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Outfit als Rokoko-Dame oder Seepferdchen

Outfit als Rokoko-Dame oder Seepferdchen

Die erste Strücher Kostümbörse verzeichnet rege Nachfrage und soll im Januar wiederholt werden - Blauer Zylinder für den Aegidienberger Ex-Prinzen

Siebengebirge. Die Session 2002/03 begann mit Stil und guter Laune. Und mit "neuen alten" Kostümen.

Oberpleis. (duh) "Plees alaaf!" Es ist wieder soweit, die Pleeer Narren sind los. Am Samstagabend stand für die Narrenzunft Oberpleis der inoffizielle Sessionsauftakt auf dem Programm. Anlass der Veranstaltung im Landgasthaus "Zum Ännchen" war die Verleihung des Dankordens der Zunft.

Dieses Mal wurde Rolf Schallowetz ausgezeichnet, der mit seinem Unternehmen SZ-Offsetdruck und Verlag seit vielen Jahren ein großzügiger Gönner ist. Ob es sich um den Druck von Plakaten oder Festschriften handelt, man habe immer vorteilhafte Tarife erhalten, berichtete Präsident Heinz Vogt. Die Narrenzunft hofft, auch in Zukunft auf ihn zukommen zu können, wenn sie mal "unter Druck" steht.

Den Orden, der 1976 vom langjährigen Prinzenadjutanten Kurt B. Wirtz gestiftet wurde, überreichte Gitta Becker. Sie hatte die Auszeichnung im vorigen Jahr empfangen. Eine Urkunde erhielt der neue Ordensträger zusätzlich. Heinz Vogt versprach mit einem Augenzwinkern: "Wenn wir wieder zu Geld gekommen sind, gibt es auch einen Rahmen für die Urkunde."

Auch wenn die Session für die Narrenzunft Oberpleis offiziell erst am 8. Februar 2003 mit der Prinzenproklamation beginnt, wurde den Gästen ein kleines karnevalistisches Rahmenprogramm geboten. Neben dem Einzug einiger Vertreter der traditionellen Karnevalsgruppen der Zunft durfte auch eine Büttenrede nicht fehlen, am Samstag gehalten von Hans Remig. Die 62 geladenen Gäste hatten viel Spaß und lachten herzhaft. Sehr zu ihrer Freude konnten die Gastgeber inmitten der gut gelaunten Narrenschar auch zehn der 18 noch lebenden Ordensritter begrüßen.

Oberdollendorf. (fat) Am Samstagabend kam die KG Küzengarde Oberdollendorf 1950 im Weinhaus Lichtenberg zur Saisoneröffnung zusammen. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten Theo-Werner Honnef führte der Vorsitzende der Küzengarde, Lorenz Blesgen, durch den Abend.

Ein besonderes Highlight gab es gleich zu Beginn: Den Oberdollendorfer Winzern Josef und Laurenz Blöser wurde der Orden "Last-Not-Least" verliehen. Seit mehr als 25 Jahren sind die beiden in der KG und schon weit länger durch ihren Beruf mit dem saisonalen Frohsinn konfrontiert. "Mit dieser Auszeichnung bedanken wir uns für all die Hilfe und Unterstützung, die wir schon seit Jahrzehnten erhalten durften", würdigte Blesgen die Winzermeister.

Grund zur Freude hatte auch Klaus Weber. Er wurde durch den Senatspräsidenten der Oberdollendorfer Karnevalisten in den Senat aufgenommen. Besondere Ehre wird auch Josef Piecker zuteil. Er ist seit 50 Jahren Mitglied. Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte die Küzengarde Bruni Blesgen, Fine Franz, Lorenz Schwindt, Cilly Weber, Helmut Bohlscheid, Armin Schuchert, Willi Assenmacher, Marlene und Fritz Barth sowie Resi Wenzel.

Zum Abschluss des eher ernsten Teils des Abends präsentierte Blesgen den Sessionsorden: "Es handelt sich um eine weiteres Motiv aus dem alten Oberdollendorf." Zu sehen ist die Haltestelle der elektrischen Bahn, die 1911 in Oberdollendorf ihre Endstation hatte. Heute ist sie Zwischenstation der Linie 66 von Bonn nach Bad Honnef.

Die Musik spielte der "Tastenfeger von Köln", Markus Nordt. Für humoristische Einlagen sorgten der "Rasende Reporter" Uli Hansmann, die "verlassene Braut" Christa Sülzen und das kölsche Gesangsduo "De Quallmänner". Auch der Feuerwehrmann Kresse brachte "Feuer unters Dach", er wurde von Klas Bömecke verkörpert und hielt eine stimmungsvolle Rede.

Gespannt fieberte die Küzengarde der Ziehung der insgesamt 250 Preise entgegen, die die örtlichen Geschäfte und private Gönner gespendet hatte. Aus dem Abend war so schnell ein früher Morgen geworden.

Thomasberg. (bsa) Wem noch ein Kostüm zum Auftakt der fünften Jahreszeit fehlte, dem bot sich am Samstag im Festsaal der Strücher KG die Möglichkeit, diesen Mangel zu beheben. Die KG veranstaltete erstmals eine Kostümbörse.

"Über die Jahre sammeln sich doch bei jedem zig Kostüme. Oft genug braucht man einen eigenen Schrank nur für Karneval. Wir wollten den Leuten die Möglichkeit geben, ihre Schränke ein bisschen auszuleeren", erläuterte Werner Schniggenberg das Konzept der Börse.

Hauptsächlich Vereine von Linz bis Endenich nutzten die Gelegenheit, ihre nicht mehr benötigten Outfits an den Mann oder die Frau zu bringen. Komplette Gardetanzkostüme für bis zu 80 Personen wurden ebenso angeboten wie ein Seepferdchenkostüm mit einem riesigen Pappmachékopf. "Nicht gerade ein Sitzungskostüm", witzelte einer der Besucher.

Lustig ging es auch am Stand des Männerballetts "Lollies" zu, wo sich die interessierten Herren der Schöpfung etwas schwer mit dem weiblichen Kleidungszubehör taten. "Wo kütt datt dann hin ?"

Ein absolutes Schnäppchen konnten Freunde barocker Kostümierung machen. Stilechte Outfits für Männer und Frauen inklusive der obilgatorischen weißen Perücke gab es für 60 Euro zu erwerben. "Sowas kostet im Laden 300 oder 400 Euro", wusste Schniggenberg.

Mit der Besucherresonanz äußerst zufrieden, plant die KG eine weitere Kostümbörse beim Kartenvorverkauf für ihre Sitzung im Januar. "Wir hoffen, dass dann auch noch mehr Privatleute teilnehmen."

Aegidienberg. (khd) Die Jillijenberger Jecken können ganz schön heimtückisch sein. Nicht die Alten Herren der Sportfreunde trieben als "Exorzisten" das Prinzenpaar der vergangenen Session aus. Es war der Präsident der KG "Klääv Botz 1904", Udo Krewinkel, der seinen Prinzen Manfred III. "rupfte".

Dazu konfrontierte er die Tollität mit dem Schönsten, was die KG zu bieten hat, mit den Mädchen der Prinzengarde. Als sich der Prinz den Holden widmete, wurden ihm hinterrücks seine Fasanenfedern geklaut. Bar der Zeichen seiner Macht stand er so neben "Aegidia" Edeltraut I. - ein Bild der Trauer. So wurde er traditionell schnell mit einem blauen Zylinder behütet, den der KG-Vorsitzende Oliver Fröhlke parat hatte.

Die Prinzenverabschiedung der Klääv Botze war der traurige Höhepunkt einer Sitzung, auf der die KG den Narren im Bürgersaal die Highlights der vergangenen Session bot. Zu diesen gehörte die Prinzengarde, die unter tosendem Beifall die Gäste in die Western-Saloons von Alabama bis Texas entführte.

Als Eisbrecher bewährten sich "Body & Schmal" mit ihren Geschichten von einer Afrika-Dschungel-Safari. Ganz nebenbei lüftete Schmal als "Mann von klaren Pistazien" auch das Geheimnis einer glücklichen Ehe, bevor Dorf-Büttenredner Thomas Klimesch mit seinen Küchenerfahrungen als Strohwitwer die Jecken ergötzte.