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Die Züge in Roisdorf und Kardorf bieten ein buntes Narrenbild

Züge in Roisdorf und Kardorf : Punks, jede Menge Tiere und königliche Junggesellen

Sehr gut besucht waren die Züge in den Bornheimer Orten Kardorf und Roisdorf.

Bornheim-Roisdorf. Ob Comic-Superhelden oder Clowns: Ein passender Festwagen war für jede Person dabei im Weiberfastnachtszug in Roisdorf. Auch wenn es keine Corona-Maßnahmen gab, ganz wie früher war es nicht. Der Karnevalszug nahm nämlich erstmals einen neuen Weg. Grund für die Wegänderung waren Sicherheitsbedenken seitens Stadt und Polizei. An der Kreuzung Siegesstraße, Siefenfeldchen, Ehrental und Brunnenstraße kam es häufig zu einer großen Ansammlung von Menschen – oft auch alkoholisierten Jugendlichen. Deshalb führte der Karnevalszug dieses Mal durch die Friedrichstraße.

Wie kam der neue Weg beim Publikum an? Monika Schneider war vor 30 Jahren Karnevalsprinzessin in Roisdorf. Heute ist sie als Zuschauerin dabei, mit ihrer Familie. „Ich finde es sehr gut, dass sie diesen neuen Weg ausprobieren“, sagt sie.

Sonnenblumen und Seifenblasen

Schneider hat gefallen an den Festwagen gefunden und fand die Auswahl gut durchdacht. Besonders gut gefiel ihr der Festwagen der Sonnenblumen, die unter dem Motto „22 Jahre Sonnenblumen. Und zeigt der Lack auch Falten, wir bleiben doch die Alten“ mit Seifenblasen um sich schossen.

„Wir können wirklich froh sein, dass es nach der Pause wieder so gut gestartet ist“, meint Schneider.

Zahlreich erschienen Familien und Freunde in bunten Kostümen – am häufigsten sah man Tierkostüme. Besonders fiel die Freundesgruppe von Jens Recktenwald aus. Aus Jux und Tollerei stehen sie jedes Jahr an Karneval mit ihrem eigenen kleinen Wagen an der Straßenseite und tanzen. „Wir denken uns jedes Jahr ein anderes Motto aus und verkleiden uns danach“, sagt Recktenwald. Dieses Jahr gingen sie als „Steampunks“, die Mode aus dem viktorianischen Zeitalter mit technischen Funktionen verknüpfen. Die Roisdorfer Prinzessin Sabine I. bildete das Schlusslicht mit ihrem strahlend orange-farbenen Wagen, des Weiberfastnachtszug.

Bornheim-Kardorf. Bund, schrill, laut und tierisch: Unter dem Motto „Mir sin wedder do un donn wat mer könne“ genossen die Kardorfer Jecken nach zweijähriger Corona-Unterbrechung trotz einiger Regentropfen sicht - und hörbar „ihren Zoch“. Schon von weitem fiel die 40-Mann-Truppe der Junggesellen ins Auge, die sich mit Krone und Hermelinmantel königlich gebärdete. Für einen Tag wollten sie ein FKK gründen (Freies Königreich Kardorf), denn „jetzt sind wir wieder da“, sagte Präsident Patrick Engel. Den Zoch vermisst hatten auch die Familien in Rut un Wiess, die klarmachten: „Corona mät uns keene Schreck“. Zwischendurch machten immer wieder Zebras, Löwen, Hasen und sogar eine Kuh die Runde, hatte der katholische Kindergarten St. Joseph doch einen ganzen Zoo mitgebracht. Die Vürjebirchs Perlen holten in Baströckchen und bunten Hemden Hawaii ins Vorgebirge. Wild und gefährlich waren die Piraten der Kardorfer Fründe. Mit dabei die Ex-Tollitäten Prinz Jürgen I., Bauer Heinz und Ihre Lieblichkeit Berta.