Walberberger Karnevalszug: Flug im närrischen Luftschiff

Cowboy Justus (7) und die gleichaltrige Squaw Sophie schritten entschlossen zur Tat. Mit souveräner Geste durchschnitten die Grundschüler auf der Hauptstraße das Luftschlangen-Band und bewarfen den Polizeiwagen mit Konfetti.

Danach hatten die kleinen Jecken gemeinsam mit Eltern und Großeltern ihren Spaß an den liebevoll gebauten Wagen des Walberberger Karnevalszugs.

Und auch die farbenprächtigen Fußgruppen glänzten mit kreativem Lokalkolorit, so dass für jeden Jeck und Geschmack etwas dabei war. Sogar Geld regnete es: Die "Bornopoly"-Bänker der IG Krähwinkel/Kitzburger Straße verteilten essbare Euroscheine an die Jecken am Straßenrand.

Die Nachbarn um Andrea Nicolini fordern seit Jahren den Ausbau ihrer Straßen und haben das Gefühl, ihr Geld würde regelrecht aufgefressen, statt dass es für die Straße verwendet wird.

Um das liebe Geld ging es auch beim SSV Walberberg, dessen Jugendspieler sich als laufende Rasenstücke kostümiert hatten und einen Kunstrasen forderten. Motto: "Fußball auf Grün ist unser Ziel. Nicht nur beim Auswärtsspiel. Wir setzen hier und heut ein Zeichen, die Asche soll dem Rasen weichen."

Als "Bewohner des Tonweihers" waren die Mitglieder der IG Berjer Bienen dabei. Schon im Herbst des vergangenen Jahres hatten die Frauen mit der Gestaltung der Meerjungfrauen-Kostüme begonnen. Die Männer waren für den Bau des Schiffes mit Schatztruhe zuständig. "Natürlich hatten wir auch immer ein Pittermännchen dabei", sagte Bernd Brenig. Als fidele Giraffenherde feierte die IG Spaßvögel ihr 25-jähriges Bestehen.

Zum ersten Mal waren die quirligen Trommler der Sambagruppe um Sabine Coenen dabei. Mit heißen Copacabana-Rhythmen heizten die temperamentvollen Berger Brasilianer auch den 60 Schneemännern der Freiwilligen Feuerwehr ein. Die Floriansjünger nutzten den jecken Zug auch schon mal, um für ihre Feier zum 110-jährigen Jubiläum im Oktober zu werben.