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Wachtberger Ortsteile: Im Drachenfelser Ländchen waren am jecken Wochenende die Narren los

Wachtberger Ortsteile : Im Drachenfelser Ländchen waren am jecken Wochenende die Narren los

Bei den Karnevalszügen in den Wachtberger Ortsteilen beherrschten seit einigen Tagen Froschkönige, Feen, Zauberer und Wikinger das Bild.

Wachtberg. (scv) Nicht nur in Karnevalsmetropolen wie Köln, Bonn und Godesberg, auch im Drachenfelser Ländchen waren am jecken Wochenende die Narren los.

Pech. In Pech konnte am Sonntagvormittag auch leichtes Schneegestöber den Jecken nichts anhaben. Angeführt wurde der Festzug traditionell vom "Eazebär" mit seiner Fußgruppe. Die furchterregende Gestalt lud sogar Polizist Walter Brämm, der für die Streckensicherung mitverantwortlich war, zum Mitschunkeln ein.

Nicht fehlen durfte der Heimatverein Pech, der mit Fußgruppe, Bagagewagen und Drehorgel für eine Bereicherung sorgte. Das Pecher Schmölzje verkündete stolz "Götter wetten, Pech wird den Euro retten".

Das märchenhafte Pecher Dreigestirn mit Joachim Fell als "Schneewittchen", Joachim Jamann als "Froschkönig" und Albert Rüding als "Rumpelstilzchen" mit einer Gruppe von sieben Zwergen genoss die Feierlichkeiten im Straßenkarneval genauso wie der Junggesellenverein Villip und die Mitglieder des Kegelclubs Villiper Holzköpp, die als Wikinger von ihrem großen Narrenschiff die Jeckenschar grüßten. Als "Königin von Pech" erwies dann die Vorsitzende des Ortsfestausschusses, Sabine Poell, mit ihrem Hofstaat schließlich den Untertanen ihre Reverenz.

Berkum. (ga) Als Veranstalter war sich der Ortsfestausschuss Berkum zunächst nicht sicher, ob es eine gute Idee sei, bereits in diesem Jahr den Veedelszoch durch das Neubaugebiet "Rondo" ziehen zu lassen.

Befürchtet wurde, dass die Straßen dort noch zu holprig und zu schlammig und die Neubürger zum Mitmachen noch nicht motiviert wären. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die einzig schlammige Wegstrecke war der kurze Durchgang vom "Apfelgarten" zur "Alten Molkerei". An dieser Stelle mussten die Berkumer Möhne, die als Cowboys und Indianer verkleidet waren, ihr auf Rollen mitgeführtes Pferd, das die ganze Last der Kamelle trug, etwas anheben.

Zu ihrer Überraschung sorgten die Anwohner dafür, dass sie mit vollgeschlagenen Bäuchen weiterziehen konnten: zum Limbachsaal, der die Türen zur Mitbringparty geöffnet hatte. Hier herrschte noch lange eine ausgelassene Karnevalsstimmung. Die Gemeinschaft von Berkumer Alt- und Neubürgern, die - bis zu diesem Wochenende - noch nicht so genau gewusst hatten, was da auf sie zukommt, funktionierte zur Freude der Karnevalisten wunderbar.

Gimmersdorf. (sla) Angeführt vom Tambourcorps Bengen marschierten am Montag gleich 18 Wagen und Fußtruppen durch Berg und Tal in Gimmersdorf. In diesem Jahr trieben die Jecken ihren Spaß besonders mit dem Dschungelcamp. Ob als Bananen verkleidete Fußtruppen, ob als Lindenblüten des Gimmersdorfer Carnevalsclubs im Dschungelfieber oder als Affen im Urwald: Die tropischen Gefilde waren das große Thema.

Auch der falsche Silikonbusen aus Frankreich wurde auf die Schippe genommen: Das Angebot "Drei für zwei" lehnten die närrischen Zuschauer aber dankend ab und füllten lieber schnell ihre Taschen mit Kamelle. Die Gimmersdorfer waren begeistert von dem Zug: "Es sind viel mehr Wagen als voriges Jahr", sagte Alexandra Flinta: "Ich finde, hier lohnt es sich wirklich am meisten herzukommen." Und die Kinder hatten ihre eigene Technik für die beste Kamelle: Mit Keschern standen sie am Wegesrand und konnten die Süßigkeiten direkt von den Wagen einfangen.

Villip. (sla) Ganz Villip feierte seinen Karnevalszug am Montag unter dem Motto "Ramba Zamba, dat janze Dörp danz Samba". Wie in jedem Jahr führte Thomas Knapps von der Interessengemeinschaft den Zug mit seiner riesigen Glocke an.

Dieses Mal witzelten die Karnevalsvereine über den Ex-Bundespräsidenten und andere Politiker: Unter dem Motto "Kopierclub Wachtberg" marschierte die Fußtruppe Julia Sonnenschein durch die Stadt. Auf dem Motivwagen der Karnevalsgesellschaft "Gemütlichkeit Rot-Weiß" wurde das Zugmotto umgesetzt: Die jecken Sambatänzerinnen waren nicht zu halten.

Direkt dahinter erwartete die Villiper ein besonderer Augenschmaus: Die Sambaspatzen aus Erftstadt heizten dem Publikum mit herrlichen Kostümen und heißen Rhythmen ein. Da stand kein Villiper still. Auf dem letzten Wagen rundete das Kinderdreigestirn die Karnevalssause ab: Auf ihrem Piratenschiff "Santa Tura" feierten Prinz Viki I., Jungfrau Michelle und Bauer Maxi mit den Villiper Jecken die fünfte Jahreszeit.

Niederbachem. (fa) In Niederbachem hatte es sich manch einer derweil bei Berlinern, Kaffee und Sekt gemütlich gemacht, um das jecke Treiben von der heimischen Terrasse aus zu genießen. Und so konnte man sich davon überzeugen, wie sehr sich die Kinder (und Eltern) der "Glühwürmchen" auf die Erweiterung und Sanierung ihrer Kindertagesstätte freuen.

Gerade so, als sei dies ein Märchen, kamen sie als kleine Feen, Zauberer und Prinzessinnen daher und verkündeten froh: "Knusper, knusper, knäuschen, bald ham' wir ein großes Häuschen". Musikalisch und mit selbst genähten Kostümen bereicherten die Sänger der "Em-Ge-Vau Concordia" im 90. Jahr ihres Bestehens den Zug. "Endlich kalt", freuten sich die Aktiven der Sankt-Sebastianus-Schützen und zogen aus diesem Anlass einen riesigen Pinguin hinter sich her. Wie es sich für Motorsportler gehört, sorgte der Godesberger Motorclub von seinem Wagen aus mächtig für Lärm.

Und obwohl etwas weiter vorn das Tambourcorps Züllighoven doch so schön den Takt angab, flippten die Messdiener völlig aus: Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr hatten sie sich als Hippies eingereiht und passten auf diese Weise in das fröhliche und ausgelassene Straßenfest, das von den Prunkwagen der heimischen KG Rot-Gold vervollständigt wurde.