Alm-Abtrieb im Pecher Tal

Närrischer Lindwurm schlängelt sich durch die Hauptstraße

Pech. (waj) Konfetti, Nieselregen und Kamelle in Pech: Um Punkt 11.11 Uhr setzte sich am Sonntag der närrische Lindwurm an der Sporthalle in Bewegung. Den Anfang machte traditionell der Ätzebär. Für den richtigen Marschtakt sorgten die alemannisch kostümierten "Näfbach-Guggers" und "Römschthal-Rumpler" aus dem Schweizer Grenzland, und auch der Tambour-Sport-Club Villip stimmte klangvoll mit ein.

Die am Ort ansässige Reitschule Hannelore Heiß nahm erstmals mit sieben Reitpferden am Pecher Zoch teil. Die Reitertruppe hatte sich mit Ponchos und Strohhüten aus den Anden kostümiert. Dazwischen übernahmen "Cops" aus der Kühlwetter-Truppe die Sicherheit im jecken Zoch und vertrieben lichtscheues und vor allem karnevalfeindliches Gesindel. Auch der kriminelle Umgang mit den Spargroschen der kleinen Leute wurde angeprangert. An den Bänkern blieb kein gutes Haar. Eine Truppe der Löschgruppe Pech beteiligte sich als Durstlöscher und warf heiße Kamelle mit Tulpen-Strüssjer ins närrische Spalier.

Beim Obermeister der Fleischer-Innung, "Dr. Adalbert Mett", hatte sich ein Tischtennis-Gastteam aus Bayern an der rheinischen Flönz festgebissen und konnte nur mit Kölschinjektionen vom Beißkrampf erlöst werden. Die Frauengruppe "Pecher Schmölzje" hatte viel Falschgeld dabei und behauptete "Bei uns ist der Lack noch lange nicht ab". Eine Fußgruppe in Rinderdress und Dirndl thematisierte den "Alm-Abtrieb" in Pech, fegte mit Strauchbesen die Wege frei. Zudem versorgten "Käse-Mäuse" mit Bagagewagen die närrischen Nager im Spalier. Als Bienen machten sich die Wachtberger Junggesellinnen auf den jecken Flug durch das Narrenvolk.

Der Villiper Junggesellenverein - mit Alpenhüten und Lederhosen - setzte mit seinem Prunkwagen den jecken Schlusspunkt. In Ermangelung eigener Tollitäten adoptierte Heimatverein-Chef Günter Wagner das Villiper Prinzenpaar Alfons I. und dessen Prinzessin Birgit II. für den Rest der jecken Zick. Ein buntes Blumen-Gebinde gab es als Zeichen der Pecher Adoptions-Regentschaft. Bei Bäckermeister Charly Sonntag wurde die Prinzen-Zeremonie mit kölschen Argumenten feucht besiegelt.