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Jugendsünde holt den Prinzen ein

Jugendsünde holt den Prinzen ein

Zahllose Narren empfangen beim offiziellen Sessionsauftakt auf dem Godesberger Theaterplatz Stefan II. und Godesia Uta - Kindertollitäten begeistern mit Versen

Bad Godesberg. Endlich ist es wieder soweit. Seit Samstag regiert auch in Bad Godesberg Prinz Karneval. Zum offiziellen Sessionsauftakt fanden sich zahllose Narren auf dem Theaterplatz ein. In farbenfrohen Uniformen, die Stiefel geputzt und die Säbel poliert, boten die Mitglieder der Godesberger Karnevalsvereine einen prächtigen Anblick.

Auch die Zivilisten schienen höchst erfreut, die fünfte Jahreszeit einläuten zu können. Jedenfalls stimmten sie begeistert mit ein, als die Jodesberger Junge singend bekannten, dass sie keine Engel sind. Die "Godesia in Lauerstellung", wie sich Uta Nagel treffend titulierte, war vom Publikum begeistert. "So wie ihr drauf seid, wird das eine tolle Session", freute sie sich.

Auch wenn Karneval eigentlich der Ausdruck ungezwungenen, rheinischen Frohsinns ist, müssen sich die Aktiven an ein strenges Protokoll halten. Um Punkt elf Uhr elf wird die Session eröffnet. Prinz Peter IV. (Rest) und Godesia Silke (Rest) haben zwar ihre Amtszeit hinter sich, dennoch haben sie die Ehre, noch vor den neuen Tollitäten das Wort zu erhalten. Das gebietet die Tradition gemäß dem Sessionsmotto "Godesberger Fastelovend, Anno Pief".

Als gegen Mittag der Präsident des Godesberger Festausschusses, Jürgen Krupp, und Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann, unterstützt von einem spontanen Klatschmarsch, die Bühne betreten, wissen die Jecken, dass sich das Programm seinem Höhepunkt nähert: Begleitet von den Friesdorfer Kleffbotze und den Fidelen Möhnen aus Lannesdorf präsentieren sich die großen und kleinen Tollitäten in spe ihren Untertanen.

Die offizielle Proklamation der beiden Prinzenpaare steht noch aus. Deshalb treten sie - wie es das Protokoll vorschreibt - auf dem Theaterplatz nicht im rot-goldenen Ornat auf. Stattdessen sind sie in dicke Wollmäntel gehüllt. Nicht die schlechteste Lösung bei herbstlichen Temperaturen. Wenigstens die weißen Handschuhe hat Prinz Stefan II. (Stuch) schon einmal angezogen, weil man mit denen "so schön winken kann".

Zunächst ergreift Kinderprinz Christian II. (Forster) das Wort. Wie seine Kindergodesia Cathi (Kolié) hat er einige Verse vorbereitet, die er dem begeisterten Publikum vorträgt. Damit hat Christian II. seinem großen Pendant Prinz Stefan II. einiges voraus, der sich in kürzester Zeit den Beinamen "der ziemlich gut Vorbereitete" verdient hat. Bei der Sessionseröffnung lässt der es sich nicht nehmen, weiter an diesem Ruf zu arbeiten.

Zwar hat er den richtigen Zettel für seine Rede dabei, doch seine Handschrift bereitet ihm Schwierigkeiten. "Als Kind habe ich es leider versäumt, einen Schönschreibkursus zu besuchen", meint seine Hoheit lachend. Das dreifache "Godesberg Alaaf" kommt ihm trotzdem locker über die Lippen. An das närrische Volk richtet er eine Bitte: "Huldigt eurem Prinzenpaar so oft ihr könnt!" Dafür gibt es zustimmenden Beifall vom Publikum und Bützje von der Bezirksvorsteherin.