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Pössems Buschmänner lassen es qualmen

Pössems Buschmänner lassen es qualmen

Die Werthhovener eröffnen den jecken Reigen der Karnevalszüge im Drachenfelser Ländchen: Den gewiss heißesten und geschmackvollsten Zugwagen im närrischen Lindwurm hatten sich die Kannibalen vom örtlichen Bürgerverein einfallen lassen.

Werthhoven. Den gewiss heißesten und geschmackvollsten Zugwagen im närrischen Lindwurm hatten sich die Kannibalen vom örtlichen Bürgerverein einfallen lassen. Von einem Zugwagengrill aus wurden die Jecken am Wegrand dutzendweise von schwarzen Buschmännern und Strohfrauen mit leckeren Wildschweinbratenstücken gefüttert.

Und auch sonst ging es in Pössem heiß und qualmig her. Paul Güttes führte mit seinem Porschetrecker und anderen tuckernden Oldtimern im Schlepp traditionell den ersten närrischen Sessions-Lindwurm im Ländchen an. Zugleiter Alwin Duch hatte 16 Wagen und Fußgruppen aufgestellt.

Italiens Kaiserzampano "Barlustcomic" bekam die jecke Kasperklatsche am heftigsten ab. Der "Tolle Superverein Oberbachem" war mit dem Mottowagen "Bunga Bunga Tätterää" aufgefahren und forderte beim Wettbewerb "Berlusconi sucht die Superschlampe" plakativ per Reim-Aufschrift "Berlusconi, altes Haus, zieh die kleine Ruby aus."

Nicht weniger frivol ging es in der "Lovebud" - Wachtbergs erstem besteuerten Nachtclub - bei den Villiper Junggesellen her. Es gab "Frischfleisch" in einer mit roten Herzen geschmückten mobilen Verrichtungsbox. Der Jungbauernverband "Drachenfelser Ländchen" forderte die kostümierte Schar am Wegrand auf "Rent a Jeck" - auch Elferrat und Tanzmariechen waren im Mietangebot.

Die Berkumer "Bonbons" machten mit ihrer Mäusegruppe auf ihr 25-jähriges Bestehen aufmerksam. Prinzessin Elke I. (Gödderz) vom KC "Blau Wiess 2009" ließ sich auf einem riesigen weißen Elefanten sicher durch das jecke Volk tragen. Das ausgestopfte Langrüsseltier erwies sich als trommelfest, die Edelweißen vom Tambour-Corps Züllighoven testeten dies mit bekannter Marschmusik.

Wachtberger Mädels strahlten als "Glücksbärchis" um die Wette und Männerherzen, Karnevalsfreunde rund um Werthhoven ließen es auf dem Rodeowagen krachen und behaupteten "Die Bullen können uns gar nichts." Vorweg ging als Zugsicherung zufällig Hauptkommissar und Wachtbergs Dorfpolizist Walter Brämm - der aber schmunzelte nur.

Die als Korsaren kostümierten Kicker vom Mittelrheinligisten SV Wachtberg versuchten auf ihrem Piratenschiff zu punkten, das klappte besser als auf dem heimischen Kunstrasen. "Freisaufende Hühner" mit garantiertem Dioxingehalt präsentierten die Karnevalsjungs aus Gimmersdorf. Auch die Junge Union versprach auf ihrem Zugwagen üble Überraschungen wie "Dioxin in jedem 7. Ei".

Wie ein märchenhafter Maulwurfshügel bewegte sich die gleichnamige KiTa durch das jecke Pössem. Prügel gab es für den umstrittenen Ex-Verteidigungsminister "KTG" und Kanzlerin Merkel von den "Kneipen-Terroristen".

Und auch die Wohn- und Lebensgemeinschaft aus dem Jakobus-Haus beteiligte sich mit Bollerwagen im jecken Zug und bekannte: "Der liebe Gott weiß, dass ich kein Engel bin." Unterm Strich ein schöner aber etwas kürzerer Zug als sonst.