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Kein Verständnis für den "Pampers-Caruso"

Kein Verständnis für den "Pampers-Caruso"

Bei der Prunksitzung der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde jagt ein Höhepunkt den nächsten - Warum Waltraud Birnbaum eine Gänsehaut bekam

Bad Godesberg. Godesberg fest in der Hand der rot-weißen Garden - zumindest auf dem Bühnenbild wurde die Vision Wirklichkeit. Dort flatterte auf dem Burgfried der Godesburg die Fahne der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde (AKP).

Diese Kulisse hatte der Elferrat der AKP während der Prunksitzung der Session 2004 in der Stadthalle hinter sich, während vor ihm auf der Bühne ein karnevalistischer Höhepunkt den nächsten jagte.

Nach dem Einzug des Elferrates und schwungvollen Gardetänzen der AKP-Garde konnte Ralf Hünten, Vorsitzender der AKP und zugleich Sitzungspräsident, das Godesberger Prinzenpaar begrüßen.

Prinz Peter IV. und Godesia Silke, in Begleitung des Stadtsoldatencorps der Fidelen Burggrafen, wandten sich mit einer launigen Ansprache an das närrische Volk, danach gehörte die Bühne dem Tanzcorps der Fidelen Burggrafen.

Kaum hatten die närrischen Tollitäten den Saal verlassen, kündigte sich weiterer hoher Besuch an. Die LiKüRa-Prinzessin Andrea II. mit ihrem Gefolge und der LiKüRa-Ehrengarde aus Beuel machten ihre Aufwartung und präsentierten ein Programm der Extraklasse.

Die Showtanz-Formation der Ehrengarde legte in roten Glitzergewändern eine mitreißende Choreografie hin, die passenden Hits, von "Marmor, Stein und Eisen bricht" bis zu "99 Luftballons", servierte der Spielmannszug der Ehrengarde.

Und einmal so richtig in Schwung, ließ sich der Saal vom Duo Peter Horn und Manni Möll vollends aus der Reserve locken. Das Leben ist leicht, verkündeten sie, man braucht nicht mehr als "Blotworsch, Kölsch und e lecker Mädche".

Zuvor hatte Ralf Hünten noch den Verdienstorden in Gold des Regionalverbandes Großraum Rhein-Sieg-Eifel an die AKP-Senatoren Bernd Hentschel und Dietmar Koischwitz überreicht.

Und dann kam der Moment, als Waltraud Birnbaum eine Gänsehaut bekam. Waltraud stammt aus dem sauerländischen Belecke bei Warstein, heiratete nach Bad Godesberg und amtierte hier 1988 als Godesia.

Aus diesem Anlass stattete ihr damals die "Große Belecker Karnevalsgesellschaft" einen Besuch ab, karnevalistische Bande zwischen der AKP und den Beleckern wurden geknüpft, kaum eine Prunksitzung der AKP geht ohne die "GBK", die im nächsten Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiern kann, über die Bühne.

Als nun die Garde aus dem Sauerland, angeführt vom Präsidenten Hans-Jürgen Raulf, auf die Bühne marschierte, wurde die heimatverbundene Waltraud nach eigener Aussage von besagter "Gänsehaut" befallen.

Die GBK hatte übrigens noch einen gewandten Trompeter mitgebracht, der das Godesberg-Lied, stimmgewaltig vorgetragen von Hans-Jürgen Raulf, souverän begleitete.

Ein wahres Feuerwerk an tänzerischen Einfällen brannten anschließend die "Höppemötzjer" aus Köln ab. Die Truppe spielt gewissermaßen in der Bundesliga der Tanzgarden und brachte eine Choreografie auf die Bühne, die von schwierigen Hebefiguren, akrobatischen Künsten und kunstvollen Körperpyramiden nur so strotzte, gleichzeitig aber mit bewundernswerter Leichtigkeit dargeboten wurde.

Ovationen im Saal waren die Folge, ohne Zugabe ließ das Publikum die Gäste nicht ziehen. Mit ihren peppigen Songs wie "Köbes, bring noch Kölsch heran" spielten sich danach "de Jonge" in die Herzen der Zuhörer, und mit seinen deftigen Sprüchen erheiterte "Ne kölsche Schutzmann" den Saal.

Für Daniel Küblböck, den "Pampers-Caruso" hatte er ebenso wenig Verständnis wie für Rainer Calmund, dessen Kochbuch, wenn er es schreiben würde, "Platzen ohne Reue" heißen müsste.

Der Mann erklärte auch, warum Politiker die 10 Euro Praxisgebühr nicht zahlen müssen: "Politischer Schwachsinn ist mittlerweile als chronische Krankheit anerkannt." Mit vielen weiteren Beiträgen, darunter auch ein Auftritt der AKP-Showtanzformation, wurde das Programm fortgesetzt.