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Erste Singemania im Siebengebirge

Erste Singemania im Siebengebirge

"Gut, dass die Honnefer gekommen sind." Altstadt-Prinz a.D. Hansi Hirzmann war begeistert von der jecken Invasion der Nachbarn. "Sing doch eine met" lautete der närrische Schlachtruf des Festkomitees Bad Honnefer Karneval. Und im Gasthaus "Im Tubak" ergaben sich die Königswinterer nach Noten.

Königswinter. "Gut, dass die Honnefer gekommen sind." Altstadt-Prinz a.D. Hansi Hirzmann war begeistert von der jecken Invasion der Nachbarn. "Sing doch eine met" lautete der närrische Schlachtruf des Festkomitees Bad Honnefer Karneval. Und im Gasthaus "Im Tubak" ergaben sich die Königswinterer nach Noten.

Guido und Nadine Hoffmann hatten sich den Liederabend gewünscht. Das Siebengebirgsprinzenpaar des Vorjahres von der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) ließ sich in der ersten "Sing doch eine met"-Session in Honnef von der Singemania anstecken.

Gerd Papenbrock, der Festkomitee-Chef, hielt sein Versprechen von damals und leierte den Abend in Zusammenarbeit mit dem Festausschuss Altstadt-Karneval an. Er packte die roten T-Shirts mit dem Schlachtruf der Mundartsänger und die kölschen Liederbücher ein und begab sich an die Geburtsstätte der GKKG.

Was würden wohl die Gründer des Königswinterer Fasteleers von 1860 zu den karnevalistischen "Fischer-Chören" anno 2011 sagen? Ach was, mitsingen würden sie. Mit den rund 150 Teilnehmern, die einträchtig die Stimme erhoben, ob nun Große Königswinterer, Postalias, Sonnige Rheinländerinnen oder einfach nur singverdötschte Drachenfelsstädter.

"Lied Nummer 107", kommandierte Gerd Papenbrock als Organisator der närrischen Liederabende. Und Thomas Esch an der Quetschkommode griff in die Tasten. "Ich ben ?ne Räuber, leev Mariellche, ben ?ne Räuber durch un durch", gackerten die meisten textsicher aus dem Kopf.

Wer gerade bei diesem Höhner-Ohrwurm ins Stolpern geriet, schlug schnell in der XXL-Karnevalsliederfibel nach. Das "Sing doch eine met"-Gesangbuch bewahrte vor mehrstrophigen La-la-la-Einlagen. Als ganz sattelfest aber erwiesen sich sämtliche Tollitäten, und das nicht nur beim "Eimol Prinz zo sin en Kölle am Rhing".

Das Siebengebirgs-Dreigestirn der KG Halt Pol machte Station. Und Prinz Dirk I., Bauer Ralph und Jungfrau Johanna waren nicht nur gesanglich in Hochform. Mipsi Kullack, die mit ihrem Horst das Prinzenpaar 1993/1994 in Königswinter bildete, sang aus voller Kehle. "Super! Das muss Tradition werden", sagte die Ex-Majestät. Ihr Kollege Hansi Hirzmann meinte zu vorgerückter Stunde: "So lange habe ich noch nie gesungen."

Und schnell blätterte er im Buch, als Kapell-Meister Esch "Lied Nummer 147 - Loss se schwaade" aufrief. "Da muss ich gucken, den Text kann ich nicht." Vor 34 Jahren war sie Kinder-Bonna, jetzt konnte Silke Pfister nicht genug bekommen, sang mit, schunkelte mit und hatte eine Menge Spaß. "Eine tolle Idee. Vielleicht fahre ich auch zum nächsten Singeabend."

Auch Mallorca-Sänger Thommy Sommer mischte mit. Jupp Füllenbach von der GKKG schwärmte: "Das gefällt mir." Die Kneipe kochte. Nur einer schwitzte nicht vom Schunkeln und Singen. Wirt Rainer Schmitz: "Ich kann sowieso nicht singen, und ich muss ja Bier zapfen."

Und vom Dreigestirn gab's den Orden für ihn. "Könnt Ihr noch?" brüllte Thomas Esch. Aber ja doch. Eins ging noch. Die Sänger mit der meisten Puste zeigten Kondition bis Mitternacht. Nächsten Donnerstag wird in Aegidienberg weitergeschunkelt.

Der letzte Liederabend der Session findet am Donnerstag, 17. Februar, 20 Uhr in der Aegidiusklause in Aegidienberg statt.