1. Incoming

Zug in Heimersheim: Matrosen und Bruchpiloten unterwegs

Zug in Heimersheim : Matrosen und Bruchpiloten unterwegs

Das musste ja klappen. Wer mit einem "Petrus" vorneweg unterwegs ist, hat gut lachen: So wie "dat Sönnche" beim Heimersheimer "Zoch" und auch ein bestens aufgelegter Prinz Helmut III. (Beu), dem die Jecken ebenso ausgelassen huldigten wie Kinderprinzessin Anna I. Vaupel.

Da lagen sich an der Umzugsspitze bei den "Jecke Fründe" sogar Engel und Teufel in den Armen. Waren noch vor dem Umzug echte Flocken vom Himmel gefallen, präsentierten sich die Elferratsfrauen als Schneemänner im Rock als wohl schönstes "Schneegestöber" weit und breit, während die "Zwerge" der Heimersheimer Hundefreunde mit blühenden Wiesen schon Frühlingsgefühle aufkommen ließen.

Selbst wenn es etwas anderes als Kamelle im Übermaß geregnet hätte, wären die Narren indes gut versorgt gewesen, weil so viele der mehr als 900 Zugteilnehmer mit rollenden Schiffen unterwegs waren: Als "Matrosen" segelte der Stammtisch "Herrlicher Fernblick" genauso mit wie der Kegelclub "Wilde 13" und als "Piraten" die große Gruppe der "Ahrtaler Gartenfreunde" und die Showtänzer von "Rio Palace" auf ihrer "Black Pearl".

Aufblicken ließen die Karweiler Möhne, die mit zwei wandelnden Leuchttürmen unterwegs waren, und drumherum mit roten Gummistiefeln, blauer Pudelmütze, blonden Zöpfen und gelben Ostfriesennerzen als Nordlichter für einen der vielen Glanzpunkte beim Umzug sorgten.

>>> Weitere Bilder vom Zug in Heimersheim

Deshalb waren auch die "Kellerkinder" gar nicht böse, wo sie gelandet waren: Gemeinsam mit Freunden aus Uelzen mimten sie "Bruchpiloten" à la Quax, und manche zeigten mit ihren Federn am Kostüm, dass auch ein Hühnerstall bei der Landung nicht weit war. Hühnereier verteilten dazu ganz passend die krähenden "Raben im Greennest" an die Zuschauer: Der Greener Freundeskreis hatte wieder viel Aufwand für seine gefiederten Kostüme getrieben.

"Leck de Täsch" hatte sich der Ehlinger Tischtennisverein zum Motto erkoren und als wandelnde Henkeltaschen so viel Platz für Wurfmaterial wie sie sich einige am Straßenrand wohl wünschten. Sogar eine effektvolle Choreographie präsentierten die Gimmiger Möhnen, die jeweils sechshändig hintereinander durch die Gassen zogen und als 1000-händige "Raupe Nimmersatt" wirklich nimmer satt von einem launig-bunten Umzug wurden. Den machten auch die Spanierinnen samt Stier der Heimersheimer Möhnen und die Heimersheimer Junggesellen als Schlümpfe samt Schlumpfinchen zur Augenweide.

Aus dem Kölner Hänneschen kurz "Peterchen" gemacht und auch Bärbelchen mitgebracht hatte ein Freundeskreis von Prinz Peter III. (Horn), der vor 25 Jahren das närrische Zepter in Heimersheim schwang. Einsperren ließen sich beim Heimersheimer Zoch allein die "Sträflinge" des Stammtisch Südseite, alle anderen hielten es lieber mit den Ehlinger Möhnen und machten "Rabatz" die ganze Nacht.