leitungsteam Servatius aufs Korn und gab die Parole aus: „Uns gefallen die Siegburger Steuern, denn wir dienen nur dem größten Ungeheuer“. Als kleine und große Piraten verkleidet, bahnte sich die Katholische Kita Liebfrauen mit Pänz, Eltern und Mitarbeitern ihren Weg durch ein Meer von Jecken.

Als Sahnetörtchen kamen die „Oberdörfler“ daher und die „Hutzelzwerge“ präsentierten sich als Superhelden. Einer verdötschter als der andere und mit ganz viel Eigenspaß. Nachdem der letzte Wagen vorbeigezogen war, ging es aber nicht gleich nach Hause, sondern wurde privat und in den Kneipen noch kräftig weiter gefeiert.