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Narren überrennen Mautstelle

Narren überrennen Mautstelle

Eine doppelte List hatten die Jecken ersonnen, um das Rathaus in ihre Gewalt zu bringen. Mit einem Seil hatte das Wormersdorfer Damen-Dreigestirn Prinzessin Roswitha I. (Born), Jungfrau Conny I. (Kerzmann) und Bauer Margit I. (Althoff) Bürgermeister Stefan Raetz beim Frühstück der Tomburg-Ritter gefesselt.

Rheinbach. (sax) Eine doppelte List hatten die Jecken ersonnen, um das Rathaus in ihre Gewalt zu bringen. Mit einem Seil hatte das Wormersdorfer Damen-Dreigestirn Prinzessin Roswitha I. (Born), Jungfrau Conny I. (Kerzmann) und Bauer Margit I. (Althoff) Bürgermeister Stefan Raetz beim Frühstück der Tomburg-Ritter gefesselt.

Auf diese Weise wollten sie die Rathaus-Verteidiger kopf- und führungslos machen. Nur "kurz vor knapp" konnte der Bürgermeister sich noch an die Spitze seines Rates setzen. Die zweite List: Gut zehn Minuten zu früh bliesen sie zum Sturm aufs Rathaus. Angeführt von den Stadtsoldaten unter dem Kommando von Willi Hohn und den Tollitäten, marschierten die Garden und Musikzüge aus dem gesamten Stadtgebiet auf. Mit der gasbefeuerten Kanone nahmen sie das altehrwürdige Gebäude unter Feuer.

Dass das Kanonenrohr nur "heiße Luft" spuckte, wie der Bürgermeister vom Balkon herab höhnte, hat seinen Grund in der Sicherheit, wie Kanonier Frank Kramer verriet. Konfetti zu schießen sei wegen der Brandgefahr durch den Zündfunken verboten. Als untauglich erwiesen sich die Strategien der Verteidiger. Den "großen Schuldenberg der Stadt" hatten sie eigentlich ausgießen wollen auf dem Rathausvorplatz, aber dann wäre kein Platz mehr gewesen für die Jecken, so Raetz.

Der Vorschlag von Kommandant Willi Hohn fand die Zustimmung der "zivilen" Karnevalisten: "Wir stopfen die Löcher auf den Straßen am Dienstag beim Zoch mit Kamelle!" Untauglich auch die Installation einer "Mautstelle", an der die Stadtmütter und -väter Wegezoll kassieren wollten, damit der Landrat die Veranstaltung als so genannte "Freiwillige Leistung" nicht verbieten könne, wie Raetz sagte. Sie wurde einfach überrannt von den Angreifern.

Nachdem die Tollitäten im Schlachtengetümmel getanzt hatten, eroberten sie das Rathaus von den zermürbten Verteidigern und übernahmen den Schlüssel. Beim Umtrunk wurden Sieg und Niederlage gleichermaßen "begossen".