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Weiberfastnacht in Bad Honnef und Königswinter: Handgemachter Karneval hat Trumpf in den Sälen von Selhof bis Eudenbach

Weiberfastnacht in Bad Honnef und Königswinter : Handgemachter Karneval hat Trumpf in den Sälen von Selhof bis Eudenbach

Vielerorts war die Nachfrage nach Karten für die Weibersitzungen gering geblieben. Nicht so in Bad Honnef-Selhof, Aegidienberg, Oberpleis und Eudenbach. Dort feierten die närrischen Wiever ihre Sitzungen mit vielen eigenen Beiträgen vor ausverkauften Sälen.

„Ich bin gespannt, was meine Mädels heute so alles zaubern“, sagte eine freudestrahlende Prinzessin am frühen Nachmittag in Eudenbach. Endlich wieder Karneval, endlich wieder eine jecke Weibersitzung in der geschmückten Mehrzweckhalle, in der am Wochenende zuvor die KG „Spitz pass op“ eine ebenso herrliche Prunksitzung gefeiert hatte. „Es ist einfach nur schön, dass es wieder los geht“, freute sich Rebecca I. (Gitzel-Delrue). Und wie sie zauberten, ihre Mädels, die „Amazonen drink us“: Bis zum Abend dauerte das durch und durch selbst gemachte Programm mit vielen Sketchen. Und schlüpften die Amazonen in so perfekt in die unterschiedlichsten Rollen, dass selbst Eingeweihte zweimal hinschauen mussten.

Dass Rebecca I. ihre Rolle als Präsidentin der Damensitzung abgeben musste, da sie ja nun als Tollität das Geschehen im Saal verfolgte - alles andere als ein Problem. Schließlich sind sie und Sarah Marnet, die perfekt durch den Nachmittag führte, sowieso ein eingeschworenes Team. Die jecken Wiever dankten es den Amazonen mit einem Saal, in dem nicht einmal eine Handvoll Plätze frei blieb, und mit Begeisterung auf der ganzen Linie - auch ohne die Herren der Schöpfung, die erst am Abend zum Mitfeiern zugelassen waren, von den vielen dienstbaren Geistern abgesehen.

Allen Grund, zufrieden zu sein mit ihrem Weibertag, hatten auch die jecken Regiesseurinnen in der Oberpleiser Schulaula: Fast 500 Närrinnen füllten den Saal, der gottlob eine hohe Decke hat. Sonst hätten die Husaren Grün-Weiß wohl Probleme bekommen mit ihren Hebefiguren, die selbst beim Ausmarsch noch zu bestaunen waren. Auch die Zippchesfunken, die Zunftsterne und die Köbesse durften auf dem roten Teppich nicht fehlen. Denn: Die „Zunftfrauen Pleeser Wind“ feierten ihr 50-jähriges Bestehen als „Ganz großes Kino“ und hatten auch die Dekoration auf dieses Motto abgestimmt.

Filmreif war dann auch all das, was die 16 Aktiven an Sketchen und Darbietungen auf die Bretter brachten, die die (jecke) Welt bedeuten. Seien es nun Probleme mit einem Elternabend, ein Besuch im Brauhaus oder eine Audienz beim Papst: Die Zunftfrauen bewiesen Händchen für den närrischen Klaaf und setzten dem Ganzen mit der Jubiläumshitparadenshow noch ein Krönchen auf. Nicht zuletzt konnte Präsidentin Konny Klein die Oberpleiser Tollitäten Birgit II. und Daniel I. begrüßen. Wobei auch hier galt: Frauen first, denn die Herren waren erst am Abend zugelassen zu einer Party, die noch lange dauern sollte.

„Jot drop“: Das ist nicht nur der Name der Band, die den Saal Kaiser kaum mehr als eine Stunde nach dem Start der Weibersitzung in Selhof ordentlich rockte. Jot drop, und das von Sekunde eins der Weibersitzung der Großen Selhofer KG, waren alle Mädels, die im urgemütlichen Saal zusammen gekommen waren. Freilich war das nicht der erste und bei weitem nicht der letzte Höhepunkt des Nachmittages, den Literatin Claudia Meyer von der Tür aus „befehligte“ und dabei fast immer im Augenkontakt mit Präsidentin Melanie Hellenbrandt hielt. Schließlich muss alles klappen, wenn im Flaschenhals des „Kurhauses Kaiser“ schon der nächste Programmpunkt in den Startlöchern steht.

Programmpunkte gab es viele bis zum Abend, und vor allem die eigenen Kräfte wurden in „Selef“ bejubelt - schließlich, im Nachwuchs lebt die Tradition, lebt das Brauchtum weiter. Die Rasselbande, trainiert von Karo Ewers, Emma Hüsing und Isabell Speiß, wurden genauso gefeiert wie die Schelleböömsche mit den Trainerinnen Franzi Schlüter, Lena Neunkirchen und Lena Meyer, und die Old Stars, die ihren Namen ad absurdum führten.

Dass die KG-Männer ihr „Grosefa Ballett“ nutzten, um sich unerkannt unter die Mädels zu mischen und zu spionieren? Geschenkt. Spaß hatten alle im Saal. Und alle freuten sich mit den Geehrten auch über Elferrratsjubiläen: Karin Limbach-Teuchert wurde geehrt für 42 Jahre im Elferrat, 32 Jahre gilt dasselbe für Claudia Meyer, 21 für Melanie Hellenbrandt, elf für Heike Saal und zehn für Heike Raffauf.

Was für ein herrlicher Anblick. In Begleitung der niedlichen Fünkchen der KG Klääv Botz Aegidienberg ging es für das Kinderprinzenpaar Louis I. und Lara I. auf die Bühne im geschmückten Bürgersaal in Aegidienberg. So zauberhaft sahen sowohl die jungen Tollitäten, als auch die niedlichen kleinen Tänzerinnen aus, dass nicht nur die Eltern des jecken Nachwuchses vor Stolz geplatzt sein dürften.

Einen besonderen Dank gab es für „General Oma“, Petra Lehmann, für die immer perfekte Begleitung im Kindertollitäten-Team. Und auch Kinderprinzenführer Jonas bekam einen Orden - begleitet vom Applaus der jecken Wiever. Nicht nur, aber auch Aegidia Silvia I. gestand, sei sei „mächtig aufgeregt“. Kein Wunder, lange hatten alle auf den Augenblick gewartet, da endlich wieder Karmeval und damit eine Damensitzung im Bürgersaal würden stattfinden können.

Die jecken Wiever bewiesen Treue zu ihrer KG, die im Weiteren mit Ehrengarde, Prinzengarde und den Bergfunken bewies: Aegidienberg hat auch karnevalistisch viel zu bieten. Die gute Nachricht für die KG, die sich nun zur Teilnahme am Siebengebirgszug bereit macht und dann traditionell mit dem Veilchendienstagszug in Aegidienberg noch ein Sahnehäubchen bereit hält: Auch in Aegidienberg blieben keine Plätze frei, als Präsidentin Julia Stoelben das Programm unter anderem mit eigenen Vorträgen, den Köbessen oder der Männertanztruppe „Nit fööhle sons klatsch et“ eröffnete.