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Karneval in Linz: Prinz Paul III. feiert mit den Linzern

Karneval in Linz : Prinz Paul III. feiert mit den Linzern

Der Saal des Hotels Weinstock ist bei der Prunksitzung erstmals seit 15 Jahren ausverkauft. Die Jecken gaben einen frenetischen Empfang.

Strünzer-Jecken außer Rand und Band ließen das Hotel Weinstock am Samstag bei der Prunksitzung ihrer Großen Linzer KG in den Grundfesten erbeben. „So viele wollten mit uns feiern, dass die Stadthalle viel zu klein war“, freute sich Präsidentin Yvonne Adams-van Beek, nachdem sie mit dem Elferrat eingezogen war.

Auch Prinz Paul III. schwärmte nur wenig später: „Nach 15 Jahren haben wir diesen großen Saal wieder voll bekommen. Das war ein grandioser Einzug zusammen mit meinen Fanfaren bei so einem tollen jecken Publikum.“ Und schon ließ er die Narrenschar nach einem dreifach donnernden Alaaf „su richtich Jaas jewwe“, als er mit seinem Adjutanten Michael Degen und Johannes Euskirchen das Prinzenlied schmetterte: „Op de Strooß un he im Saal, keiner will hück heim. Dat is Linzer Karneval: he sin mir daheim!“

Da hätte sich Michael Weinberg, sein Nachfolger als Leiter des Fanfarencorps, den Stimmungstest eigentlich sparen können. Textsicher sangen die Jecken das Veedels-Lied der Bläck Fööss mit, ließen den „Pitter Ärm in Ärm mem Apollonia still verjnöösch“ knutsche, um dann zumindest sprichwörtlich über Tisch und Bänke zu gehen, als „et Trömmelche jing“. Spätestens bei der heimlichen Hymne des Fanfarencorps, dem „Chor der Gefangenen“ aus Verdis Oper „Nabucco“, gab es dann kein Halten mehr. Der Saal tobte, und jeder Jeck war sich beim kölschen Samba sicher: „Mer bruche keiner – keiner dä us sät, wie mer Fasteloovend fiere deit!“ Das galt auch für die schweren Artilleristen um Commodore Christian Siebertz. Der hatte sein Corps in die Hände von Heinz Bündgen, Musikzugleiter der 1. Linzer Huckepack-Kapell, übergeben.

Nach einer ersten eher torkel-tänzerischen Kostprobe der „Musiker“, nahm deren Sprecher, Markus Siebertz, zunächst den „US-Gruselclown Donald, ich hab die Haare schön“ aufs Korn, um der Präsidentin den Stadtbürgermeister als mögliche Tollität 2018 vorzuschlagen. Prinz Faust, aus dem Hause Goethe, stünden mit den Beigeordneten Thomas Balasus und „Flippo“ Wölbert zwei schlagfertige Adjutanten zur Verfügung. Auch ein Motto hatte der Artillerist parat mit „Bin gekommen aus Frankfurt am Main, um hier Euer aller Prinz zu sein!“, während sich als Prinzenlied anbieten würde: „Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte!“