Kempenicher Leyberghalle : Tollitätenempfang des Landrates mit Helau statt Alaaf
KEMPENICH Für die Jecken von Rhein und Ahr ist es schon gewöhnungsbedürftig, wenn sie auf ihre Kollegen in der Eifel treffen. So mussten nicht nur die Oberwinterer Hafengardisten und die Rolandsecker Fährnarren bei Tollitätenempfang von Landrat Jürgen Pföhler in der Kempenicher Leyberghalle feststellen: "Der Vinxtbach ist und bleibt eine Sprachgrenze mitten im Kreis Ahrweiler."
Denn südlich von Königsfeld ist der rheinische Narrenruf Alaaf den Jecken nur vom Fernsehen bekannt. Und so begrüßte Moderator Jürgen Schlich denn auch Landrat und Korporationen vom Rhein bis Adenau mit einem "Kemmich Helau".
Die Große Kempenicher Karnevalsgesellschaft (GKKG) hatte alles aufgefahren, was die "Perle der Eifel" in Blau-Weiß zu bieten hat. Von den Blaubärchen über die "Kringelbuhrarmee" bis zu den Stadtsoldaten und dem strahlenden Prinzenpaar, Jörg und Silvia Radermacher.Und natürlich enterte auch Ko-Moderator Didi Ebert, aus Weibern stammender Ex-Sitzungspräsident der GKKG, wortgewaltig die Bütt. Mit eigenem Einzugsmarsch, versteht sich.
Denn wenn ein Weiberner "Pääd", kommt, dann singt der Saal "Es steht ein Pferd auf dem Flur". Stehend und klatschend begrüßten auch die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil und Landtagsmitglied Guido Ernst die Narrenschar in Grün-Weiß, Weiß-Rot, Blau-Weiß und "Hastenichtjesehn".
"Trotz Schnee und Eis seid Ihr gekommen, dafür werden Ihr gleich meinen Orden bekommen", reimte der Kreischef in seiner jecken Ansprache. Und er hielt Wort. Bei den Defilees dekorierte Pföhler die Tollitäten mit dem neuen Brohltal-Orden des Kreises und bekam im Gegenzug jede Menge "närrisches Edelmetall". Gut vier Kilo davon hatte der Landrat zum Schluss im Wortsinne am Hals, aber auch jede Menge Spaß gehabt. Denn die "Kemijer" Truppe um "Inch" Schäfer, eigentlich heißt er Winfried, aber das weiß keiner, erwies sich einmal mehr als perfekte Gastgeber.
So ganz nebenbei gab es noch Sprachunterricht. Denn zum Kempenicher Helau gesellte sich das Zissener "Knatschjeck" und das närrische "Ojöh" aus Wehr. Gut das kein Mayener da war, denn die rufen, was auf Fritten drauf kommt: "Mayo".
