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Narren wollen weißen Zaun an die Nordgrenze nageln

Narren wollen weißen Zaun an die Nordgrenze nageln

Feuerwerk des närrischen Frohsinns in der Hans-Dahmen-Halle

Rheinbreitbach. (frv) Nomen est omen: Es ließ sich in der Tat bestens aushalten bei der KG "Me haalen et us", die zur Prunksitzung in die Hans-Dahmen-Halle geladen hatte. Immerhin war es ein Feuerwerk des Frohsinns, das auf die Narrenschar niederprasselte.

Kaum hatten "De Albatrosse" ihre ersten Takte auf der fein dekorierten Bühne gespielt, ging es in Rheinbreitbach auch schon über Tische und Bänke. Mit ihren Eigengewächsen, der flotten Burggarde, zog der Elferrat in den Saal ein, ehe der Meister der wohlgesetzten rheinischen Reime, Willi Armbröster, seine Visitenkarte als "Lauschepper" abgab.

Wie man sich kostenlos durch das Leben schlagen, wie man zum "Gast" bei Trauerfeiern werden kann, lernten die "Me haalen et us"-Gäste schnell. Auch Prinz Beukelaer hatte mit seinen Verzällchen blitzschnell die Lacher auf seiner sicheren Seite.

Mehr als nur eine Augenweide: die Kruschenberger Funken, die mit Elan über die Bühnenbretter fegten. Der zweifache Deutsche Meister im Showtanz präsentierte Schwung und Akrobatik der Meisterklasse.

Dann aber war es Zeit für das Zwiegespräch der "Verdötschten", die gekonnt aus dem Alltag und insbesondere aus dem Eheleben plauderten. Die beiden Kölner Komiker servierten einen Klamauk, der die Rheinbreitbacher von den Stühlen riss.

Dies gelang im Übrigen auch den "Oldies", einer Gruppe ehemaliger Mitglieder der Burggarde. Die Damen konnten sich der Begeisterung im Saal bereits nach ihrem ersten Tanz völlig sicher sein.

Nach den Magic-Sound Trompetern hielten das Siebengebirgsprinzenpaar Siggi I. und Beate I. mit Gefolge mit Pauken und Trompeten Einzug. Der Spielmannszug des TV Eiche lieferte dazu die richtigen Klänge, während die "Drachenfelsgarde" im Anschluss fesch über die Bühne wirbelte.

Das lokale Geschehen wurde kräftig auf die Schippe genommen, als Michael Siegel als "Tagesschausprecher" aus dem Ort berichtete. So verhandele Bürgermeisterin Ulrike Jossen gerade mit dem Verkehrsminister über die Einführung einer Mautgebühr, die insbesondere von Honnefern erhoben werden soll, die Rheinbreitbachs Straßen gerne und oft als Schleichwege benutzen.

"Und wenn die Kohle nicht bald herüber kommt, dann nageln wir schnell einen weißen Bretterzaun an unsere Nordgrenze", erklärte Siegel in Anspielung auf einen Zaun, den Bad Honnefs Bürgermeister Peter Brassel auf die Grundstücksgrenze einer ihm gehörenden Immobilie an der Rheinbreitbacher Hauptstraße nageln ließ.

Mit den Poppelsdorfer Schloss-Madämchen, die kleine kölsche Verzällche szenisch gekonnt umsetzten und dafür eine lautstark in den Karnevalshimmel abgefeuerte Rakete erhielten, und den "Brelleschlange", die mit fetzigen Tönen einen mächtigen Schlussakkord unter die Sitzung setzten, hatten die Karnevalisten von "Me haalen et us" ihre Gastgeberrolle perfekt bis zum Ende einer feinen Galasitzung inne gehabt.