Der Prinz übt seine Rede beim Rasenmähen
Horst I. und Christa I. führen die Aegidienberger Jecken durch die Jubiläumssession - Beide entstammen karnevalistisch aktiven Familien - Peter Brassel kniet vor der Prinzessin nieder
Ägidienberg. (wha) Knisternde Spannung im Bürgerhaus Aegidienberg: Wer wird das Prinzenpaar der Session 2003/04? Eine denkwürdige Session, denn die Karnevalsgesellschaft Klääv Botz wird 100 Jahre alt.
Die "Klääv Botze" machten es am Freitagabend spannend: Zunächst zogen Elferrat, Kindertanzcorps, Spielmannszug und Bergfunken ein. Nach dem Auftakt mit dem Kindertanzcorps und dem Auftritt der Bergfunken verabschiedeten sich die bis dahin amtierenden Tollitäten: Peter III. und Aegidia Thea I.. Sie dankten allen für die herrliche jecke Zeit.
Die Narren wurden noch länger auf die Folter gespannt. Der Elferrat schickte die Prinzenholer Peter Efferoth und Beppo Miebach los. Um den Gästen die Wartezeit zu verkürzen, hatte die KG das "Schnäuzer Duo" verpflichtet.
Das Zwiegespräch zwischen Müllmann und Wichtel aus der Tonne kam an: Die Narren im Bürgerhaus bogen sich vor Lachen. Dann endlich hieß es: Vorhang auf für das neue Aegidienberger Prinzenpaar Horst I. und Christa I. Schlimbach.
Horst I. ist Beamter im Verteidigungsministerium in Bonn und deutlich karnevalsvorbelastet. Er ist der dritte Prinz, der aus der Familie Schlimbach hervorgeht.
Seine Eltern und Großeltern waren im Karneval aktiv. Vater Paul ging in die Bütt, Mutter Wilma tanzte im Tanzcorps und Opa Willi saß im Elferrat. Christa I. betreibt in Aegidienberg einen Quelle-Shop.
Ach sie ist stark vorbelastet. Ihre Mutter Christel und ihre Tante Hanna zogen als "die Heck Sisters" durch die Säle. Der 1985 geborene Sohn des Prinzenpaares, Sascha, war zudem 1995 Kinderprinz in Aegidienberg.
Der neue Prinz hielt seine erste Rede, die er nach eigenen Angaben beim Rasenmähen eingeübt hat. Zum Leidwesen seiner Christa, denn er mähte nicht nur den Rasen, sondern die Gladiolen mit ab.
Als erster gratulierte den Tollitäten Ehrenpräsident Paul Stockhausen, gefolgt von Bad Honnefs Bürgermeister Peter Brassel, der vor Christa I. niederkniete, um den neuen Sessionsorden entgegenzunehmen.
Bei den Klängen der Ratsherren aus Unkel hielt es keinen mehr auf seinem Stuhl. Es folgte Werner Hoffmann als Heiner Lauterbach: Auf vielfachen Wunsch zeigte er nochmals seinen Auftritt von 1971.
Das Publikum tobte. Eine umjubelte Rarität hatte der Elferrat ausgegraben: Die drei Aegidienberger Helmut Schwarz, Toni Scharfenstein und Arno Passaus sangen ein Willi-Ostermann-Potpourri, begleitet am Klavier von Willi Hülder.
Als weitere Überraschung für das Prinzenpaar marschierte ein gemischter Spielmannszug, bestehend aus der KG Klääv Botz und dem Tambourcorps Thomasberg, auf die Bühne.
Auch Ehrungen durften an diesem Abend nicht fehlen. Die KG zeichnete Manfred Sauermann und Guido Ottersbach für 25-jährige Vereinszugehörigkeit aus. Theo Grevenich zählt von nun an zu den Senatoren.
Den gelungenen Abend rundeten die 3 Colonias mit Ihren Stimmungshits ab. Im Bürgerhaus wurde noch fröhlich bis in den frühen Morgen gefeiert.
