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Wiever im Vorgebirge: Feierbiester und lebenshungrige Nonnen

Wiever im Vorgebirge : Feierbiester und lebenshungrige Nonnen

Viel geschunkelt, gesungen und geschwoft wurde bei der dritten Weibersause des Damenkomitees Rot-Weiß Hemmerich. Pünktlich um 11.11 Uhr öffneten sich die Türen der Vorgebirgskneipe "Beim Piepsch" und 80 feierwütige Damen strömten in den Gastraum.

Passend zum Motto "Alles unger eener Kapp" lagen für die Gäste kleine Narrenkappen aus Lebkuchen mit der Aufschrift "Alaaf" bereit. "Die haben wir selbst gebacken", sagte Pressebeauftragte Helene Sutorius. Die Kostüme des Komitees sind selbstgenäht, der kleine Anstecker am Hütchen der Damen zeigt ebenfalls eine Narrenkappe.

Nachdem das Komitee das diesjährige Mottolied gesungen hatte, das von der Ehrenpräsidentin Agnes Kiel selbst geschrieben worden war, startete das karnevalistische Programm mit einer Fahrstunde. Astrid und Sybille sind die Gäste des Kardorfer Damenkomitees und drehten mit dem Publikum eine Runde in ihrem aus Kisten und Kartons gebastelten Kleinwagen. Für viele Lacher sorgte auch der Kaffeeklatsch.

Das Sockentheater versetzte die Gäste kurz in romantisches Seufzen, gefolgt von großem Applaus. Unter lautem Klatschen trat auch die Tanzgruppe Rot-Weiß Hemmerich in der Gaststätte auf. Als Abschluss erzählte das Damenkomitee bei einem Sketch, was so alles auf einer Jahrestour passieren kann. Ab 17 Uhr hatten dann auch die Männer Zutritt zur Feier.

BORNHEIM-HERSEL

Närrisch ging es in der Rheinhalle Hersel zu. In diesem Jahr veranstalteten das Tabourcorps Germania Hersel und der Turnverein ihre neunte Konfettisitzung unter dem Motto "Venedig am Rhing". An den Sektkühlern auf den langen Tischen waren kleine, venezianische Masken befestigt, und das Bühnenbild zierte eine Gondel. 140 Karten wurden vorab verkauft, die Rheinhalle bietet 200 Gästen Platz.

Und trotz des sonnigen Wetters, füllte sich der große Saal schnell. "Bei Sonnenschein ist es immer nicht ganz einfach, die Gäste zum Feiern drinnen zu überreden", erklärte Margit Günther vom Tambourcorps. "Aber da es uns schon in den vergangenen acht Jahren gelungen ist, hier eine schöne Feier zu haben, wird es uns auch heute gelingen." Um 14.44 Uhr begann das Programm. Ganz neu war in diesem Jahr die Live-Musik. Das Duo Achim und Theo sorgten für die musikalische Unterhaltung.

Die Germania Funken hoben ihre Beine zum Takt, die Möchtegern-Mariechen versuchten, es ihnen gleich zu tun. Als Gäste traten die Cover-Band "Spökes" und der Widdiger Prinz Lothar I. auf. Das Männerballett Taktlos sorgte mit einer Playback-Show für Lacher bei den Damen, und die Golden Girls des Turnvereins begeisterten das Publikum. Eine Besonderheit der Herseler Konfettisitzung stellte die Frauentombola dar, bei der nur Preise rund um das Wohlergehen der Damen verlost wurden. "Wellnessgutscheine, Blumensträuße und Kosmetikprodukte", schwärmte Margit Günther. Den Damen jedenfalls gefiel's.

ALFTER-VOLMERSHOVEN

Vor dem närrischen Treiben kam erst einmal die Stärkung: Zwei Stunden Zeit nahmen sich die Frauen bei der Sitzung des Damenkomitees Herzblättchen in Volmershoven für das Kuchenbüfett, unter dem sich beinahe der Tisch gebogen hätte. Die Herzblättchen aus Volmershoven und Heidgen feierten unter dem Motto "Us Dörp von Hätze präsentiere met Spaß un Freud für üch rejiere".

Den Männern kam hier eine Statistenrolle zu. Erst ganz am Schluss, als die Tische zum Schwoof weggeräumt wurden, waren sie als Tanzpartner willkommen. Zu ihrem "Wieverdaach" hatten die Blättchen, der einzige Karnevalsverein im Ort mit etwa 40 Mitgliedern, ein langes Programm zusammengestellt. Unter der Leitung von Sitzungspräsidentin Silke Liers schwangen zuerst die Kleinsten von den Minimäusen, gefolgt von den etwas älteren Sweethearts die Beinchen.

Alle Vorträge kamen "aus den eigenen Reihen", wie die Pressesprecherin Katja Oedekoven versicherte. Willi und Ernst strapazierten mit einer Büttenrede die Lachmuskeln der Frauen. Ein Höhepunkt war der Auftritt der Meckenheimer Stadtsoldaten, die eine akrobatische Tanzshow mitgebracht hatten. Bei der Tombola wurden ein Staubsauger, eine Bluetooth-Musikbox und weitere Elektrogeräte unters Volk gebracht.

ALFTER-WITTERSCHLICK

Lange Schlangen bildeten sich vor den diversen Einmärschen bei der Sitzung der Witterschlicker Tonmöhne. Als Erste gab sich Prinzessin Anja aus Volmershoven die Ehre. Es folgte Kinderprinzessin Svenja I. mit einem illustren Hofstaat unter spitzen Hüten. Sie ließ die Frauen im Saal mit einem Gedicht über Hexenzauber aufhorchen. Fürs Ordenverleihen war dann aber Vater Josef Heß zuständig.

Prinzessin Martina I. erhielt als bekennender FC-Köln-Fan eine Geißbock-Mütze. Ihre Stimme war von den vielen Auftritten schon ganz heiser. Durch das Programm führte Sitzungspräsidentin Doris Viernich, die für diesen Nachmittag die Männer einmal stündlich zuließ: nämlich, um den Damen einen Schnaps zu servieren. Mit dem launigen Vortrag einer "Feministin" und einer Hitparade stieg die Stimmung.

Weitere Vorträge (etwa "Rudi Rentner und sein Hobby" oder "Die Verjüngungskur") wurden durch Tanz- und Gesangsnummern aufgelockert. Da sorgte etwa ein "Roberto Blanco" für Stimmung, und die Gruppe "Jood Drupp" zeigte einen Hexentanz.