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Seit 60 Jahren den Jecken treu verbunden

Seit 60 Jahren den Jecken treu verbunden

"Als wir eingetreten sind, waren wir die Jüngsten", sagt Karl Winzen. 20 Jahre alt war er damals, im Jahr 1950, bei der Gründung der Küzengarde. Heute ist er 80, gehört zu den Ältesten des Vereins und gemeinsam mit Günther Steeg (80) zu den letzten lebenden Gründungsmitgliedern.

Oberdollendorf. "Als wir eingetreten sind, waren wir die Jüngsten", sagt Karl Winzen. 20 Jahre alt war er damals, im Jahr 1950, bei der Gründung der Küzengarde. Heute ist er 80, gehört zu den Ältesten des Vereins und gemeinsam mit Günther Steeg (80) zu den letzten lebenden Gründungsmitgliedern.

"Wir waren 27 Gründungsmitglieder, jetzt sind nur noch wir zwei übrig", so Steeg. Im Vorstand sind sie nicht mehr aktiv: "Wir haben unser Soll erfüllt", meint Steeg, einer der ersten Büttenredner des Vereins, lachend. Darin geben ihm die anderen Vereinsmitglieder Recht, und lassen ihn und Winzen im Weinhaus Lichtenberg hochleben.

Anlässlich der Feier des 60-jährigen Bestehens der Küzengarde ernannte Präsident Fritz Wenzel beide zu Ehrenmitgliedern - die ersten der Vereinsgeschichte. Karl Winzen wurde außerdem der Titel "Ehrensenatspräsident" verliehen. Im Laufe des Abends kamen auch Lorenz Schwindt, Resi Wenzel, Wilma Lorenz, Bernd Wenzel, Fritz Wenzel, Hans Walbroel und Horst-Werner Lorenz für ihre Verdienste um den Verein zu Ehren.

Martin Schwarz wurde vom Senatspräsidenten Klaus Weber zum neuen Senator berufen. Doch auch die anderen Mitglieder durften den Abend als Dankeschön empfinden, erklärte Präsident Fritz Wenzel: "So haben wir uns zum 60-Jährigen für einen kleinen Kreis unserer Mitglieder etwas Besonderes geleistet", sagte er.

Tatsächlich traten in dem Wintergarten des Weinhauses vor gut 50 Küzen Künstler aus den drei Hochburgen des Karnevals auf: der Mainzer Hans-Joachim Greb alias "Hoppes von Flörsheim", die Musikgruppe "Echt Kölsch" aus Köln und "Manni der Rocker" aus Düsseldorf. Schnell stellte sich so zur Sessionseröffnung bei den Oberdollendorfern beste Karnevalsstimmung ein.

Ein wenig konnte das Fritz Wenzel von den Nachwuchssorgen des Vereins ablenken: "Wir haben 200 Mitglieder und machen am Freitag, 25. Februar, eine tolle Sitzung", freute er sich, ohne aber das steigende Durchschnittsalter im Verein zu verschweigen. "Unter 30 ist hier fast niemand, die meisten über 50", sagte er.

1950 war das noch anders: Damals hatte es im Ort so viele verschiedene Vereine mit eigenen Karnevalsveranstaltungen gegeben, dass junge Mitglieder der Kolpingsfamilie mit dem neuen Verein der Küzengarde das Ziel verfolgen konnten, diese Kräfte zu bündeln. Dies gelang ihnen trotz knapper Mittel der Nachkriegszeit prächtig, so dass der Verein bis heute unverzichtbarer Bestandteil des jecken Dorflebens ist.

Bei ihrer ersten Sitzung am Silvesterabend 1950 waren die Küzen nämlich das Wagnis eingegangen, auf den Einsatz auswärtiger Kräfte zu verzichten: Der Abend mit Tänzen und Scherzen der eigenen Mitglieder kam daraufhin so gut an, dass sich Alteingesessene noch heute daran erinnern. Für Zugezogene: "Küzen" werden die Körbe genannt, die bei der Weinernte zum Sammeln der Trauben auf dem Rücken getragen werden.

Es gibt noch Karten für die Sitzung am Freitag, 25. Februar, 19 Uhr, in der Schulturnhalle Niederdollendorf, bei Roswitha Honnef, Turmstraße 7, Telefonnummer: (0 22 23) 2 73 75.