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Vom Prinzenlied in Endlosschleife

Vom Prinzenlied in Endlosschleife

Prunksitzungen in Merl, Wormersdorf und Dünstekoven versetzen hunderte Jecken in frohe Aufruhr

Meckenheim-Merl. Die jecken Merler begannen und beendeten ihre Proklamation im Merler Saal mit einem Höhepunkt. Unermüdlich intonierte der Musikzug der Prinzengarde 1933 Meckenheim die Hymne der närrischen Herrscher, "Enmol Prinz ze sin", wie in einer Endlosschleife.

Minutenlang dauerte das Bad des designierten Dreigestirns in der Menge der rund 200 mitsingenden und klatschenden Narren. Meckenheims Vize-Bürgermeisterin Heidi Wiens und die Mitglieder der Organisatoren, die Erste Karnevalsgemeinschaft Merl, mussten Geduld aufbringen, bis das närrische Volk außer Rand und Band ihre künftigen Oberhäupter auf die Bühne ließen, nicht ohne Tribut an Strüßjer und Bützje zu fordern.

Endlich waltete Wiens ihres Amtes und überreichte das Zepter und die Federn für die Narrenkappe Prinz Elke I. (Hünten). Der Stadtschlüssel und der Dreschflegel gingen an Bauer Maria I. (Bertram). Jungfrau Elke I. (Much-Deml) trägt seither als Zeichen weiblicher Eitelkeit den Spiegel. "Ihr macht mir das einfach", freute sich Wiens. "Ich brauche mir nur zwei Namen zu merken: Elke und Maria."

Mit einem donnernden "Merl Alaaf" übernahm das Dreigestirn die Macht über den Stadtteil und bereitete mit dem Mottolied "Echte Fründe" den Boden für die Karnevalsgrößen des Sitzungsprogramms mit "08 15", die eigene Gruppe "Raderdöllche" sowie "Strunz & Büggel". Am geplanten Ende der Veranstaltung lüftete Prinz Elke I. ein Geheimnis. Sie holte die "Heißen Socken" aus Neuwied auf die Bühne. Das Männerballett mischte in Indianerkostümen den Saal noch einmal auf.

Rheinbach-Wormersdorf. Im Land der Liebe gibt es einen neuen Stern am Karnevalshimmel. Die Karnevalsgesellschaft Wormersdorf 2009 legte eine gefeierte Prunksitzung hin. Rund 300 verkleidete Narren färbten die Turnhalle bunt.

"Ruud sind die Ruse", stimmgewaltig schmetterte der Kommandant der Meckenheimer Stadtsoldaten, Hans-Erich Jonen, sein karnevalistisches Potpourri in den Saal. Seine weiblichen Tanzgarden tanzten sich bei ihrem Gastspiel zackig in die Herzen der Wormersdorfer. Sitzungspräsident Dirk Zavelberg hatte mit seinen rund 30 Aktiven sowie 15 Förderern ein gefeiertes Programm auf die Beine gestellt.

Die Meckenheimer Urgesteine "Tonn" und "Tönnchen" (Gabi Stiebitz und Evelyne Siegberg) gaben einen Einblick auf ihre körperlichen Qualitäten mit Haupt- und Nebenrollen auf der Taille. Ihre Figur sei nämlich "top", ein Test der Natur, wie weit sich Haut dehnen lasse.

Das Fanfarencorps der Landsknechte spielte auf. Der Trompeter Bruce Kapusta spielte, Ne Schwadlappe "verzällte", dann erschienen die Wormersdorfer Tollitäten, Prinz Walter I. (Viethen) und Prinzessin Margit I. (Beer) sowie die Kindertollitäten Marian I. (Dierkes) und Milena I. (Schmitz) im Jubel der Wormersdorfer Narren.

Swisttal-Dünstekoven. Der Dünstekovener Dorfsaal kennt traditionell nur ausverkaufte Prunksitzungen und den Ruf "Helau" statt des sonst überall in der Region üblichen "Alaaf". Auch in diesem Jahr feierten Hunderte von verkleideten Narren ihre zartesten Gewächse voller Kraft und Grazie, ihr Männerballett "Dachkalle Meusche" auf der jüngsten Prunksitzung.

Der Sitzungspräsident der Karnevalsgesellschaft Freundschaftsbund Dünstekoven, Thomas Nöthen, konnte mangels Kandidaten zwar kein neues Prinzenpaar inthronisieren, ließ dafür aber seine Tanzgruppen aufmarschieren, die das Manko rasch vergessen ließen.

Die Kleinsten unter der Leitung von Irene Jirasek gewannen bereits als Hingucker. Die mittlere Gruppe von Britta Simons und vor allem die Showtanzgruppe von Angelika Hennes und Anika Zelleröhr gaben richtig Gas und zeigten Tempo und Dynamik mit ihrem Potpourri. "Edno Bommel", der "Tuppes vum Land", die "Rutbaach Fanfare", Bauchredner "Gerad", die Gruppe "Querbeat", und zum Abschluss die "Kölsche Bengels" hielten die gute Laune hoch.

Die drei Ehrungen ließen das hohe Stimmungsniveau nicht abreißen. Rainer Nöthen und Thomas Habeth wurden für zehn Jahre karnevalistischer Mitarbeit und Thomas Nöthen für 15 Jahre ausgezeichnet.