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Die Ehefrau macht ihn zum Rheinländer

Die Ehefrau macht ihn zum Rheinländer

Der Festausschuss Siebengebirge zeichnet drei verdiente Karnevalisten mit seinem Dankorden aus - Wilfried Menden, Klaus Weber und Hans Daniels leisten in ihren Vereine unverzichtbare treue Dienste

Thomasberg. "Er hat in dieser wenig erfreulichen Zeit niemals verzagt und trotz aller Schwierigkeiten die Flinte niemals ins Korn geworfen, auch wenn ihm manches Mal danach zu Mute gewesen sein mag", heißt es in der Erklärung der KG Fidele Ströpper Römlinghoven.

Gemeint ist Hans Daniels, Ehrenvorsitzender der Gesellschaft und Träger des Verdienstordens in Gold des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel. Seit über 34 Jahren ist er Mitglied der Fidelen Ströpper.

Als er 1994 Vorsitzender wurde, geriet er unerwartet und unverschuldet in eine der schwersten Zeiten der KG, die sie an den Rand der Auflösung führte. Doch die Krise wurde durchgestanden und gemeistert, nicht zuletzt dank seiner Arbeit. Auch als Sitzungsleiter machte er sich verdient.

Aus gesundheitlichen Gründen trat er im vergangenen Jahr schweren Herzens von seinem Amt als Vorsitzender zurück. "Er war zu jeder Zeit ein Mann des Ausgleichs und des möglichst alle Belange berücksichtigenden Kompromisses", heißt es weiter. Damit habe er sich um die Fidelen Ströpper wie um den rheinischen Karneval verdient gemacht.

Und für diese Verdienste erhielt er nun am Mittwochabend im Strücher Saal in Thomasberg auch den Dankorden des Festausschuss Siebengebirge, eines Zusammenschlusses von 35 Karnevalsgesellschaften aus der Region. Er wird jedes Jahr verliehen und für besonderen Einsatz und Engagement für Brauchtum und rheinischen Karneval vergeben.

Neben Hans Daniels kamen zwei weitere Träger dieses Ordens hinzu, nämlich Wilfried Menden von der KG Fidele Freunde Postalia aus der Altstadt sowie Klaus Weber von der Küzengarde Oberdollendorf. Wilfried Menden trat 1966 im Alter von 18 Jahren in die KG ein. Bereits zwei Jahre später übernahm er den Posten des Schriftführers. Seit 1974 war er dann 24 Jahre lang Geschäftsführer.

Seit 1998 ist er nun Schatzmeister, vertritt die Postalia außerdem im Festausschuss Altstadtkarneval. Er trug wesentlich dazu bei, dass die Postalia zu einer Familiengesellschaft wurde und damit auch der Nachwuchs gesichert ist. In diesem Jahr übernahm er darüber hinaus trotz der kurzen und damit anstrengenden Session noch das Amt des Prinzenführers im Dreigestirn der Altstadt. Mit 37 Jahren ununterbrochener Vorstandsarbeit hält Menden in der KG Fidele Freunde Postalia einen Rekord.

Klaus Weber, ursprünglich ein Norddeutscher, trat 1974 in die KG Küzengarde Oberdollendorf ein. Seine rheinische Ehefrau Cilly mag nicht ganz unschuldig daran sein, dass in ihm langsam ein echter Rheinländer heranwuchs. 1978 wurde er Mitglied im Elferrat. Bald jedoch zeigten sich noch andere Talente.

Mit dem "Landarzt", als Müllmann oder Trunkenbold und in vielen weiteren Rollen begeisterte er nicht nur die Mitglieder der eigenen Gesellschaft. Mit Gespür für seine Mitmenschen stellte er verschiedenste Typen dar. Engagiert trat er dabei immer wieder ehrenamtlich etwa für Senioren und in Schulen auf.

Unvergesslich sind für viele auch seine beliebten Rückblicke auf die Session in Reimform. Stets half er gern mit und verbreitete mit seinem Humor gute Laune. 2002 wurde er aufgrund seiner Verdienste in den Senat der Küzengarde berufen. Auch er ist Träger des Verdienstordens des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel in Gold.

Aus Anlass der Ordensverleihung gab es ein karnevalistisches Programm, geleitet vom Elferrat der Strücher KG mit seinem Präsidenten Christoph Weinreis. Das Kindertanzcorps der Fidelen Freunde Postalia sowie die Showtanzgruppe der Fidelen Ströpper und das Gardetanzcorps Blau-weiße Flammen Thomasberg traten auf.

Christa Sülzen von der Küzengarde erzählte als "Ene Putzfrau" Interessantes über das männliche Geschlecht. Postalia und Fidele Ströpper präsentierten gemeinsam "Ne Kölsche Schlabberbotz", und sowohl das Dreigestirn der Altstadt als auch das Prinzenpaar von Thomasberg und Heisterbacherrott traten auf - eine bunte Mischung also zu Ehren der drei verdienten Karnevalisten.