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Party statt Karnevalssitzung: KG Grün-Gelb feiert in Fritzdorf

Party statt Karnevalssitzung : KG Grün-Gelb feiert in Fritzdorf

Was kann selbstgemachter Fastelovend Spaß machen, auch wenn es mal keine große Sitzung sein konnte, sondern bei einer Party "mit karnevalistischen Einlagen" blieb. Zu der hatte für Samstagabend die bekannt fidele Karnevalsgesellschaft Grün-Gelb in die Mehrzweckhalle nach Fritzdorf eingeladen.

So viel vorweg: Die Mischung stimmte. Neben viel Partystimmung und kostümiertem Treiben rund um einen Bierpilz, gab es auf der Bühne auch manches karnevalistische Schmankerl zu erleben: von schwungvollen Tanzeinlagen der Bambini und Garden der KG, bis hin zum viel umjubelten Auftritt des einheimischen Männerballetts, den "Ochsfort Dancers". Aber auch einige auswärtige Kräfte sorgten für Stimmung. Gleichwohl sieht der Vorstand der KG schwere Zeiten auf kleinere Karnevalsvereine zukommen.

Party statt Sitzung - da hatte KG-Sitzungspräsident Jörg Engel, der am Samstag eher im Hintergrund die Fäden zog, schlicht aus der Not eine Tugend gemacht. Das Problem: "Da die Session in diesem Jahr so kurz ist, haben wir nicht mehr genug Kräfte für eine Sitzung zusammenbekommen", erklärte Organisator Engel. Schließlich müsste die Halle mit rund 350 Gästen gefüllt werden, damit sich eine solche Veranstaltung rechne.

Selbst neue Talente in der jecken Szene, die Engel sonst immer im Herbst anlässlich der Talentschau des Literarischen Komitees des Festkomitees Kölner Karneval in den Sartory-Sälen in der Domstadt sichtet, waren nicht mehr zu bekommen. Für Jörg Engel besonders schade, "weil wir hier in Fritzdorf einen guten Ruf als Sprungbrett haben". Dabei verwies er vor allem auf das Rentner-Duo "Ernst und Willi", "die im vergangenen Jahr bei uns waren und sich echt als Knaller entpuppt haben".

Auch die beiden habe man laut Engel erst 2014 wieder buchen können. Der inzwischen große Vorlauf beim Zusammenstellen des Programms zwinge kleinere Vereine wie seine KG immer stärker dazu, Ausschau zu halten nach kurzfristig frei werdenden Künstlern und noch unbekannten Nachwuchskräften. Auch erschwere das Geschäft, "dass immer mehr Künstler sich von Agenturen vermarkten lassen, was die Preise weiter steigen lässt", klagte Engel.

Was dem Sitzungskarneval das Leben extrem schwer machen dürfte, ist aus seiner Sicht die Ausweitung des Rauchverbots auf Brauchtumssitzungen im Mai: Wenn Gästen ein Programmpunkt nicht gefällt, werden die zum Rauchen nach draußen gehen, prophezeite er. "Und dann es geht im Festsaal zu wie auf dem Bahnhof."