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Wagen ist gigantische Krone auf Rädern

Wagen ist gigantische Krone auf Rädern

Der Festausschuss LüKüRa verwirklicht Kerstin I. einen Karnevalstraum für den Zug

Liküra. Nichts lässt erkennen, was sich unter der gigantischen Planenwand, die sich beim betreten der städtischen Hallen an der Holtorferstraße gleich neben dem Eingangstor auftürmt. Bis zur Hallendecke reicht das Gerüst.

Kalter Schein von Neonbeleuchtung strahlt unter den Planen hervor. "Es sieht fast so aus, als hätte Christo hier sein neuestes Werk versteckt", bemerkt Gerry Smilie, Pressesprecher des Festausschusses LiKüRa-Karneval und schmunzelt. Vorsichtig schiebt er eine Abdeckung zur Seite und offenbart das Geheimnis.

Nichts anderes, als der von Grund auf neu aufgebaute Wagen der LiKüRa-Prinzessin verbirgt sich unter dem Kunststoffschutz. "Im August begannen die Arbeiten an dem neuen Wagen. Nichts außer der Bodenplatte, den Achsen und dem Chassis des alten Wagens blieben übrig", erklärt Paul Klein, Vorsitzender des Festausschusses LiKüRa-Karneval.

In mühsamer Kleinarbeit konzipierte er über viele Wochen den neuen Prunkwagen und fertigte ein naturgetreues Modell im Maßstab 1:10 als Vorlage für die Bauarbeiten an. Heraus kam ein Wagen wie ihn LiKüRa noch nicht gesehen hat.

Meterhoch über dem jecken Jeschmölzje wird LiKüRa-Prinzessin Kerstin I. in einem gigantischen Nachbau ihres Krönchens schweben, wenn sie am Karnevalssonntag beim LiKüRa-Zoch durch die Ennertorte fährt. Ihre Paginnen Friederike (Freddy) Laudan und Christina Linck werden in einem herzförmigen Aufbau zu Füßen ihrer Lieblichkeit Platz finden.

"Der neue Wagen ist vom Raum wesentlich großzügiger angelegt als der alte", schwärmt Smilie. Vor mehr als 20 Jahren seien die ältesten erhaltenen Bauteile des Wagens zusammengefügt worden. Am neuen Wagen blieb nichts von ihnen übrig.

"Wir entschlossen uns zu diesem radikalen Einschnitt aus dreierlei Gründen. Erstens mussten wir jedes Jahr knapp 1 000 Euro in Krepppapier und Farbe stecken, um den Wagen auf Vordermann zu bringen. Mittel, die wir sicher woanders besser gebrauchen können.

Zweitens wurde es immer schwieriger, Helfer zu finden, die bereitwillig mehr als 30 000 Kreppröschen für den Wagenschmuck binden. Selbst wenn wir genug Helfer zusammen haben, bleibt noch die Frage, wo das Ganze geschehen soll", so Paul Klein.

Die bombastische Planenkonstruktion sei durch die kalte Witterung der letzten Monate notwendig geworden, so Smilie. "Farbe fror ein, das Arbeiten wurde schwer, der Zeitplan immer enger. Als es so kalt wurde, kam bei uns die Nervosität auf", sagt der Pressesprecher.

Noch fehlen viele Zierelemente wie Kronenzacken und Wappen. Viel Arbeit wartet in den Wochen vor Rosenmontag auf die LiKüRaner. "Wir werden aber sicher fertig", verspricht Klein.