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"Drachentöter" gründeten Ziepches Jecke

"Drachentöter" gründeten Ziepches Jecke

Seit 50 Jahren wird rund um den Rhöndorfer Brunnen Fastelovend im Verein gefeiert. Bundeskanzler Konrad Adenauer trug sich als Erster in das Ehrenbuch der KG ein

Rhöndorf. "Jeck loss Jeck elans" schrieb Altbundeskanzler Konrad Adenauer als ersten Eintrag 1954 in das Ehrenbuch der Karnevalsgesellschaft "Ziepches Jecke". Diese war erst zwei Jahre zuvor von den damaligen Herren des Rhöndorfer Kegelclubs "Drachentöter" ins Leben gerufen worden, ein Ereignis, das die Bad Honnefer Nordlichter am Sonntag ab 11 Uhr im Schützenhaus mit ihrem Festkommers feiern. Fastelovend hatte da am Südhang des Drachenfels'' jedoch wie in Bad Honnef selber bereits seit vielen Jahren Hochkonjunktur.

Erstmalig 1926 war von Friedrich Borgelt bereits die "Honnefer-Rhöndorfer KG" gegründet worden. Borgelt hob noch im selben Jahr auch ein Matrosencorps aus der Taufe. Dieser organisierte Frohsinn hatte jedoch nur kurzzeitig Erfolg, da er offensichtlich eng an die Person des Gründers gebunden war. Als nämlich Borgelt 1929 seinen Wohnsitz wechselte, löste sich die Gesellschaft wieder auf.

Nicht auf den Schultern nur eines Mannes lastete dann die Verantwortung der Ziepches Jecken 23 Jahre später. Mit Josef Abels, Jochen Funke, Karl Gierlich, Otto Hofbauer, Paul Hostert, Clemens Redeligx, Gottfried Römlinghoven, Karl Sieberz, Alfred Stockhausen und Heinz Thiesen teilten sich gleich zehn "Drachentöter" die Arbeit.

Es wurde eifrig geplant und organisiert im Vereinslokal, dem Hotel "Fäßchen", so dass die erste Sitzung bereits 1953 im Hotel "Funke am Ziepchen" stattfinden konnte. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Schon ein Jahr später legte man nicht nur besagtes Ehrenbuch an, es wurden auch die Vereinsfarben herausgestellt. Entsprechend hüllte sich der Elferrat in rote Samt-Ratsherrenmäntel mit weißem Hermelinbesatz, was den Oberjecken prompt den Spitznamen "Die Rhöndorfer Weihnachtsmänner" einbrachte.

Winzercorps

Erstes Mariechen der KG wurde 1955 Liselotte Loss, erster Senator Hans Reinarz. Ein Jahr später entwarf Fritz Bastin den ersten Sessionsorden, der auch die Gestaltung in der Folgezeit übernahm. 1957 entstand nach 25-jähriger Pause wieder das Matrosencorps unter dem Kommandanten Josef Jacke und 1960 wurde Senator Wilhelm Staffel erster Siebengebirgsprinz der KG, dem 1962/63 Günter Laufenberg, 1968 der damalige Präsident der KG Fritz Lutz folgten. Im selben Jahr gründete sich aus der KG das Winzercorps, das seit 1969 das Rhöndorfer Weinfest organisiert. So ist die KG, zu der seit 1988 auch eine Tanzgarde gehört, schon lange nicht mehr aus Rhöndorf und dem Honnefer Sessionstreiben als Mitglied im Festkomitee wegzudenken.

Entsprechend überstand sie auch spielend den Wechsel Ende der 90-er Jahre, als nach 20 Jahren Sitzungspräsident Helmut Ritter und Präsident Karl Kaffine ihre Ämter niederlegten. So wird Udo Krahe auch dieses Jahr wieder souverän die Sitzung leiten, während die Führung der KG bei Manfred Limbach und Alfred Höhler in besten Händen ist.

Die KG lädt für Samstag, 19. Januar, ab 20 Uhr zur Sitzung "Lachendes Kurhaus" ein. Karten zu 17,90 Euro sind im Zigarrenhaus Joest, Hauptstraße 48 und bei Schreibwaren Breutigam, Rhöndorfer Straße 44 a, sowie unter
(0 22 24)14 04 zu erwerben. Die Möhnensitzung findet am Samstag, 12. Januar, ab 15 Uhr im katholischen Pfarrheim am Frankenweg statt.