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Karnevalszüge in Wachtberg: Jecke Wachtberger bringen Farbe ins Spiel

Karnevalszüge in Wachtberg : Jecke Wachtberger bringen Farbe ins Spiel

Bei den Rosenmontagszügen in Gimmersdorf, Niederbachem und Villip kommen große und kleine Narren auf ihre Kosten. Ein Überblick über das närrische Treiben in Wachtberg.

Wer meint, dass es an Rosenmontag sämtliche Jecken nach Bonn zieht, liegt falsch. Bei den RoZügen in Niederbachem, Gimmersdorf und Villip sorgten unzählige große und kleine Narren für gute Stimmung.

Der Zug durch die Gimmersdorfer Straßen mit Höhepunkten aus dem eigenen Ort und befreundeten Vereinen war auch in diesem Jahr wieder Garant für tolle Wagen, mitreißende Musik und Stimmung. „Highlights gibt es hier gar nicht, die sind einfach alle toll“, fand ein Löwe am Straßenrand. So jubelten Schlümpfe, Feen und Tiere aller Art dem Tambourcorps Züllighoven, den „wilden Tieren“ aus dem Kindergarten Ließem und dem bunten Nachwuchs der Grün-Gold-Gimmersdorfer Garde zu. Nachdem eine Horde Piratinnen mit Riesenschiff durch die Gassen gesegelt war, machten die Hardstyle-Heroes ordentlich Dampf. Eine karnevalistische Kritik an der Meeresverschmutzung bot ein rollendes Privatkrankenhaus, das Plastik eher in weiblichen Brüsten denn im Ozean sehen wollte. Ebenfalls ein Hingucker: die Drachenreiter von Wachtberg und der „Zölibat-Wagen“ aus Oberbachem. Als Ananas waren die „Lindenblüten“ unterwegs, bevor das Männerballett Birresdorf den bunten Abschluss bildete. rep

Die Nachbarschaft ist es, die den Niederbachemer Karneval ausmacht. Man kennt sich, man versteht sich – und man feiert selbstredend zusammen. „Es ist ein sehr persönlicher und fröhlicher  Karneval“, sagte Jörg Vogel, der extra aus Berlin gekommen war, um mit seinem Bruder samt Familie den Rosenmontagszug zu verfolgen. Er kam – wie alle großen und kleinen Jecken, die zahlreich gekommen waren – auf seine Kosten. Lediglich ein Spielmannszug fehlte, auch Heimatverein und Piraten waren in diesem Jahr nicht am Start. Doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Denn egal ob Kindergärten oder Schule, Junge Union, Schützen, Feuerwehr oder die Hausherrn, die KG Rot-Gold-Niederbachem: Sie alle hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und ließen es Kamelle regnen. Doch nicht nur am Straßenrand, auch im Zug war man zufrieden. „Ich bin zum ersten Mal dabei und es ist toll“, sagte ein Jeck der Kita Drachenhöhle. Dem konnte Wachtbergs Beigeordneter Swen Christian nur zustimmen. Auf Einladung der KG fuhr er mit seinem Ehemann auf dem Vorstandswagen mit. „Es ist super toll“, sagte er begeistert. Und befürchtete, dass später der Muskelkater zuschlagen würde. jab/stm

 Der „Tolle Super Verein Oberbachem“ ist mit dem Zölibat-Wagen beim Gimmersdorfer Zug dabei.
Der „Tolle Super Verein Oberbachem“ ist mit dem Zölibat-Wagen beim Gimmersdorfer Zug dabei. Foto: Petra Reuter

Stimmung pur herrschte unter den Garden, auf den Wagen und in den Gruppen auf ihrem Weg durch Villip. Mit „Alaaf“- und „Kamelle“- Rufen machten Einhörner, Tiger oder Clowns auf sich aufmerksam und füllten ihre Beutel mit Süßem, Bällen und Strüßjer. Fast zwei Stunden lang feierten rund 300 Zugteilnehmer mit hunderten Schaulustigen am Straßenrand. Neben einem Märchenwald waren die Villiper Junggesellen in diesem Jahr wieder Garant für pumpende Musikboxen, dieses Mal unter dem Motto „Ballermann“. Viel Musik hatten auch die Fritzdorfer Junggesellen als Karl Lagerfelds verkleidet an Bord. Auf ihrem Wagen zitierten sie den Designer recht frei: „Wer das Zelt des JGVs anzündet, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, prangerten sie eine Untat des Vorjahres an (der General-Anzeiger berichtete). Weitere Themen waren Verkehrslösungen für die L 158, der Klimawandel und natürlich das jecke 88-jährige Jubiläum der Villiper Karnevalisten von der KG Gemütlichkeit Rot-Weiß. rep