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Dem Bürgermeister verschlägt es die Sprache

Dem Bürgermeister verschlägt es die Sprache

Die Rheinbacher Jecken begehren gegen die Obrigkeit auf - Verwaltung registrieren jede Kamelle

Rheinbach. (rom) Die Erstürmung des Rheinbacher Rathauses macht sprachlos. Erst machte die dicke Berta der Stadtsoldaten keinen Mucks mehr, dann Bürgermeister Stefan Raetz. "Wir brauchen eine neue Kanone", verlangte der Kommandant der Stadtsoldaten, Willi Hohn, vom Bürgermeister, die sei so morsch wie das Rathaus. Kanonier Frank Kramer war chancenlos. Die Kanone tat keinen Mucks mehr. "Ladehemmung?" fragte Raetz noch. Dann traf ihn der verbale k.o.-Schlag des Kommandanten: "Ohne Unterstützung aus Meckenheim läuft hier sowieso nichts."

Sekundenlanges Schweigen. Hohn höhnte: "Is dat Mikro kapott?" Erschlagen schallte es vom Balkon: "Nee, das mit Meckenheim hat mich geschockt." Ohne Meckenheimer Bühne als Leihgabe des dortigen Stadtsoldatencorps gäbe es keine Sessionseröffnung, hieb Hohn nochmals in die Kerbe. Derart geschwächt ließen die Ratsleute die Kamelle vom Balkon fliegen. Raetz bat lieber seine Kämpen: "Zählt die Kamelle einzeln. Ich muss vor dem Ausschuss Rechenschaft abliefern, wie viele wir geworfen haben."

Nach dem Austausch von Komplimenten wie "Kniesköpp" nahm der Bürgermeister noch Anregungen aus den Schmähungen mit. Im nächsten Jahr nehme er noch Eintritt zum Rathaussturm. Das Ordnungsamt verlange bald Versicherungen für Jecke. Von den Wortgefechten mürbe, gaben die Ratsherren auch angesichts der müden Kamellelage auf. Die Türen standen offen wie der Tresor. Prinz Hubert III. und seine Roswitha I. übernahmen die Macht. Angesichts des Desasters im Rathaus und der gähnenden Leere im Tresor aber nur bis Aschermittwoch.