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Der Circus Comicus besetzt den Kursaal

Der Circus Comicus besetzt den Kursaal

Sitzungen allerorten im Siebengebirge

Siebengebirge. Griesgrame hätten am Wochenende keine Chance gehabt. Wo immer Platz war zum Feiern - die Jecken zwischen Bad Honnef und Linz hatten die Säle fest im Griff.

Bad Honnef. (sek) Ein närrisches Ereignis der besonderen Art fand am Sonntag im Kur- und Kongresspark Bad Honnef statt: Der Circus Comicus, seines Zeichens der "sympathischste Chaotenhaufen des Rheinlandes", begann die offizielle Besetzung des Kurhauses.

Ein großer Biber mit clownigen Zügen hieß vom Vordach des Kurhauses alle Karnevalisten Willkommen und signalisierte den Ernst der Lage: Der Karneval, insbesondere die Clowns des Circus Comicus, bestimmen die kommenden Tage. Im Kursaal veranstaltet die Clownstruppe von Freitag bis einschließlich Aschermittwoch ihre berühmten Karnevalsparties mit dem traditionellen Fischessen als Abschluss.

Wie Comicus-Vorsitzender Konrad Höffken in seiner Eröffnungsrede mitteilte, nehmen die Clowns außerdem am Sonntag an den Zügen in Bad Honnef und Rheinbreitbach sowie am Bonner Rosenmontagszug teil. Bis zur ersten Feier wartet auf die Clowns-Truppe allerdings noch viel harte Arbeit: Der Boden des Kursaals muss abgedeckt, die Fenster abgesichert und der Raum natürlich narrentauglich geschmückt werden. Helfer sind herzlich willkommen.

Bruchhausen. (khd) Keine Chance hatten "kleine Feiglinge" am Samstag im Dorfgemeinschafthaus von Brooches. Denn dort sprühten die Funken beim Möhnennachmittag Frohsinn und Narretei für die jecken Wiever im Saal, bei denen Piccolos noch die gefragtesten Männer waren. Ausgenommen natürlich Ralf II., der zusammen mit seiner Lieblichkeit Marlene I. frenetisch als Siebengebirgsherrscher von Teufelchen und Kätzchen, Haremsdamen und Prinzessinnen gefeiert wurde.

Ohne Zugabe ließen die ausgelassenen Bruchhausenerinnen "The Lions" nicht von der Bühne. Das gilt auch für die Möhn Erika Gerhards, die sich als Arbeitsunwillige mit Anneliese Lindlohr auf dem Arbeitsamt auseinander setzte, oder als Buurefrau mit ihren Verzällcher begeisterte.

Unkel. (khd) Fastelovend fiere kann mindestens ebenso schweißtreibend sein, wie Sport zu treiben. Den Eindruck konnte man am Samstagabend in der Unkeler Turnhalle gewinnen. Mit fast ausschließlich eigenen Kräften bescherte die KG um das Kinderprinzenpaar Saskia I. und Felix I. ihrem jecken Volk eine Prunksitzung, die keine närrischen Wünsche übrig ließ.

Der einzige etwas ruhigere Programmpunkt war die Verleihung des 41. Heimatordens, mit dem der KG-Vorsitzende Klaus Conrad dieses Jahr Margreth Lill, die Präsidentin des Damenkomitees "Jung mit Schwung" für ihre Verdienste um das rheinische Brauchtum auszeichnete.

Begeistert hatten die Narren in der Halle bereits die Tänze der kleinen "Sternchen" der "Sternschnuppen" und der Mayoretten gefeiert. "Besser jut jeschmink, als vom Leben jezeichnet", präsentierte sich dann "Et Tusneldche" nach ihrem Schönheitsfarm-Aufenthalt mit Make-Up als Bauernmalerei. So angeheizt, schäumte die Stimmung über, als Sitzungspräsident Ewald Buslei die Unkeler Ratsherren ankündigte, die nit nur et Trömmelche gehen ließen.

"Kumm, loss jonn!" forderten sie bei ihrem Heimspiel die Jecken auf und prompt ließen die auf den Stühlen stehend die rechte Hand zum Häzze fleeje bei den fetzigen Stars and Stripes-Songs bis hin zu "Ice-Cream". Als sich dann die Stimmungskanonen mit der Nationalhymne der ehemaligen Rotweinstadt "Ja datt is Unkel" verabschiedeten, kochte die Stimmung in der Halle, so dass der Linzer Prinz Murmel seine Saunafreunde mit einem dreifachen Alaaf grüßen konnte.

Neuwied. (hjw) Großes Helau beim Neuwieder Narrenclub Grün-Rot: Marie-Luise Marjan, besser bekannt als Mutter Beimer aus der Lindenstraße, reihte sich am Freitagabend in die illustre Schar der Schärjer-Ordensträger ein.

Benannt nach den früheren Schubkarrenfahrern (Schärjer), ist der Orden die höchste närrische Auszeichnung der Deichstadt. Die Laudatio hielt Landrat Rainer Kaul, Ordensträger des vergangenen Jahres. Ebenfalls Schärjer-Träger sind Helmut Kohl, Kurt Beck, Rudi Scharping, Klaus Töpfer und Hans-Dietrich Genscher. Kaul sagte auf Anfrage, dass er weder in die Bundespolitik noch zum Fernsehen gehen wolle.

Die richtige Musik für Mutter Beimer lieferte das Stadtsoldatencorps Rut-Wiess aus Linz. Die Truppe hatte 1999 die Schauspielerin eher zufällig im kanadischen Calgary bei der Stampede-Parade kennengelernt. Als das Corps jetzt bei der Ordensverleihung seine "alte" Freundin wieder traf, war die Freude groß und die Musik noch begeisternder als schon üblich.

Linz. (khd) Der Härtetest für die drei tollen Tage ist den Linzer Strünzern hervorragend gelungen. Beim karnevalistischen Wochenende des Geburtstags-Funkencorps Blau-Wiess in der Sporthalle am Miesgesweg steppte der Bär. Und damit ist nicht etwa der Linzer SPD-Chef Viktor Finette gemeint, der sich im Eisbärenfell trotz saunagleicher Temperaturen sichtlich wohl fühlte. Für die sorgte wie beim "Swinging Fastelovend" eine riesige Narrenschar bereits ab den frühen Sonntagmorgenstunden.

Da war der "Bonsai-Prinz Murmel I." nur noch dank seiner langen Fasanenfedern auszumachen, als er nach den Vorführungen der Rasselbande und der anderen Tanzgruppen seines Corps das Bad in der Menge genoss. In diese hatte sich auch politische Prominenz eingereiht wie der Bundestagsabgeordnete Werner Wittlich, Landrat Rainer Kaul und der Landtagsabgeordnete Erwin Rüddel.

Gemeinsam mit dem bis zur Unkenntlichkeit als Clown maskierten Verbandsbürgermeister Klaus Hannuschke genossen sie ein Programm der absoluten Spitzenklasse, für das am Vormittag allein die Linzer Corps verantwortlich zeichneten. Einen Wermutstropfen gab aber dann doch. Nach einem furiosen Tanz der absoluten Spitzenklasse mit gewagten Formationen und Hebefiguren des Tanzpaares Valeska Ritzdorf und Martin Hausen von den Grün-Weißen Husaren, kündigte Kommandant Hubi Dütz den Rücktritt der beiden an.

Sechs Jahre haben sie mit ihren Auftritten nicht nur die Linzer Jecken zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen. Aber "niemals geht man so ganz" und so war das Tanzpaar noch beim Tanz mit den drei anderen Paaren der Linzer Traditionscorps am Nachmittag zu sehen.

Unkel. (khd) Hermann Profitlich war wie im vergangenen Jahr der "Star" beim Seniorentag der Stadt Unkel. Immerhin kann der von Bürgermeister Werner Zimmermann geehrte noch in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern. Als ältester anwesender Unkelerin gratulierte der Stadtchef Änne Baumann, der Frau seines Amtsvorgängers und Mutter der frisch gebackenen Heimatordensträgerin Margreth Lill.

Nach einem Vortrag des MGV Concordia und den Ansprache der beiden Pfarrer Andreas Arend und Michael Busch stand in der närrisch geschmückten Turnhalle dann das Unterhaltungsprogramm rund um das Kinderprinzenpaar Saskia I. und Felix I. auf dem Programm. Unterhalten wurden die Senioren, darunter auch eine starke Delegation aus der Freundesstadt Kamen, mit Sketchen des Damenkomitees "Jung mit Schwung".

Linz. (khd) Nur kleine Abordnungen der zahlreichen Linzer Corps und karnevalistischen Vereine waren nach der nicht nur farblich bunten "Kölsche Mess" von der Marienkirche in den Ratssaal am Markt gezogen. Eingeladen zum traditionellen Empfang hatte Bürgermeister Adi Buchwald zu Ehren von Prinz Murmel I., Michael Nietzard samt seinen Adjutanten Hotti, Horst Schreiber und Düres Theo Schmahl.

Im Mittelpunkt des närrischen Empfangs standen jedoch die Jubelprinzen. Heinz Küpper führte vor 30 Jahren die Linzer Narrenschar an, zehn Jahre später war Hans Schützeichel der Prinz von Linz. Genau 25 Jahre ist es nun her, dass Rolf Riebe die Narrenpritsche schwingen konnte. Alle drei wurden von Buchwald beschenkt.